Verrat

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An den Haaren zog er seinen schwachen Sohn durch den Wald, nahm weder auf ihn Rücksicht, noch auf die umherstehenden Wölfe seines Rudels. „Da ist dein Plan wohl mehr als missglückt!" lachte er finster auf, „Allerdings habe ich nichts anderes von so einem Schwächling wie dir erwartet!"

Farin gab hingegen kein Wort von sich, stattdessen versuchte er sich an der kräftigen Hand seines Vaters festzuhalten, um die Schmerzen etwas zu lindern.

Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, durch die „Vordertür" einzudringen, doch einen Versuch war es definitiv wert. Auch war es nicht gerade schlau gewesen, alleine aufzutauchen. Und genau das brachte sein Vater nun zur Sprache.

„Selbst in dem Rudel will dich keiner, oder warum kommst du zurück zu mir angekrochen?" lachte er auf „Du bist nur ein nutzloser Versager!"

Selbst die Wölfe, die seinem Vater treu untergeben waren, wirkten verunsichert. Viele hatten Familie und eigentlich wollte jeder doch nur in Frieden leben. Doch auch wusste jeder, was passiert, wenn sie sich gegen ihren Alpha stellen. Solche Fälle traten auf, doch von denen, die sich gegen den Alpha werten, war schnell nichts mehr über. Nicht nur der Wolf verschwand, nein auch seine gesamte Familie!

„Ich kenne ihren Plan!" meinte Farin plötzlich, woraufhin sein Vater zum stehen kam. „Ich weiß wie sie dich angreifen wollen!"

„Selbst wenn, ist mir doch egal!" meinte der Siegessichere Alpha „Die werden mir nicht einmal ein Haar krümmen können!" damit lief er weiter. Sie waren nur noch wenige Schritte von dem Haus entfernt, in dem der Alpha sich einquartiert hatte.

„Vater, du kannst noch so viele deiner Leute opfern, am Ende werden sie doch an dich herankommen!" meinte Farin bitterernst. „Du hast Dougs Mate, er wird alles dafür tun, ihn wieder zu bekommen!"

Der Alpha fing nach der Aussage laut an zu Knurren und im nächsten Moment schleuderte er Farin durch die offene Eingangstür und er knallte hart mit den Hinterkopf gegen eine Wand im Haus. Mit einem schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich den Hinterkopf und sah seinen Vater verängstigt an „I... ich weiß a...aber wie e...er aufzuha...halten ist..." Farin dachte wirklich er könnte sich gegen seinen Vater stellen, doch er spürte deutlich, wie die Angst wieder in ihm hoch kam. All die Zweifel, die er hoffte endlich ablegen zu können, kamen wieder hoch und er fühlte sich wieder wie der kleine fünfjährige Junge, der die erste Ohrfeige seines Vaters bekommen hatte.

„Ich kann auf deine unnütze Hilfe verzichten!" meinte der Alpha bestimmend und rotzte seinem, am Boden liegenden Sohn ins Gesicht „Denkst du etwa ich hätte nicht alles unter Kontrolle?"

Hier war gar nichts unter Kontrolle, sein Vater war verrückt und würde für sein dämliches Ziel einfach alles opfern.

Farin hatte bemerkt, das seine beiden ältesten Brüder an der Front standen. Sie wären die ersten, die bei einem Angriff fallen würden.

Seine Schwester stand auch draußen, eine leichte Beute, denn im Kampf war sie eine Niete.

Einzig und allein sein Bruder David war im Haus. Den Grund ahnte Farin schnell. David war Arzt. Es war kein Wunder, das sein Vater einen Arzt in seiner Nähe haben wollte.

Eben dieser David kam auf seinen jüngsten Bruder zu und sah sich seinen Hinterkopf an „Geht es dir gut?" fragte er und tastete vorsichtig die Wunde, die allerdings fast wieder verheilt war. 

„Wie geht es meiner Tochter und Thilko?" fragte er Farin jedoch nur, ohne auf die Frage seines Bruders zu antworten. Er war nur zurück gekommen um den beiden zu helfen!

„Sie leben!" antwortet David schlicht, da er die aggressive Präsents in seinem Rücken spürte.

„Du willst wissen, wie es deinem Schwanzlutscher geht?" fragte der Alpha gemein „Du kannst ihnen gerne Gesellschaft leisten!"

Im nächsten Moment packte er Farin am Hals und würgte den hilflosen jungen Mann, bis dem alles schwarz vor Augen wurde.

Ich als kleiner Omega 2Where stories live. Discover now