Kapitel 12

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Naeun

Mit meinen Polaroids in der Hand bin ich auf dem Weg in meinen Tanzsaal. Dort werden im Moment die restlichen Bauarbeiten abgeschlossen. Ich hatte mich vor zwei Wochen dazu entschieden die Wandfarbe ein wenig zu ändern. Außerdem wollte ich eine kleine Sitzecke haben. Dementsprechend hatte ich mir gestern ein gemütliches Sofa und einen kleinen Sessel ausgesucht. Dazu hatte ich ein Lammfell und verschiedene Kissen gekauft. Außerdem hatte ich den Rat von Mina befolgt und mir ein Lichterkettennetz angeschafft. Jetzt musste ich noch alles an den rechten Platz schaffen und mich an die Sachen gewöhnen. „Guten Morgen", begrüßte ich alle. Die Antworten waren eher weniger erfreut und fröhlich, aber ich konnte es keinem verübeln. Während sie hier arbeitet, machte ich mir einen schönen Tag im Einkaufszentrum und gab ihnen immer wieder neue Aufgaben. Doch in ein paar Tagen war es vorbei und ich werde alle in Frieden lassen. Während die anderen arbeiteten, machte ich mich auch an die Arbeit und fing an eine neue Choreografie zu entwerfen. Ich musste dringend wieder etwas machen, sonst bin ich nur noch Rost in der Zukunft.

Mein Trainer und ich waren gerade dabei zu Lonely von Khalid eine Choreografie zu entwerfen. Allerdings war dies alles andere als einfach, da wir noch unterschiedliche Ansichten hatten. Er war mehr in der Rap Richtung unterwegs, während ich mehr auf die eleganteren Tänze stand. Manchmal trieb er mich regelrecht in den Wahnsinn, aber ich konnte nichts dagegen sagen. Schließlich war ich das Küken hier im Team und hatte keinen Einfluss auf die ganzen Entscheidungen. So blieb mir nichts anderes über, als sich meinem Trainer anzupassen und das tanzen, was er möchte. Auch wenn das nicht meine Lieblingstanzrichtung war, musste ich mich anpassen. Meinen Abschluss bekam ich nicht für umsonst, sondern musste dafür arbeiten. „Drei und vier und", zählte mein Tanzlehrer schon seit Stunden mit. Irgendwie funktionierte das ganze nicht so wirklich und ich fühlte mich ein wenig gedemütigt. Es war frustrierend, dass ich es einfach nicht hinbekam. „Du musst deinen Kopf ausschalten", rief mir mein Tanzlehrer zu. Ich schaute ihn an: „Schaffe ich aber nicht. Die Tanzschritte kommen einfach nicht von allein, was soll ich tun?" Mir platze manchmal der Kragen hier. Wenn er jetzt auch nur ein Wort zu viel sprach, dann hingen wir uns definitiv in den Haaren.

Nach vier Stunden war die Qual vorbei und ich musste auch noch notgedrungen das Video auf Social Media hochladen. Eigentlich wollte ich das nicht machen, aber es war meine Pflicht. Die Fans wollten sehen, was ich mache und welche Tänze und Projekte als nächstes anstanden. Notgedrungen lud ich das Video hoch, schrieb allerdings nicht besonders viel drunter. Mir war nicht nach vielen Worten. Die Fans würden sich so oder so ihr eigenes Bild von dem Video machen und ich war sehr gespannt, was alles in den Kommentaren stand. Frustriert steckte ich mein Handy wieder weg und begann meine eigene Choreografie zu dem Lied zu entwickeln. Mein Bedürfnis dieses Lied auf meine Art und Weise zu vertanzen, war gerade echt größer als die andere zu festigen. Also schloss ich mein Handy an die Musikanlage an und lies meinen Emotionen freien Lauf. Zum einen half mir das, auf andere Gedanken zu kommen oder mich von meinen Sorgen und Ängsten zu befreien. Es tat gut einfach zu tanzen und an nichts denken zu müssen.

Erschöpft saß ich vor der Spiegelwand und zog meine Schuhe an. Danach folgte eine Jogginghose und ein zu großer Hoodie. Fertig angezogen, entschloss ich mich dazu meine Lichterkette an die Wand zu bringen. Die Bauarbeiten wurden vor zwei Stunden abgeschlossen und nun hatte ich freie Bahn alles einzurichten. Summend versuchte ich mich mit dem großen Lichterkettennetz herum zu schlagen. Musste allerdings nach wenigen Sekunden feststellen, dass ich mit meinen stolzen 1.74 Metern immer noch zu klein war. Trotzdem ließ ich mich nicht einkriegen und stellte mich dann auf das Sofa, was ich mir gekauft hatte. Ich war echt stolz auf mich, dass ich diese Möbel gefunden hatte und sie jetzt definitiv mir gehörten.

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My last Dance [ATEEZ]Where stories live. Discover now