Kapitel 17

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Um sie herum begann die Masse zu tuscheln. „Was für eine wunderschöne und starke Agilitätstechnik.", bewunderte ein Mann der sich direkt neben der Sitzgruppe, wo Stefanie die Kinder gelassen hatte befand.

„Lass mich los.", quetschte die Frau hervor, während sie Stefanie aus blitzenden Augen anfunkelte, doch ihr Griff wurde nur noch fester. Stefanie hatte wirklich genug von diesem Tag, wo die Leute es anscheinend darauf anlegen sie anzuwidern und wütend zu machen.

„Was gibt dir das Recht dich an meinen Leuten zu vergreifen? Was lässt dich glauben, dass du tun und lassen kannst was du möchtest, ohne mit Gegenwehr rechen zu müssen?" Sie erwartete nicht wirklich eine Antwort und drehte ihren Kopf den Kindern zu, die verängstigt noch immer an Ort und Stelle standen.

„Geht es euch gut?", fragte sie mit liebevoller Stimme nach und schenkte ihnen ein beruhigendes Lächeln. Jens hatte sich schnell wieder gefangen und legte dem Mädchen beruhigen die Hand auf die Schulter und drückte sie kurz als Aufmunterung. „Uns geht es gut.", antwortete er dann.

Stefanie besah sich das kleine Mädchen der die Tränen in den Augen standen und wieder baute dich der Zorn in ihr auf. Sie hatte sich davon überzeugt, dass es den Kindern soweit gut ging, also konnte sie sich nun um diese Frau kümmern.

„Lass mich los, ich bin die Schülerin des ehernwerten Alchemisten Thamm.", presste die Frau mit einigen Pausen, wo sie nach Luft rang, hervor. „Gerade mal ein mickriger orangener Alchemist und seine Schülerin denkt sie könne sich so maßlos arrogant verhalten. Einfach nur lächerlich." Stefanie lachte geringschätzig und schüttelte unverständlich den Kopf.

„Mein Meister ist eine bedeutende Größe in diesem Land und ein talentierter Alchemist, der kurz davor steht zum gelben Alchemisten aufzusteigen. So eine daher gelaufene Schlampe wie du hat kein Recht den Namen meines Meisters auch nur in den Mund zu nehmen.", presste sie wütend hervor.

„Talentiert?", fragte Stefanie erstaunt nach und drehte sich dann dem Diener der sie schon die ganze Zeit geführt hatte zu. „Wie alt ist dieser Meister Thamm?", fragte sie. „Um der ehernwerten Dame zu antworten, Meister Thamm ist nur 251 Jahre alt." Stefanie hätte sich beinahe verschluckt, als sie dieses Alter hörte. Sie war es noch nicht gewohnt, dass die Menschen in dieser Welt wesentlich älter wurden als in ihrer alten.

Doch dann drang das Gesagte in ihr Gehirn vor und sie brach in schallendes Gelächter aus. Sie musste sich sogar den Bauch halten, so sehr schüttelte sie ihr Lachen. Deswegen hatte sie die Frau sogar aus ihrem Griff entlassen.

Die Menschen um sie herum sahen sie alle an, als hätte sie den Verstand verloren, doch darum konnte sie sich in diesem Moment nicht kümmern. Sie hatte vor Lachen schon Probleme Luft zu bekommen, weshalb sie angestrengt versuchte sich wieder in den Griff zu bekommen.

Es dauerte zwar etwas, doch letztendlich schaffte sie es. Sie sah auf die Frau hinab, die auf dem Boden saß und noch immer nach Atem schnappte. „Du bezeichnest deinen Meister als talentiert und das tust du sogar auch noch ohne rot vor Scham zu werden. Ich habe wirklich Respekt für deine Dickhäutigkeit."

Stefanie holte drei ihrer grünen Pillen aus ihrem Ring und hielt sie in ihrer linken Hand zwischen ihren Fingern und hielt sie der Frau vors Gesicht, nachdem sie sich vor sie gehockt hatte.

