Kapitel 16

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Mit großen Augen starrten die Wachen Stefanie nur an und sagten kein Wort, was sie in diesem Moment unheimlich nervte. Sie schnalzte mit ihrer Zunge bevor sie wütend ausstieß. „Bekomme ich heute noch eine Antwort?"

Sie stand kurz davor den Wachen einfach die erforderlichen Goldmünzen an den Kopf zu schmeißen, doch es wäre ihr lieber diese Gebühr mit einer Pille anstatt mit Geld zu begleichen.

Endlich reagierte einer der Wachen. „Pillen die die Kultivierung fördern und unterstützen können, werden bevorzugt, sowie auch Heilpillen jeder Art. Pillen zur Schönheitsförderung werden zwar angenommen, doch diese sind für unseren Herrn nicht nützlich."

Am liebsten würde Stefanie diesen Männern nur aus Protest eine Schönheitspille überreichen, doch zu ihrem Bedauern hatten sie und ihre Schwester sich nie an diesen versucht, da sie sie für Zeitverschwendung hielten. Stefanie fasste an ihren Ring und holte eine Spirit Strengthening Pille in roter Farbe hervor. Sie reichte sie an eine der Wachen, öffnete dann ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen die Tür und trat mit den zwei Kindern an ihrer Seite hindurch.

Als sie den Raum betrat, war sie glücklich eine Maske aufzuhaben, so konnte man ihr, ihr Entsetzen und Ekel nicht ansehen. Vor ihr befand sich auf keinen Fall ein Markt, eher war sie in einem Bordell gelandet. Ohne weiter darüber nachzudenken, hielt sie den Kindern an ihrer Seite die Augen zu und sah sich weiter um.

In dem Saal waren Tische aufgestellt, um die gemütliche Bänke aufgestellt wurden, auf denen die Gäste saßen und von jungen, attraktiven, leicht bekleideten Dienern des anderen Geschlechts bewirtet wurden. Ihr war bewusst, dass sich Sex verkaufen ließ, doch deswegen musste ihr diese Szene trotzdem nicht gefallen.

Sie war weiß Gott nicht prüde, doch es gab für alles den passenden Ort und die passende Zeit und da sie hier noch mehr Kinder sehen konnte, fand sie dieses Verhalten doch höchst verwerflich.

Als dann auch noch ein junger Diener mit einem anzüglichen Grinsen auf sie zugelaufen kam, war Stefanie kurz dazu verleitet, sich einfach umzudrehen und wieder hinaus zu stürmen. Doch dann erinnerte sie sich an den Grund ihres Besuchs und blieb standhaft.

„Wie kann ich der jungen Dame zu diensten sein?", fragte der junge Mann, während er sich tief vor ihr verbeugte. „Ich bin nur hier um einige Steine zu kaufen. Ich habe kein Interesse an irgendwelchen anderen Diensten. Führ mich bitte einfach nur zur Auswahl, damit ich hier so schnell wie möglich wieder verschwinden kann. Wenn du es schaffst mich hier in weniger als einer Stunde wieder hinaus zu bekommen werde ich dich mit einer orangene Pille entlohnen."

Das war ein mehr als nur gutes Angebot und wahrscheinlich hatte dieser Diener nie ein verlockenderes Angebot bekommen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie nun an und nickte dann schnell, während er ihr zuvorkommend mit der Hand die Richtung wies, bevor er voraus eilte.

„Einen Moment noch.", sagte Stefanie dann und er stoppte sofort wieder im Schritt. Sie holte ein Untergewand aus ihrem Spitalring, riss davon zwei Streifen Stoff ab und verband den Kindern in ihrer Begleitung damit die Augen. „Hast du einen Ort wo sie sich hinsetzen können um auf mich zu warten?", fragte sie den Diener.

