Kapitel 20: I missed you

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„Potter! Potter!" Mühsam versuchte Albus, seine Augen aufzubekommen. Er hatte das Gefühl, sie seien zusammengeklebt. Schnell wischte er sich den Schlaf aus den Augen und sah sich verwirrt um, es brauchte eine Weile, bis seine Sicht klarer wurde. Er lag in einem Bett, einem fremden wohlgemerkt. Es war alles in sterilem Weiß gehalten. Die Krankenstation. „W-...?", Al wollte sich aufrichten, doch jemand drückte ihn herunter. „Sie machen Sachen, Potter". Erst jetzt realisierte Albus, dass Professor McGonagall auf seiner Bettkante saß. „Professor...?", krächzte Albus, „w-wie bin ich...?" Professor McGonagall sah ihn streng an, doch Albus kannte sie lange genug um zu sehen, dass sie besorgt war. „Mr. Malfoy machte sich Sorgen, als Sie den ganzen Tag nicht auftauchten. Also suchte man nach Ihnen. Auf dem Boden...auf dem kalten Boden Potter! Sie waren unterkühlt! Glücklicherweise...wurden sie rechtzeitig gefunden!" Albus hatte Professor McGonagall noch nie so aufgebracht gesehen. Er? Unterkühlt? Er hatte doch...Professor Snape! Was war mit Professor Snape? „Professor? Kann ich etwas fragen?", wollte Albus wissen. Professor McGonagall sah immer noch etwas aus der Fassung gebracht aus. „Das haben Sie gerade, Potter, aber nur zu". Er zögerte. „Professor...was ist mit Professor Snape passiert?" Überrascht sah sie ihn an. „Professor...Ich habe mit ihm gesprochen. Er ist ein guter Mensch. Warum...warum hängt sein Porträt ganz versteckt in den Kerkern?". Zum ersten Mal an diesem Tag erschien ein Lächeln auf McGonagalls Lippen. „Potter...oh Potter...Sie sind Ihrem Vater ähnlicher als Sie denken....". Sie verstummte kurz und Albus war sich nicht sicher ob er es richtig verstanden hatte. Wie sollte er seinem Vater ähnlich sein? Sein Vater hatte alles, war alles, was er nicht hatte und war. Professor McGonagall schien sich derweil gerafft zu haben. „Wenn es Ihnen besser geht, kommen Sie mich in meinem Büro besuchen. Und jetzt empfehle ich mich lieber...da draußen wartet eine ganze Meute darauf, Sie zu sehen". Geschockt starrte Albus Professor McGonagall hinterher, als diese ihm zum Abschied zuzwinkerte. Erst jetzt bemerkte Albus, wie dick er eingepackt war. Unterkühlt? Er konnte sich gar nicht erinnern...das Einzige, was er noch wusste war, wie er von Professor Snape weggegangen war. Doch dann...
„AL!" Lily quietschte, als hätte sie ihn zwei Jahre anstatt...ja wie lange eigentlich? nicht gesehen. „Oh mein Gott, Al, wir dachten du stirbst". Heulend klammerte sich seine kleine Schwester an ihn. Überfordert mit der ungewohnten offenen Zuneigung sah er hilfesuchend auf...und sah James...und Hugo...und Rose...und jemanden, mit dem er nicht gerechnet hatte. „Scorp...", auch wenn es ganz leise war, so war es doch laut genug, dass Lily es bemerkte. Sie löste sich von ihm und drehte sich, jedoch nur, um Scorpius und Rose bitterböse anzusehen. „Jamie, was macht der eigentlich hier...und die?", halb schmollte, halb grummelte seine kleine Schwester. Albus musste schmunzeln. Er hatte nie gedacht, dass seine kleine Schwester so einen großen Beschützerinstinkt hatte. James, der wohl keine Ahnung von nichts hatte, seufzte nur. „Beruhig dich mal, Lills. Rose ist unsere Cousine, also warum sollte sie nicht da sein...und Scorpius...naja, whatever". Scorpius stand da, er sah aus als ob er sich am liebsten irgendwohin verkriechen wollte. Vielleicht in eines seiner Bücher... Überraschenderweise meldete sich Rose zu Wort: „Hey Leute, lasst die Beiden einfach mal reden, ok?" Sie warf seiner kleinen Schwester einen scharfen Blick zu. James nickte zustimmend und Hugo war sowieso schon wieder mit etwas anderem beschäftigt seitdem er gesehen hatte, dass Albus noch am Leben war. Die Einzige, die zögerte, war