Der ganze Raum schnappte geschockt nach Luft, als die Leute die grünen Pillen zwischen den Fingern der jungen Frau sahen. „Grüne Pillen. Das sind wirkliche, echte, grüne Pillen. Ich habe noch nie welche in Real gesehen."

„Dummkopf, niemand wahrscheinlich nicht einmal der König selbst hat schon mal die Pille eines grünen Alchemisten zu Gesicht bekommen."

„Heißt das, dass dieses junge Mädchen, schon in ihrem jungen Alter eine grüne Alchemistin ist?"

„Unmöglich. Die hat sie sicherlich irgendwo gekauft."

„Ach ja? Und wo sollte sie die gekauft haben?"

„Vielleicht sind sie ja von ihrem Meister?"

Die Masse begann zu spekulieren, doch Stefanie schenkte dem kein Gehör. „Ich habe es schon mit 15 Jahren geschafft zum gelben Alchimisten zu werden und nun mit 16 Jahren bin ich sogar schon ein grüner Alchemist. Ist es dir nicht peinlich gerade mir gegenüber zu behaupten, dass dein Meister talentiert wäre, obwohl er in über zwei Jahrhunderten nicht einmal das geschafft hat wofür ich gerade mal 15 Jahre gebraucht habe?", fragte sie in arrogantem Ton nach.

Der Kopf der Frau lief rot an, so sehr schämte sie sich. Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke. Es war vollkommen ausgeschlossen, dass ein so junges Mädchen schon ein grüner Alchimist war. Sie musste lügen, da war sich die Frau vollkommen sicher. Sie selbst erlernte nun schon seit zwei Jahrzehnten die Kunst der Alchemie und hatte es noch nicht geschafft ein roter Alchimist zu werden.

Es war einfach unmöglich, dass dieses Mädchen schon in ihren jungen Jahren so ein hoher Alchimist war. Sie wagte sogar zu bezweifeln, dass sie es überhaupt schon geschafft hatte zum roten Alchimisten zu werden. Ein gemeines Grinsen verzog ihr Gesicht. „Wem willst du hier etwas vor machen. Niemand hier wird dir glauben, wenn du solche unglaubwürdigen Lügen verbreitest. Wenn du dich wichtig machen willst, dann solltest du dir Geschichten ausdenken, die man dir glauben kann."

Stefanie schüttelte nur den Kopf und machte dabei den Anschein, als wäre sie enttäuscht von einen Kind, dass gerade ohne zu fragen all die Süßigkeiten gegessen hatte. „Diese Welt ist sehr, sehr groß und es gibt außerhalb dieses Landes Genies wie du sie dir wahrscheinlich in deiner Engstirnigkeit nicht einmal vorstellen kannst. Du solltest die dir bekannten Dinge nicht als Maßstab für Begabung benutzen, wenn du Menschen begegnest die du nicht kennst, denn sie könnten deine begrenzte Vorstellungskraft sprengen."

Stefanie stand auf und ging dann einfach von der Frau weg und hockte sich vor die Kinder. „Es tut mir leid, dass ihr meinetwegen einer solch beängstigten Situation ausgesetzt wart. Schluckt diese Pillen und eure Verletzungen werden in wenigen Sekunden verheilt sein."

Eigentlich hatten sie keine wirklichen Wunden, doch sie hatten einen blauen handförmigen Bluterguss am Arm, wo die Frau sie mit sich ziehen wollte. Sie hatte sich wirklich nicht zurück gehalten, als sie nach ihren gegriffen hatte. Wieder wollte sich Wut in Stefanie breit machen, doch sie unterdrückte dieses Gefühl.

Ohne auf die Zustimmung der Kinder zu warten, steckte sie ihnen eine Pille in den Mund und sah dabei zu, wie der hässliche blaue Fleck für das Auge sichtbar in gerade mal 15 Sekunden vollkommen verblassten. Zufrieden seufzte Stefanie und richtet sich dann wieder auf. Sie nahm beide Kinder an die Hand und machte sich mit ihnen auf den Weg zum Ausgang.

Gemeinsam mit meiner Schwester in einer fremden WeltWhere stories live. Discover now