Er nickte wieder nur und führte sie zur nächsten freien Bank wo Stefanie die Kinder parkte, bevor sie sich endlich auf den Weg machte. Sie versuchte die Szenen die sich zu ihren Seiten abspielten zu ignorieren und richtete ihre Augen auf den Rücken ihres Führers. Es dauerte einige Minuten bevor sie in einer weiteren Halle ankamen, die voll gestellt war mit Tischen auf denen Gesteinsbrocken ausgelegt waren.

Sofort machte Stefanie sich auf den Weg, aktivierte die Röntgenfunktion ihres Tattoos und stellte zufrieden fest, dass sich der Weg hier her gelohnt hatte. „Ich werde einige Steine kaufen, du solltest also eine Preisliste anfertigen, damit wir uns am Ende nicht in der Summe vertun.", wies sie den Diener an, bevor sie sich an ihre Auswahl begab.

Sie zeigte immer wieder auf verschiedene Brocken, ließ sich den Preis nennen und verstaute sie dann in ihrem Spitalring. So lief sie durch die gesamte Halle und hatte am Ende über 400 Spiritsteine erstanden, was diesem Markt keine mehr für andere Kunden ließ.

„Ich bin fertig. Wie viel muss ich am Ende bezahlen?", fragte sie in monotoner Stimme nach. Im Kopf hatte sie mitgerechnet und wusste natürlich ganz genau den Preis, doch sie wollte sehen, ob man sie hier versuchen würde über den Tisch zu ziehen. Immerhin würde sie in der Zukunft noch öfter hier her kommen und so würde sie wissen, wie sie sich diesem Geschäft in der Zukunft gegenüber verhalten würde.

„Das macht in der Summe 2.174.700 Goldmünzen für diese 453 Gesteinsbrocken.", antwortete er mit fester Stimme und Stefanie nickte anerkennend. Er hatte nicht versucht sie herein zu legen, was sie etwas beschwichtigte. Ob er wirklich eine ehrliche Haut war oder es an ihrem Angebot mit der orangnen Pille lag, konnte sie nicht sagen und eigentlich war es ihr auch egal.

Sie bezahlte bei ihm die stattliche Summe und ließ sich dann zurück zu den Kindern führen die noch immer auf der Bank saßen und auf sie warteten. Allerdings waren sie nun nicht mehr allein, eine fremde junge aussehende Frau saß bei ihnen und schien eindringlich auf sie einzureden.

Stefanie runzelte sie Stirn und beschleunigte ihren Schritt. Sie wusste nicht wieso, doch sie hatte das Gefühl eine gefährliche Aura von der Frau zu spüren. „Ihr solltet wirklich noch einmal darüber nachdenken. Wenn ihr meinem Meister folgt könnt ihr davon nur profitieren, er ist ein Orangener Alchemist im persönlichen Dienst des Königs. Er könnte euch mit Kultivierungstechniken versorgen und euch mit seinen Pillen unterstützen."

Beide Kinder schüttelten nur synchron den Kopf, wie es aussah spürten sie instinktiv, dass sie dieser Frau nicht vertrauen konnten. Wut blitze in den dunklen Augen der Fremden auf und sie packte zornig nach den Armen der Kinder und begann sie mit sich zu ziehen. „Ihr begleitet mich jetzt zu meinem Meister."

Sie machte sich anscheinend nicht einmal mehr die Mühe ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Mit einer fließenden Bewegung zog Stefanie ihre Peitsche aus dem Spitalring und ließ sie auf die Frau zusausen, wo sie sich um ihren schlanken Hals schlang.

Stefanie zog die Peitsche mit einem Ruck fest und würgte die Frau so sehr, dass sie die Kinder loslassen musste. Sie fasste sich panisch an den Hals und versuchte die Peitsche zu lösen, doch Stefanie würde ihr dazu nicht die Möglichkeit lassen. Sie rannte zu ihr und stand in der nächsten Sekunde auch schon vor ihr, wo sie ihr die Hand um die Kehle legte, bevor sie ihre Waffe löste.



Ich bin wirklich schlecht darin Kampfszenen zu beschreiben. Es tut mir wirklich leid.

Gemeinsam mit meiner Schwester in einer fremden WeltWhere stories live. Discover now