Kapitel 28

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Als sie die Türen zum Thronsaal das nächste Mal öffneten traten zwei Frauen mit silbernen Schmetterlingsmasken herein, gefolgt von vier Dienern die Bärenmasken trugen. Alle Blicke waren auf sie gerichtet, die des Königs, der Minister und sogar einige Prinzen waren anwesend.

Langsam schritten sie durch den Saal und kamen dann einige Meter vor dem Thron zum stehen und verneigten sich vor dem König. Links und rechts von ihnen saßen die Minister, die sie aus interessierten Augen beobachteten. „Wir grüßen, Eure Majestät. Lang lebe der König.", sprachen sie unisono.

Lange war es vollkommen still im Raum und König Diego betrachtete sich die zwei Frauen ganz genau, bevor er nach gefühlten endlosen Minuten endlich den Mund öffnete. „Erhebt euch.", dabei machte er eine anmutige Handbewegung.

Die Schwestern richteten sich wieder auf und warteten einfach ab was als nächstes geschehen würde. Christina sah sich die Leute die neben dem König saßen interessiert an und war nicht weiter erstaunt darüber den siebten Prinzen und Melanie zu entdecken.

Wieder wollte sich Hass in ihr ausbreiten, doch sie unterdrückte diese Gefühlsregung sofort wieder und entspannte sich. Sie hatten einen Plan und Stefanie würde das Sprechen übernehmen, also war alles was sie zu tun hatte, sich zurück zu lehnen und die Show zu genießen.

„Ihr wisst weshalb Ihr heute, hier her vorgeladen wurdet?", fragte der König mit kräftiger Stimme nach, was die Kinder und Stefanus hinter ihnen zusammen zucken ließ. „Es geht um den Beweis dafür, dass ich die Besitzerin, aller Besitztümer von Christina Wünsch bin.", antwortete Stefanie mit ausdrucksloser Stimme.

Sie machte sich nicht mal die Mühe das Desinteresse an dieser ganzen Angelegenheit zu verschleiern. „Habt Ihr Uns einen Beweis mitgebracht?", fragte der König weiter. Stefanie blieb eine ganze Weile still, bevor sie sich zu Stefanus umdrehte und ihm zunickte.

Stefanus holte einen Jadeanhänger aus seinem Ärmel und zerbrach ihn, worauf hin eine kurze Qi Welle ausgestoßen wurde. Stefanie lächelte leicht, als sie sich wieder dem König zudrehte, der nun nicht mehr ganz so neutral aussah. Man konnte ihm ansehen wie sehr er sich zusammen reißen musste, um nicht zu platzen.

Noch nie hatte er erlebt wie jemand seine Person so sehr missachtet hatte, wie dieses junge Mädchen. Selbst die Oberhäupter der drei großen Sekten zollten ihm einen gewissen Grad an Respekt.

Stefanie blickte als nächstes zu ihrer großen Schwester und nickte dieser zu, woraufhin Christina langsam ihre Hand zu ihrer Maske führte und diese abnahm. Die anwesenden schnappten bei diesem Anblick simultan nach Luft und keiner war dazu in der Lage die Augen von diesem unbeschreiblich wunderschönen Geschöpf zu nehmen.

Selbst Diego, der normalerweise nicht so sehr an der Schönheit des weiblichen Geschlechts interessiert war, konnte sich nicht dazu bringen den Blick abzuwenden. Er kannte viele Gerüchte über die 4. Miss des Hauses Wünsch, die Tochter des verstorbenen Großgenerals, doch keines hatte auch nur mit einem Wort ihre Schönheit erwähnt.

Bei diesem Gedanken erschien ein Lächeln auf seinen Lippen und er schaffte es seine Augen von dem Anblick zu lösen und Melanie Wünsch anzusehen, die vollkommen blass geworden war und voller Entsetzen ihre Cousine betrachtete. Dieses Schauspiel konnte unterhaltsam werden.

„Dies ist Christina Wünsch. Sie ist hier um die Echtheit der Dokumente die ich vorgelegt habe zu bezeugen." Sagte Stefanie mit lauter Stimme. Christina trat einen Schritt vor, verbeugte sich noch einmal vor dem König bevor sie zu sprechen begann.

„Mein Name ist Christina Wünsch, Tochter des Großgenerals Wünsch. Ich habe Stefanie mein Leben zu verdanken, weshalb ich ihr als Ausdruck meiner Dankbarkeit, mein Erbe überschrieben habe. Ich bitte deswegen Eure Majestät untertänigst dieser Farce zu beenden und die Herausgabe meiner Besitztümer an meine Retterin zu befehlen."

Christinas Stimme war fest und keinesfalls unterwürfig, doch sie sprach im Gegensatz zu Stefanie mit dem nötigen Respekt in der Stimme. Allerdings waren ihre Worte nicht wirklich schonend, wenn man genauer darüber nachdachte. Machte sie sich doch über die ganze Angelegenheit lustig, indem sie es als Farce bezeichnete und damit zum Ausdruck brachte, dass ihr Bewusst war, weshalb der König sich so gegen Stefanies Recht gestellt hatte und sogar so weit ging sie in den Palast zu bestellen.

Noch bevor der König hätte antworten können, trat eine Wache ein, die wild schreiende Dienerinnen einfach in den Thronsaal schliff. Stefanie drehte sich um, blickte kurz zu Stefanus, der ihr zunickte und ging dann auf die Wache mit den zwei Frauen zu.

Einige Schritt von ihnen entfernt blieb Stefanie stehen und besah sich die Frauen genauer. Sie waren noch jung, kaum erwachsen und doch waren ihre Augen so falsch, dass Stefanie eine Gänsehaut bekam. Solche Menschen waren immer nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert und es war ihnen vollkommen gleichgültig, wenn sie dabei über Leichen gehen mussten.

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⏰ Last updated: Jun 10, 2019 ⏰

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Gemeinsam mit meiner Schwester in einer fremden WeltWhere stories live. Discover now