Kapitel 11

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Naeun

Völlig übermüdet war ich auf dem Weg zu meiner neuen Arbeitsstelle. Statt normal zu studieren, bekam ich jetzt ein duales Studium. Ich habe Tanzstunden bei den Tanzlehrern von meinem Entertainment, muss dennoch einmal die Woche zur Schule. Nervös vor meiner ersten Tanzstunde und meinem ersten Besuch des ganzen Entertainments lief ich durch die Tür. Überraschenderweise waren überall Plakate angebracht und auch ein kleiner Teil des Teams stand vor den Bannern. „Herzlichen Willkommen in unserem Team", sagte Gyuwook freundlich. „Vielen Dank", bedankte ich mich. Meinen Schock von vor ein paar Tagen hatte ich verarbeitet und ich freute mich sehr auf alles was noch kommt. Außerdem hat Gyuwook mir ebenfalls versichert, dass ich Renya und Brandon besuchen kann, wenn ich das möchte. Mir waren die beiden sehr ans Herz gewachsen und sie jetzt komplett im Stich zu lassen, kam gar nicht in Frage.

Gerade befanden wir und auf einem Rundgang. „Hier wird dein eigener Trainingsraum sein", sagte Gyuwook und öffnete eine Tür. Vor uns erstreckte sich ein großer Raum, der an zwei Seiten eine komplette Spiegelwand hatte. Zudem war er voll ausgestattet mit eine Musikanlage und verschiedenen Aufwärmgeräten. „Der ist echt groß!", staunte ich. Ich hatte noch nie in so einem großen Raum getanzt. „Naja, du kannst hier in Ruhe üben und mit den Tanzlehrern Choreografien einstudieren, da braucht es ein bisschen Platz. Außerdem ist es manchmal wie eine kleine Wohnung. ATEEZ zum Beispiel benutzt ihren Raum auch des öfteren als Wohnort!", lachte er. Das Problem kannte ich nur zu gut, wenn die Tage länger wurden. Dann musste der Tanzsaal notgedrungen als Unterkunft für die Nacht dienen. „Wie die ganze Technik hier funktioniert, dass erklären dir nachher ein paar Mitarbeiter von hier. Außerdem hast du dann auch Zeit dich ein bisschen einzurichten. Falls du die Wandfarben oder etwas anderes ändern möchtest, dann sag einfach Bescheid!" Ich nickte und wir setzten die Tour fort. Es ging durch unendlich viele Etagen und Räume, sodass ich mir immer noch nicht alles gemerkt hatte, wo was war. Aber das wird hoffentlich alles noch.

Jetzt stand ich alleine in meinem Raum und musste mir erstmal meine geliebten Schuhe anziehen. Ohne meine Wärmeschuhe wäre ich definitiv verloren. Danach schaute ich mich im Raum um und versuchte mir einen Plan zu machen, wie ich diesen Raum hier ein wenig gemütlicher gestalten konnte. Schließlich soll dieser Raum mich eine längere Zeit begleiten und mich vertreten. Im Moment war alles weiß und ausdruckslos. So konnte ich definitiv nicht tanzen und kreativ werden, denn ich brauchte immer etwas gemütliches im Raum. Plötzlich klopfte es an der Tür und eine Frau mit blau gefärbten Haaren trat ein. „Hey, ich bin Mina, das Mädchen für alles", stellte sie sich vor. „Hallo Mina, schön dich kennenzulernen", entgegnete ich ihr höflich. Sie war mir auf den ersten Blick sympathisch und ich hoffe, wir laufen uns noch öfter über den Weg. „Ich bin echt von deinen Schuhen begeistert. Wo hast du die her?", fragte sie mich und scannte die Schuhe ab. Ich schmunzelte: „Die haben mir meine Eltern als Abschiedsgeschenk geschenkt, als Motivation die Universität zu beenden." Den Moment werde ich niemals vergessen. Ich hatte mir die Schuhe schon immer gewünscht und konnte sie mir nie kaufen, weil ich kein Geld hatte. „Sie müssen mir auch mal welche schenken", scherzte sie. „Dann habe ich immer warme Füße." Mina verbreitete hier gute Laune im Raum. „Ich würde dir ja meine zur Anprobe anbieten, aber die sind schon so durchgeschwitzt, da willst du nicht mehr rein!", lachte ich. Ich wollte echt nicht wissen, wie viel Bakterien und Schweiß in diesen Schuhen hing.

Mina konnte unendlich viel reden und ich hatte schon gefühlt eine Kartoffel am Ohr. „Hast du eine Idee für mich, wie ich meinen Raum ein wenig interessanter gestalten kann?", fragte ich sie. Nun nahm sie ihre Denkerpose ein und schaute sich um. „Hmm..., also du könntest auf jeden Fall eine Lichterkette aufhängen. Lichterketten sind immer ein Muss", plapperte sie auf einmal los. „Dann kannst du eigentlich noch ein Sessel oder ein Sofa hier reinstellen!" Sie war Feuer und Flamme, wobei ich diese Ideen total cool fand. Bei ihrem ganzen Ideenschwall hatte ich auch noch einen Gedanken. Deswegen ging ich zu meiner Tasche und holte meine Polaroid Kamera und einen Folienstift raus. „Was machst du?", fragte mich Mina. Doch ich schaute sie einfach nur an und hielt meine Kamera hoch. „Ich brauche ein Bild von dir und dann kommt da das Datum und deine Unterschrift drauf. Was genau ich dann damit machen werde, sage ich dir allerdings nicht", klärte ich sie in Teilen auf. Die ganze Idee wollte ich noch nicht verraten, sonst würde sie mir nachher noch alles an Arbeit wegnehmen.

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My last Dance [ATEEZ]Where stories live. Discover now