Kapitel 6: Quidditch und andere Unannehmlichkeiten

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Das Essen, bei dem Albus nur genervt auf einem Semmel herumkaute, schmeckte ihm heute nicht besonders. Eigentlich war das Essen in Hogwarts bombastisch. Wenn Albus nicht so viel (unfreiwilligen) Sport machen würde, könnte man ihn vermutlich rollen. Apropos Sport.... „Hey Albus", sein Bruder James grinste ihn an, „na, hast du dich schon mental darauf vorbereitet, zu verlieren?" Mit einem Lachen ging er weiter. Auch wenn sich das ziemlich übel anhörte, James meinte es nicht böse. Albus war anders und auch wenn seine Familie oft bei ihm verzweifelte, so kam er mit James besser klar, als er gedacht hatte. Auch wenn dieser es liebte, ihn zu ärgern. Er wusste noch genau, wie sehr er sich gefürchtet hatte, seinem Bruder gegenüber zu treten, damals, als er neu in die Schule und nach Slytherin gekommen war. Und auch wenn James nicht gerade toll fand, dass sein weirder kleiner Bruder in Slytherin gelandet war, hatte er es akzeptiert. Irgendwie. Irgendwie auch nicht. Ein wichtiger Teil dieser Akzeptanz war definitiv, dass Albus ins Quidditch-Team gekommen war...wie auch immer das passiert war. Denn eigentlich war er kein Quidditch-Fan, aber er hasste es auch nicht wie Scorpius. Trotzdem wusste er nicht, wie zum Henker er da drin gelandet war. Als er in seinem ersten Jahr gewesen war, hatte Quidditch in dem vorigen Jahren immer wieder gegen Gryffindor verloren, und der damalige Mannschaftsführer war verzweifelt auf der Suche gewesen....und dabei Albus begegnet. Dieser hatte mit einer ehemaligen professionellen Quidditch-Spielerin als Mutter und einem Vater aus der Schulmannschaft, der ebenfalls nicht unbegabt war, sofort eine Einladung zum Vorspielen bekommen. Außerdem spielte ein großer Teil seiner Familie Quidditch. Eher widerwillig war Albus zu dem Auswahlverfahren hingegangen....leider Gottes hatte der Mannschaftsführer Recht behalten: Albus hatte Talent, ob er das nun wollte oder nicht. Und so, wie unwahrscheinlich es auch war, wurde er ins Team aufgenommen und damit fing auch die Quidditch-Rivalität mit James an. Albus war ein Sucher, James ein Jäger, doch es spielte keine Rolle. Was ihn aber am meisten an James störte, war, dass er Scorpius nicht akzeptierte. „Alles okey, Al?", wollte Scorpius wissen und aus seinen Gedanken gerissen, starrte Albus ihn verwirrt an. Wann hatte Scorpius es geschafft, seinen Blick von Rose abzuwenden? „Ja, wieso?", gab er zurück und wandte den Blick von seinem besten Freund ab. Scorpius seufzte: „Du weißt, dass es für mich keine Rolle spielt, ob er mich mag?" Albus grummelte leicht. „Wenn er dich nicht akzeptiert, dann akzeptiert er mich auch nicht und das weiß er". Scorpius drückte leicht seine Schulter. „Mach dir keine Gedanken darüber Al...ich kann ihn verstehen". „Er kennt dich nicht mal...er urteilt nur nach deinem Namen und den Gerüchten...". Schlecht gelaunt stand er auf, und Scorpius tat es ihm gleich. Zusammen liefen sie ihrem ersten Fach für heute entgegen, Geschichte der Zauberei...nicht gerade Albus Lieblingsfach. Schon nach ein paar Minuten war er eingeschlafen, neben sich Scorpius, von dessen Seite er ein beruhigendes Kratzen der Schreibfeder hörte.
Albus durchlebte diesen Tag, wie fast jeden anderen dieses Schuljahr, eher todmüde. Nachts konnte er kaum schlafen, es plagten ihn Alpträume und tagsüber war da auch wenig Zeit zum Schlafen. Und zu allem kam noch Quidditch...und Scorpius, auch wenn dieser nichts davon wusste. Gleichzeitig war Scorpius der Einzige, der ihn in den folgenden Monaten davon abhielt, völlig am Rad zu drehen.

Scorbus (Albus & Scorpius)Where stories live. Discover now