Scorbus (Albus & Scorpius)

Kapitel 19: Man trifft sich immer zwei Mal im Leben

Albus hatte sich noch nie so einsam gefühlt. Er wusste nicht wieso, weshalb, warum. Aber der Gedanke an Scorpius, und alles was damit zusammen hing, tat weh. So richtig. Zitternd lehnte er sich an das kühle Gemäuer und versuchte zu atmen. Al wusste nicht wo er war, denn er war einfach nur gerannt. Sobald er um die nächste Ecke gekommen war und die anderen ihn nicht mehr sehen konnten, war er gerannt. Und hier, wo auch immer hier war, gelandet. Zugegeben war es Albus gerade aber auch egal, wo er war, solange ihn keiner sah. In diesem elendigen Zustand. Am schlimmsten wäre es, wenn Scorpius ihn so sehen würde. Früher war und wäre es ihm egal gewesen, doch nachdem das alles passiert war und Scorpius...ja, waren sie überhaupt noch Freunde? Ganz zu schweigen von BeSTeN Freunden. Scorpius war der wichtigste Mensch in seinem Leben. Immer noch. Und für immer. Hatte Al zumindest gedacht. Doch Scorpius hatte ihn aus seinem Leben herausgeschnitten als wäre es nichts. Als wären die letzten Jahre nichts wert gewesen. Obwohl es kalt war, spürte Albus die Kälte nicht. Es war, als fühlte er nichts mehr und doch alles auf einmal zugleich. Noch immer zitternd schlang er die Arme um sich, selbst nicht wissend ob vor Kälte oder Einsamkeit. Erschrocken fühlte er einen Tropfen Wasser auf seiner Wange landen, und noch einer und noch einer. Tränen. Wie Albus sie hasste. Wo eine waren, waren viele. Früher hatte Albus viel geweint. Seit jeher allein, denn er hasste es, vor anderen schwach zu sein. Generell schwach zu sein. Vor allem vor seiner Familie, für die er wohl immer ein Freak sein würde. Doch bei Scorpius... Schnell versuchte Albus an etwas anderes zu denken. Denn wenn er schon nur an Scor... dachte, wurde ein See aus seinen Tränen. Er schluchzte leicht und hätte sich gleich darauf dafür schlagen zu können, wie ein verliebtes Mädchen rumzuheulen. Seine Mutter würde ihm für seinen sexistischen Gedanken vermutlich einen Stoß geben, immerhin ein Gedanke, der ihn kurz schmunzeln ließ. Tief atmete Albus ein und wischte sich die Tränen ab. „Besser?", kam aus dem Nichts eine Stimme, direkt hinter ihm. „Wahhh!", quietschte Albus und stolperte über seine eigenen Füße, als er schnellstmöglich von der Wand wegkommen wollte. An der Wand hing ein Gemälde, einen mürrischen Mann abgebildet. Al kannte ihn. Mit einem Schlag erinnerte er sich an die Nacht, in der er hier gelandet war. Der Gang war fast genauso dunkel wie bei Nacht, nur dass mysteriöser Weise aus einigen Ecken Licht zu kommen schien. Schnell rubbelte er in seinem Gesicht herum um nicht ganz so ramponiert auszusehen, doch es gelang ihm dem Gesichtsausdruck des Mannes nach nicht besonders gut. „E-Entschuldigung Sir...ich wollte n-nicht stören. I-ich hab m-mich wieder verl-laufen..", stotterschluchzte Albus, immer noch die Arme um sich geschlungen. Professor Snape, der genauso streng und unnachgiebig aussah wie damals (wie sollte er auch anders?..Immerhin war er ein Gemälde) musterte ihn einige Sekunden. Albus wartete auf einen Ausbruch...vergeblich. Der Mann meinte nach ein paar Sekunden: „...Potter...setzen Sie sich". Und Albus, der eh nichts Besseres mit sich anzufangen wusste, ließ sich an der gegenüberliegenden Wand heruntergleiten, bis er auf dem kalten Boden aufkam. Mühsam versuchte er die Tränen zu stoppen, doch wie er geahnt hatte, sobald sie einmal da waren, würden sie nicht so schnell aufhören. Erschöpft legte er den Kopf auf seine Knie. Konnte er einfach einschlafen und nie wieder aufwachen? „...Potter". Albus sah auf. Professor Snape sah ihn an, doch der Blick war anders als zuvor. Teilweise hatte Albus das Gefühl, der Mann verabscheute ihn mehr als alles andere, doch dieser Blick war fast...mitleidig...sogar fast, ja verständnisvoll...?! „S-sir?", fragte Albus nach, als nichts kam. Der Mann musterte ihn, als versuchte er ihn einzuschätzen. „Liebeskummer, Potter?", fragte er kühl, doch Albus war es, als hörte er Besorgnis aus der Frage. Wie verzweifelt er war, dass er von diesem fremden Mann Mitgefühl erhoffte oder was auch immer. Weniger Einsamkeit auf jeden Fall. „W-was...nEIn!", rief er erschrocken, „...das kann nicht sein...". Nein, es konnte einfach nicht sein. Scorpius war sein bester Freund...und ein JUNGE. Wie er. Er konnte sich nicht in ihn verliebt haben. Niemals. Professor Snape derweil musterte ihn weiter mit seinem irritierend starren Blick. „Potter...was fühlen Sie, wenn Sie ohne sie sind? Mit ihr? Denken Sie an sie, wenn sie nicht da ist?" Er sah dem Mann ins Gesicht. Plötzlich sah der Professor so anders aus, als wäre er aus einem tiefen Schlaf erwacht. Er wirkte so...into it. Als hätte Albus' Kummer etwas in ihm erweckt. „Ich...". „Denken Sie, Potter. Was fühlen Sie?". Albus schluckte. Er wollte nicht an Scorpius denken. Doch der Mann sah so überzeugt aus, dass er nichts dagegen sagen wollte, konnte. „E-es tut weh...daran zu d-denken...". „Denken Sie oft an sie?" „...andauernd...". Es stimmte, er dachte oft an Scorpius...aber es war doch normal, an seinen besten Freund zu denken, oder nicht? Daran konnte doch nichts falsch sein... „Was fühlen Sie normalerweise, wenn Sie bei ihr sind?" Die schwarzen Augen schienen Albus zu durchbohren, so angespannt schien der Professor auf die Antwort zu warten. „...i-ich bin glücklich...w-wir haben immer Spaß, w-wenn wir was unternehmen..." Das hatten sie. Gehabt. Bis Scorpius beschlossen hatte, dass Albus es nicht wert war. „Ich diagnostiziere...verliebt", sagte die kühle Stimme und riss Albus aus seinen Gedanken. „D-das kann nicht sein.....,Professor..." „Wer ist es?", wollte der kühle Mann wissen, so als würde es ihn tatsächlich interessieren, in wen sich Albus verlieben würde. Aber hatte er das? Es konnte einfach nicht Scorpius sein, es konnte einfach nicht sein. Ob es Scorpius auch so gegangen war mit Rose? Wenn der Mann sagte, dass das verliebt-sein war, war es das, was sein bester Freund bei Rose fühlte? Er schüttelte sich. Wie konnte schon die Vorstellung daran weh tun? „Potter". Wieder einmal aus den Gedanken geschreckt sah Albus den Mann an. „Wer könnte Potter Junior so das Herz stehlen", sinnierte der Mann, es war Albus, als hörte er Amüsement heraus. Entrüstet sah er Professor Snape an. „Das ist nicht witzig...er wird mich hassen...und nie wieder mit mir reden..." Er spürte die neuen Tränen, doch sobald er sie weg machte, kamen neue nach. Endlos. Hoffnungslos. Genau wie das, was er über Scorpius dachte. „...er?", der Mann war verwundert, aus dem Konzept gebracht. Albus lachte leicht auf, aber es war kein fröhliches Lachen, sondern ein schmerzvolles bellen. „Bin ich nicht ein Freak...schon wieder?" Er schloss die Augen, um den Mann nicht anschauen zu müssen. Er wollte nicht sehen, was der Mann von ihm dachte. Nicht schon wieder von jemandem beurteilt, verurteilt werden. Es war still, so still, dass Albus dachte, der Mann würde nichts mehr sagen, doch schließlich fragte er: „Wie heißt er?" Es hörte sich neutral an, also öffnete Albus seine Augen wieder. Snape sah ihn abwartend an und Albus konnte keine Abscheu auf seinem Gesicht sehen. Er hatte nicht erwartet, dass es dem Professor egal wäre. Alles, aber nicht das. „Sir...macht es Ihnen nichts aus...?", versuchte er seine Verwunderung auszuformulieren. Der Mann schwieg. Lange. Wieder fragte Albus sich, was er wohl denken mochte. Schließlich meinte der Mann: „Wurden wir nicht alle schon zu oft in unserem Leben verurteilt Potter?" Er sah ihn mit einem derart eigensinnigen Blick an, dass Albus sich zum ersten Mal verstanden fühlte, seit Scorpius. Ohne dass er etwas tun konnte, musste er lächeln, unter Tränen, doch er tat es, weil er es wollte. „Sein Name ist Scorpius, Sir, Scorpius Malfoy".

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Yayy ich habe es geschafft wieder zu schreiben hehe. Diesmal wieder ein Albus vs Snape nachdem das Letzte gut ankam...ich bin gespannt was ihr über dieses hier sagt :).
Es war genauso spontan wie das Letzte, aber es hat unheimlich Spaß gemacht, es zu schreiben...es ist wahrscheinlich sogar mein längstes Kapitel 😂. Ich hatte plötzlich einfach so viele Ideen und konnte gefühlt nicht mehr aufhören zu schreiben lol xDD.

PS: DANKE AN ALLE, DIE DIESE STORY LESEN UND IMMER NOCH DABEI SIND 🥰

Stay healthy peeps!