Kapitel 14: Ein Familientreffen

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Lachend zog Albus seinen besten Freund auf die Straße. Scorpius  fröstelte leicht. Die Zeit war schnell vergangen in dem schnuckeligen Café, sodass es mittlerweile wie durch ein Wunder langsam dunkel geworden war. Neben ihm grummelte Albus: „Und jetzt noch die ganze Familie...das halte ich nicht aus, Scorp". Scorpius hakte sich bei seinem besten Freund ein „Das schaffst du, Al". Er hatte bisher noch kaum darüber nachgedacht (wie konnte er nur!)...aber er würde Rose sehen. ROSE! Er wusste nicht, ob er aufgeregt sein sollte, oder ob er Angst haben sollte. Rose...konnte ziemlich ungemütlich sein. Und sie konnte ihn nicht leiden. Aus Prinzip. Immerhin war sein Nachname Malfoy. Schmunzelnd dachte er darüber nach, was sie sagen würde, wenn ihr Name je Malfoy war. Nicht dass er sich DARÜBER viele Gedanken gemacht hätte...wobei das schon seinen Stil hätte. Albus neben ihm atmete stark die eisig kalte Luft ein und aus. „Über was denkst du nach?" Er sah Scorpius mit seinem typischen niedlichen Röntgenblick an. Wie automatisch erschien ein Lächeln auf Scorpius' Gesicht. Was würde er nur ohne seinen besten Freund machen? Vor allem woher wusste Al immer, wenn er über etwas nachdachte? „Naja...", gab er verlegen zurück, „ich habe an R-rose gedacht". Verlegen versteckte er sein Gesicht. Hatte er gerade wirklich gestottert? Vor allem hatte er Albus wirklich gerade die Wahrheit gesagt? Rose und Albus kamen zwar relativ gut klar, wenn sie mussten, aber in den letzten Jahren hatten sie sich immer mehr entfremdet und Albus hatte eine dezente Aversion gegen Rose entwickelt. „Wirklich?", erwiderte Albus, „ hast du Angst, dass sie dich heute Abend auffrisst?" Er sah zu Albus, doch dieser starrte irgendwo in die Nacht hinein. „Al...du weißt was ich meine", schmollte Scorpius. „Sie wird immer netter zu mir". „Mhm", kam nur unbestimmt zurück. „Al", sagte Scorpius und brachte deinen besten Freund vorsichtig zum Anhalten, „du weißt, dass du über alles mit mir reden kannst, oder?" Albus sah ihn nicht an, sondern sah absichtlich weg. „Klar". „Al". Endlich sah Albus ihn an. „Mir gehts gut Scorp", grummelte dieser. Nicht gerade überzeugt sah Scorpius ihn an. Sein bester Freund verzog keine Miene. „Ach komm schon, Al, was für ein Problem hast du mit Rose? Sie ist immerhin deine Cousine". Sein bester Freund atmete tief ein. Er schien mit sich zu struggeln, doch schließlich platzte aus ihm heraus: „Wirklich? Ich meine, Scorp wirklich? WER hat dich die ganze Zeit geärgert? WER hat dich die ganze Zeit wie Dreck behandelt, noch schlimmer als James? WER?". Wütend machte Albus sich los und ging weiter. Scorpius sah ihm hinterher. Zwar war er Albus' impulsive Art gewöhnt, aber...Albus konnte Rose nicht leiden, weil sie zu IHM, Scorpius, gemein war?? „Al, warte", rief er und holte Albus ein. Dieser sah ihn an, sagte jedoch nichts. „Es tut mir Leid, Al, ich weiß, sie war nicht nett zu mir...aber das ändert sich gerade...und ich -ich mag sie". Er fühlte sich irgendwie schlecht. Während Al sich Gedanken über ihn machte, dachte er nur an sich. Sein bester Freund seufzte nur, während er um die Ecke lief. „Ist egal, Scorp, lass uns einfach schauen, dass wir pünktlich da sind". Tatsächlich bestätigte ein Blick auf die Uhr Albus' Aussage, und da Scorpius die Gässchen als einen einzigen Irrgarten empfand, machte er