Kapitel 5: 5 Jahre später

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Albus schreckte hoch, als er ein lautes Klingeln hörte. Was zum....? Müde rieb er seine Augen und hörte auch schon die fröhliche Stimme seines besten Freundes, Scorpius. „Morgen, Al. Gut geschlafen?" Müde brummte er vor sich hin und versuchte mit verschwommener Sicht das knallrote Ding zu treffen, das diese unerträglichen Töne von sich gab. Albus hatte es von seinem Großvater bekommen, der ihm erklärt hatte, es sei ein Wecker und die Muggel würden ihn dazu benutzen, wach zu werden. Alle waren begeistert gewesen, denn es war bekannt, was für eine Schlafmütze Albus war und wie unmöglich es war, ihn zu wecken. Sie hatten es toll gefunden bis zu dem Moment, in dem der Wecker das erste Mal geklingelt hatte. Denn dieses nervtötende Geräusch raubte einem fast den Verstand. Albus hatte sich schon oft gefragt, wie die Menschen, die das jeden Morgen hörten, nicht verrückt geworden waren. Naja, egal. Mittlerweile gab es außer Scorpius niemanden mehr, der sich darüber aufregen konnte (da sie mittlerweile 2er Zimmer hatten) und auch dieser fand es eher praktisch, denn so blieb die ehrenvolle Aufgabe, Albus zu wecken, nicht an ihm hängen. Heute würde ein weiterer, unfassbar langweiliger und nervtötender Tag werden. Albus wusste um ehrlich zu sein nicht einmal, wie er die letzten Jahre überlebt hatte. Ohne Scorpius wäre er wahrscheinlich schon längst in der ganzen Arbeit versunken. Und außerhalb davon hatten sie beide nicht viele Freunde. Er hatte noch seine Familie, doch auch nach der ganzen Zeit hing an dem Namen Malfoy noch irgendwie etwas Belastendes. Er konnte es verstehen, aber alle, die Scorpius kannten, wussten, dass er nicht schlecht war. Dennoch hatte sich kaum jemand die Mühe gemacht, Scorpius besser kennenzulernen und so hatte auch Albus, bei dem die Leute schon eher versucht hatten, ihn kennenzulernen, abgelehnt. Entweder die Leute mussten mit Ihnen beiden klarkommen oder halt ohne ihn. Verschlafen machte Albus sich fertig und kam schließlich wieder in den Schlafsaal, wo Scorpius schon, wie seit Jahren, die Nase in einem Buch, auf ihn wartete. Wie am ersten Morgen in Hogwarts, schoss es Albus durch den Kopf. Komisch, er konnte sich zwar kaum an seinen Traum von letzter Nacht erinnern, aber er hatte das Gefühl, dass es sich um seinen ersten Tag in Hogwarts gedreht hatte. Denn dieses Bild von Scorpius, die Nase in einem Buch, hatte sich in sein Gehirn eingebrannt. Albus liebte diesen Anblick. Er war so beruhigend, normal, ein Zeichen dafür, dass alles wie immer war. Und doch, das war es nicht. Denn seit damals hatte sich etwas verändert. In diesem Moment blickte Scorpius hoch und Albus wurde rot, weil er von Scorpius ertappt wurde, wie er ihn angestarrt hatte. Dennoch, entweder Scorp ließ sich nichts anmerken oder er war in seiner Gedankenwelt, denn er sah ihn lächelnd an und fragte: „Auch mal fertig?" „Heey, so lange hab ich auch nicht gebraucht", schmollte Albus. Scorpius lachte: „Klar, für ein Mädchen warst du echt schnell." „Pffffffff", gab Albus zurück und sah Scorpius beleidigt an, welcher ihn lachend in die Wange piekste. Albus fühlte sich gleich besser. „Aber ohne Witz Albus, was machst du da drin? Party?" „Nööö, meine Haare", gab er zurück. Scorpius kannte das Problem mit seinen Haaren nur zu gut, deswegen schmunzelte er nur. „Und, hast du schon Hunger?", wollte Scorp wissen. Albus gab zurück: „Mega, aber wie ich dich kenne, du wahrscheinlich wieder nicht". Scorpius machte ein zustimmendes Geräusch und Albus seufzte besorgt. Es war klar zu sehen, das Scorpius nicht genug aß. Er hatte abgenommen, und Albus konnte nicht sagen, dass es noch gesund war, denn sein bester Freund war ziemlich mager geworden. Scorpius spielte zwar im Gegensatz zu ihm kein Quidditch, aber er sollte trotzdem auf sich aufpassen. Schließlich kamen sie in der Großen Halle an, wo schon viele Schüler saßen und aßen. Albus sah, wie Scorpius' Blick zum Gryffindor-Tisch schweifte und ihn absuchte. Sein Blick blieb an Rose hängen. Albus schluckte und sah weg. Rose war ein heikles Thema. An sich kamen sie und Albus gut klar und auch in der Schule war sie nett zu ihm, doch bei Scorp war das eine andere Sache. Denn von Beginn an hatte sie ihn nicht wirklich beachtet und war ziemlich verächtlich ihm gegenüber. Mit der Zeit hatte sich das geändert, denn sie war eine ziemliche Leseratte und so waren die beiden widerwillig (oder zumindest Rose war widerwillig) ins Gespräch gekommen. Vor allem waren sie auch noch die Streber der Stufe im Gegensatz zu Albus, der sich eher durchmogelte so gut es ging. Alles in allem war er erst froh gewesen, dass sich die Fronten zwischen Rose und Scorp gebessert hatten, doch er hatte gemerkt, dass es Scorpius anders ging. Scorpius hatte Gefühle. Für Rose. Es fühlte sich so falsch an, dabei wusste er nicht einmal, warum. Träumte nicht jeder davon, dass sein bester Freund zur Familie gehörte? Nun, Albus jedenfalls nicht. Und er machte seine Laune auch nicht grad besser, als er Scorpius' glückliches Lächeln sah. Wieso konnte er sich nicht einfach für seinen besten Freund freuen? Grummelig setzte er sich zu den anderen Slytherins und begann, auf seinem Semmel herumzukauen. Das konnte ja noch was werden...

Scorbus (Albus & Scorpius)Onde histórias criam vida. Descubra agora