Lily. „Al...willst du das?" Nein. Nein, eigentlich nicht. Er wollte nicht mit Scorpius allein sein. Er wollte nicht diese Leere, diese Entfernung zwischen ihnen Beiden fühlen. Doch Albus war klar, dass er nicht für immer vor Scorpius davonlaufen konnte...was er vor allem seit Scorose gerne tun würde. „Ist schon in Ordnung, danke Lills", meinte er deshalb, denn seine Schwester schien auf eine Antwort zu beharren. Nicht vollkommen überzeugt wurde seine kleine Schwester mitgeschleift von den Anderen...und zurück blieb Einer, Scorpius. Die Anderen hatten den ganzen Lärm mitgenommen, wodurch es jetzt so still war, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Albus starrte aus dem Fenster, nicht bereit etwas zu sagen. Scorpius war an der Reihe, definitiv. Doch als er nach einer Weile immer noch nichts hörte, sah er zu seinem ehemals besten Freund. Scorpius stand dort, der Schmerz so offen in seinem Gesicht zu lesen, dass es Albus weh tat, ihn anzusehen, während die Tränen über seine Wangen liefen. Entsetzt rappelte sich Albus auf. „Scorp..." All die Jahre, in denen Scorpius wegen den unterschiedlichsten Dingen geärgert wurde von anderen, all die Zeit, hatte er nie so zerbrechlich ausgesehen wie jetzt. Er wirkte wie eine Porzellanpuppe, die beim leisesten Druck brach. In Albus zog sich etwas zusammen, und obwohl er sich geschworen hatte, nicht den ersten Schritt zu machen, stand er auf und ging auf ihn zu. „Scorpius..." Dieser öffnete die Augen. „Al...", erwiderte er. Albus nahm allen Mut zusammen und schlang die Arme um Scorp. Es fühlte sich anders an als früher. Vielleicht, weil Scorpius so schmal geworden war. Er war immer größer gewesen als Albus, aber er war so dünn, dass es ihn erschreckte. Langsam verschwand die Anspannung aus Scorpius' Körper und er ließ sich fallen, wobei er sich fest an Albus krallte. Leise Schluchzer entkamen ihm, Albus fühlte die Nässe seiner Tränen. Und das war der Moment, in dem Albus klar wurde, dass Tränen kein Zeichen von Schwäche war, wie er immer gedacht hatte, sondern dass sie ein Zeichen dafür waren, dass jemand zu lange stark gewesen war. Er drückte sich an seinen besten Freund, dessen Wärme sich auf ihn zu übertragen schien. Wenn er bei Scorpius war, war ihm nie kalt. „Es tut mir so leid, Al", hörte Albus Scorpius' rauhe Stimme. Leicht strich er seinem besten Freund über den Rücken. „Shhhhh", machte er beruhigend und zog Scorp zu dem noch warmen Krankenbett. „Komm her", meinte er und hob die Bettdecke an. Scorpius lächelte leicht und quetschte sich neben ihn. Es war offensichtlich, dass das Bett nicht für zwei Personen gemacht war, doch das hatte die Beiden noch nie gestört. Scorpius lehnte sich gegen ihn, Albus konnte seinen Atem spüren. Er fühlte sich auf einmal so erleichtert, als wäre ihm ein Gebirge vom Herz gefallen. Langsam wurde Scorpius' Atem ruhiger und Albus dachte schon, dass sein bester Freund eingeschlafen war, doch dann hörte er leise: „Ich hab dich vermisst, Al". Überrascht sah er zu Scorpius, doch dieser hatte seine Augen schon geschlossen. Albus musste lächeln. Zufrieden lehnte er sich zurück. Er wusste nicht, was mit Scorpius los war, was mit Rose war, doch Scorpius würde es ihm sicher erzählen...später. Jetzt war erst einmal schlafen angesagt. Erst kurz vor dem Einschlafen fiel ihm auf, dass Professor McGonagall seine Fragen nicht beantwortet hatte. Doch bevor er sich dazu weiter Gedanken machen konnte, war Albus schon weggedöst.

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OH
MY
GOD
Ich hatte gerade einen halben Nervenzusammenbruch, weil ich ausversehen auf zurück gekommen bin und dachte, dass es das Kapitel nicht gespeichert hat, weil es nicht angezeigt wurde...Halleluja 😂😖
Anyway, ich hoffe euch gefällt das Kapitel 🥰

Scorbus (Albus & Scorpius)Where stories live. Discover now