sich darauf, Albus zu folgen, doch gleichzeitig hasste er die Stille die danach folgte. Es war keine ruhige, sondern eine düstere und plötzlich hatte er das Gefühl, dass der restliche Abend nur ein Disaster werden konnte. Wenige Minuten später erreichten sie das Haus der Familie. Sie waren ein paar Minuten zu spät und so fanden sie die Anderen bereits abreisebereit im Eingangsbereich. James starrte gelangweilt an die Wand, während Lily abwesend vor sich hin summte. Mrs.Potter hatte einen großen Korb dabei, vermutlich Geschenke und Essen, und zum ersten Mal heute sah Scorpius auch Mr. Potter. Als die Potters sie sahen, kam Bewegung in alle. James stieß sich von der Wand ab und pfiff. „Auch mal da, die Turtetäubchen". „Fresse", gab Albus genervt zurück. „Kinder", ermahnte Mr. Potter. Scorpius stellte fest, dass er müde aussah. „Alle fertig?", fragte Mrs. Potter mit einem sympathischen Lächeln. Kurze Zeit später apparierten sie zum Fuchsbau, dem Haus, in dem Albus' Großeltern lebten. Bei ihrer Ankunft wurden sie schon von Mrs. Weasley an der Tür erwartet. Diese zog zuerst Harry und Ginny herzlich in dir Arme. „Harry, Ginny, meine Lieben. Ich hoffe, ich seid gut angekommen. Kommt doch rein. Ah, und wer ist denn da? Lily, lass dich anschauen. Groß bist du geworden!" Unter weiteren Ausrufen wurden auch James und schließlich Albus begrüßt. Scorpius hatte ein bisschen Angst, was sie zu ihm sagen würde, doch auch er wurde herzlich hereingebeten. Sie zogen sich gerade ihre Außenklamotten aus, als jemand die Treppe herunterstampfte. Wenige Sekunden später tauchte Hugo Granger-Weasley, Roses kleiner Bruder auf. Dieser meinte, dass alle anderen schon oben wären und da die Erwachsenen es sich unten gemütlich machten, folgten sie ihm. Scorpius spürte Albus' Blick, und als er zu ihm sah, sagte dieser genau dasselbe aus, was er auch dachte. Er bekam einen Lachanfall und Albus stimmte bald mit ein, sodass sie als sie endlich im obersten Stock ankamen, ganz außer Atem waren. Man hörte Lärm aus der Tür, die offenbar zu Roses Zimmer führte, sodass es kein Problem war, dass Hugo längst verschwunden war. Trotzdem zögerte Scorpius. „Al...was ist, wenn sie mich nicht dabeihaben wollen? Was...wenn Rose...?" Die letzten Worte blieben ihm im Hals stecken. Albus seufzte (etwas genervt) auf, während er nach Scorpius' Arm griff. Scorpius war überrascht von seinem wilden, fast schon leidenschaftlichen Blick. „Damn, Scorpius Hyperion Malfoy, mit einer der längsten nachverfolgbaren Ahnenreihe auf dieser Welt, zeig denen die auf dich scheißen, dass du auf sie scheißt. Sei stolz darauf, wer du bist. Mach ihre Waffe zu deiner eigenen. Wenn du es geschafft hast, dich anzunehmen, dann kann dir keiner mehr was tun. Und wenn Rose dich nicht will, dann hat sie dich nicht verdient. Man Scorp, du bist einer der besten Menschen, die ich kenne". In Scorpius' Kopf tauchte nur ein „wow" auf, außerhalb des Wirrwarrs. Es machte Sinn. Die ganzen bösen Kommentare zu seiner Familie konnten ihn nur treffen, wenn er es zuließ. Das war aber noch die leichtere Sache. Rose war die andere. Dennoch nickte er. „Danke Al. Was würde ich nur ohne dich tun?" Sein bester Freund lächelte nur traurig. Mit einem ermunternden Lächeln atmete Scorpius tief ein und öffnete die Tür, fast fühlte er sich wie auf einem Vormarsch in die Hölle.

Scorbus (Albus & Scorpius)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora