Scorbus (Albus & Scorpius)

Kapitel 8: Gerüchteküche

Als Albus am nächsten Tag aufwachte, wusste er zuerst nicht, wo er war. Dann fiel es ihm ein und gleichzeitig bemerkte er, wie gut er sich fühlte. Ausgeschlafen. Erholt. Doch wo war Scorpius? Mit einem Ruck war er aus dem Bett. Er griff sich ein paar Klamotten und lief ins Bad, wo er auf Scorpius stieß. „Scorp?", fragte er verwirrt. Scorpius sah gehetzt aus. „Al, wir sind zu spät - VIEL zu spät." In dem Moment schnallte Albus plötzlich, warum der Schlafsaal so leer gewesen war. Leise fluchte er und machte sich im Eiltempo fertig. Wie immer war Scorpius vor ihm fertig und wartete auf ihn. „Warum hast du mich eigentlich nicht geweckt?", wollte er wissen, als es ihm wieder einfiel. Scorpius lächelte, wie immer gab Albus es zurück, das war einfach die tiefe Freundschaft, die sie hatten. „Du hast so ruhig geschlafen, ich wollte es nicht stören. Zu spät kommen wir eh schon". Sie hetzten zu dem Unterrichtsraum von Zaubertränke und Albus, alle Manieren vergessend, riss die Tür schwungvoll auf. Alle Köpfe drehten sich zu ihnen. „Entschuldigung Professor, wir haben verschlafen", entschuldigte sich Scorpius, wie immer Höflichkeit in Person. Die anderen Schüler begannen zu tuscheln und der Lehrer winkte sie seufzend auf ihren Platz. Zaubertränke war der einzige Unterricht, den Albus einigermaßen mochte und der ihm Spaß machte und ab und an war er sogar besser als Scorp. In diesem Fall ging jedoch die Stunde elendig langsam herum, denn die Beiden konnten heute nicht mehr mitmachen beim Brauen des Tranks, weil die anderen schon viel zu weit waren.

Erleichtert sprang Albus am Ende der letzten Stunde auf und sagte: „Ich sterbe vor Hunger, Scorp". Wie so oft am heutigen Tag bedachten die Schüler sie mit Blicken und tuschelten, als Albus und Scorpius vorbeiliefen. Albus fragte seinen besten Freund: „Was ist heute eigentlich los? Ich mein so komisch sind sie normal nicht". „Al...ich habe darüber nachgedacht....Was ist wenn uns jemand gesehen hat und irgendwelche Gerüchte verbreitet hat..?" Scorpius sah ihn besorgt an. Ehrlich gesagt störte es den blonden Jungen mit den sturmgrauen Augen mittlerweile eher weniger, was andere von ihm dachten, doch solche Gerüchte....naja, zum einen wusste er nicht, wie sein Vater reagieren würde, er wusste nicht mal wie Albus jetzt reagieren würde und zum anderen fragte er sich eine Sekunde später, warum er darüber überhaupt nachdachte. Er mochte Rose, Rose Granger-Weasley, also warum machte er sich Gedanken darüber? Albus kaute auf seiner Lippe während er nachdachte. „Meinst du?" Sie kamen in Sicht der Großen Halle und mit neu gewonnenem Mut lief Albus forsch foran, hinter ihm Scorpius, steuerten sie direkt auf den Slytherintisch zu. Albus spürte, wie andere Schüler sich zu ihnen umdrehten und zu tuscheln begannen. Er setzte sich gegenüber von Scorp auf die Bank. Bald begann eine der schlimmsten Mahlzeiten, die die beiden in ihrer Zeit in Hogwarts erlebt hatten. Auch Scorpius schien sich unwohl zu fühlen, er rutschte die ganze Zeit auf der Bank umher. Die anderen Schüler an ihrem Tisch schienen sie bis auf ein paar Blicke schlichtweg zu ignorieren und so war die ganze Stimmung im Eimer. Irgendwann hatte Albus genug. „Boah, was ist hier eigentlich los?", motzte er genervt. Hinter sich hörte er ein leises Räuspern. „Ist es wahr, Albus?", nahm er James' Stimme wahr. Er drehte sich um. „Was denn überhaupt?" In der Halle war es stiller geworden, viele sahen herüber zu ihnen. „Ihr beide....seid ein Paar?" Albus konnte Unverständnis und Unglauben heraushören, aber keinen Ekel. „Nein", erwiderte Scorpius in diesem Augenblick, scheinbar die Ruhe in Person, bevor er in sein Brötchen biss. Albus jedoch sah, wie angespannt er war. James sah seinen jüngeren Bruder kurz an, bevor er sich schulterzuckend umdrehte und meinte: „Da habt ihr alten Labertaschen eure Antwort". Er lächelte Albus noch kurz zu und ging wieder zu den anderen Schülern. Albus sah mit hochgezogener Augenbraue zu Scorpius, welcher mit den Schultern zuckte. James zu verstehen war ein Ding der Unmöglichkeit.