Kapitel 13: Das Café

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Erschrocken fuhren Scorpius und Albus auseinander. James, Albus' älterer Bruder, sah teils geschockt und teils amüsiert aus. „Mum hat gesagt, es gibt Essen, aber an eurer Stelle hätte ich auch nichts gehört." Prustend vor Lachen verschwand James wieder. Scorpius sah Albus an, der etwas weiß um die Nase war und richtete sich leicht auf. „Al, ist alles okey?" Sein bester Freund stöhnte nur genervt auf. „Was mein Bruder sich jetzt schon wieder einbildet...man eyy." So ernst die Situation auch war, Scorpius musste sich am Riemen reißen, nicht zu lachen. Wieso sah Albus auch so niedlich aus, wenn er sich aufregte?? Albus fuhr sich wiederholt durch die Haare, wie immer, wenn er gestresst war. „Sollen wir essen? Sonst fragt sich Mum bestimmt, wo wir bleiben." „Al", meinte Scorpius und griff nach Albus' Arm, „mach dir keine Sorgen wegen ihm. Okey?" Albus zeigte ein leichtes Lächeln, aber Scorpius wusste, dass es kein echtes war. Manchmal war er froh, dass er keine Geschwister hatte. „Okey, dann lass uns gehen." Sie gingen herunter ins Esszimmer, wo schon der Rest wartete: Albus' Mutter, Lily und James. Der einzige Fehlende schien Albus' Vater zu sein. Die Beiden setzten sich an den Tisch. Lily schmollte: „Mum, wo ist Dad? Er hat versprochen, dass er zum Essen da ist." Mrs. Potter seufzte leicht: „Ist schon okey, Honey, euer Vater kommt wahrscheinlich etwas später." „Überraschung", gab James ungerührt von sich und schlürfte Suppe von seinem Löffel, wofür er von seiner Mutter einen Ellenbogen in die Seite bekam. Scorpius lachte leicht, doch versuchte, es zu verstecken, als James' Blick auf ihn fiel. Der böse Blick von James hielt jedoch nicht lange, bevor er zu einem spöttischen Grinsen wurde. „Und was habt ihr zwei Turteltauben heut noch vor?" Albus öffnete gerade den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, motzte Mrs. Potter James wieder an. „Und würdest du mal aufhören, Albus zu ärgern! Wir sind eine Familie!" Scorpius war überrascht, dass Mrs. Weasley Albus so verteidigte, wenn er daran dachte, wie sehr Albus es hasste, nach Hause zu gehen, aber er erinnerte sich vage daran, dass sie immer sehr loyal und gerecht war in Albus' Augen. Vielleicht lag es auch daran, dass Albus' Mutter selbst viele ältere Brüder hatte, als sie aufgewachsen war. Jedenfalls verlief das Essen nach dem letzten Ausbruch ohne weitere Vorfälle, zwar amüsierte sich James jedes Mal köstlich, wenn sein Blick auf seinen jüngeren Bruder oder dessen besten Freund fiel, doch er sagte nichts mehr. Nach dem Essen halfen alle beim Abräumen (auf Muggelart, Scorpius fand es immer noch verwirrend). „Mum, ist es okey wenn ich Scorp ein bisschen die Gegend zeige?", wollte Albus wissen. „Geht nur", erwiederte Mrs. Potter, „aber seit rechtzeitig wieder da, wir gehen um 7 zu euren Großeltern". Albus versprach, pünktlich da zu sein. Zusammen machten sich die beiden fertig, als James an ihnen vorbei lief, seltsamerweise ohne jeglichen Kommentar. Scorpius warf seinem besten Freund einen Blick zu, woraufhin dieser leicht prustete. Schnell ,bevor irgendjemand etwas sagen konnte, riss Albus die Tür nach draußen auf und keine Sekunde später standen sie draußen im leichten Schneefall. Die kleinen Flöckchen tanzten um sie herum, während Albus aufgeregt Scorps Hand schnappte und loslief. Kurz darauf verschwanden sie in einer der unzähligen Gässchen Londons.

Einige Stunden später waren sie in einem niedlichen kleinen Café gelandet, das aussah, als stamme es noch aus einer anderen Zeit. Es schien etwas heruntergekommen zu sein, doch Scorpius fühlte sich sofort pudelwohl. Die ganze Stimmung war entspannt, und viele Genossen sichtlich die Zeit dort. Es waren auffällig viele Pärchen um sie herum, wie Scorpius bemerkte, was ihn gleichzeitig an Rose erinnerte. Schnell dachte er an was anderes. „Richtig gemütlich", meinte Scorpius während er sich weiter umsah. „Ja, nicht?", erwiederte Al mit einem warmen Lächeln. Eine Kellnerin, etwa in ihrem Alter, kam an den Tisch und fragte nach ihren Wünschen. „Zwei heiße Schokoladen und Tiramisu bitte", antwortete Albus, seinen Blick auf Scorpius. „Gerne", flirtete die Kellnerin, „darf es noch was sein?" „Nein, danke", grummelte Scorpius. Verwirrt sah Albus ihn an und auch die Kellnerin wirkte aus der Bahn geworfen, hatte sich jedoch nach kurzer Zeit wieder gefangen und machte sich vom Acker. „Wow", meinte Albus trocken, „womit hat sie sich das denn verdient?" Scorpius war überrascht von sich selbst. Eigentlich war Albus der impulsivere von den Beiden, deswegen meinte Scorpius wahrheitsgemäß: „Sie war nervig". Albus zog eine Augenbraue hoch. „Klar". Sie verfielen in ein Schweigen, das angenehmer war als erwartet, bis die Kellnerin mit ihren Bestellungen kam. Sie reichte Albus die Sachen und ignorierte Scorpius vollkommen. Als sie gegangen war, reichte Albus Scorpius eine heiße Schokolade. Scorpius musste lachen: „Und das Tiramisu?" „Ich teile gerne", grinste Albus teilweise ironisch und schob das Essen in die Mitte. Scorpius lachte leicht. „Dir ist schon bewusst, dass da nur Besteck für einen ist?" Albus seufzte leicht. „Mein lieber Scorpius, sei mal nicht so verklemmt. Das kann man sich auch teilen". Amüsiert reichte er seinem besten Freund das Besteck, der ihn erst gespielt genervt ansah, dann aber beschloss dass essen wichtiger war. Nach einiger Zeit schmollte Albus: „Heeeeey, gib mir auch noch was". Scorpius sah ihn lachend an, bevor er sich nochmal nahm. Beleidigt pffffff-te Albus und drehte sich weg. Scorpius hielt ihm lachend die nächste Ladung vor den Mund. Schnell schnappte sich Albus den Happen und sah Scorpius wieder zufrieden an. In diesem Moment fühlte sich alles so leicht an.

Scorbus (Albus & Scorpius)Where stories live. Discover now