«06»

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Mit hängendem Kopf und voller Scham trat Denirale ihren Freundinnen gegenüber. „Er wollte nicht. Ich habe es versucht" Murmelte sie betroffen und starrte, verletzt und enttäuscht auf den Boden. „Es ist nicht deine Schuld" Tröstete Keana die kleine zierliche Animale, welche aufseufzte. „Was jetzt? Wir haben immer weniger Zeit. Wir können nicht vor ihnen fliehen." Verzweifelt fuhr sie sich durchs schwarze Haar und Chiera runzelte die Stirn. „Wir müssen uns verstecken. Kennst du gute Verstecke, Denria?" Sie wandte sich an Denriale, die hoffnungsvoll nickte. „Ja! Ich hoffe wir schaffen es rechtzeitig" Sie zog die beiden Mädchen tiefer in den Wald, einen kleinen verborgenen Pfad entlang bis sie schließlich an einem Bach ankamen. „Hier unter dem Stein!" Sie deutete auf einen runden, weißen Quarzstein und die Drei machten sich daran, den Stein zu schieben. „Rein" Sagte sie knapp und sprang mit einem einfachen Satz hinab. „Werden sie Augustus umbringen?" Wollte Keana besorgt wissen und musterte den schwarzen Schönling. „Wenn ich eines weiß, dann das Elfen keine unschuldigen Tiere umbringen" Beruhigte Chiera sie und dann verschwanden beide in Denriales "Versteck".

* * *

„Orien nimmt etwas wahr Eure Majestät" Ein Schattenelf verbeugte sich tief, während Artair ihn nur genervt musterte. „Es wäre gut, wenn du sagen würdest was. Geril" Spottete er herabschauend und "Geril" Nickte schnell. „Natürlich Eure Majestät!" Der Elf zuckte mit den Ohren. „Es sind Menschen und ein.. etwas anderer Mensch. Er riecht sehr nach.. Tier"
„Das ist eine Animale du Hohlkopf" Lewin, ein anderer Schattenelf mischte sich ein und zeigte seine weißen Zähne, als er seinen Artgenossen auslachte. „Natürlich. Eu - eure Majestät, zwei Menschen und eine An- ni - nimale" Stotterte Geril und Artair verdrehte die Augen. „In welche Richtung sind sie?" Wollte er dann wissen und mit zitternden Händen deutete Geril Richtung Wald. „An einem Bach müssten sie sein" Stammelte er und ehe sich der Schattenelf versah, sackte er zu Boden. Kopflos. „Schwächlinge brauchen wir nicht. Schafft ihn fort." Meinte Artair dann kühl und schritt in den Wald vorraus. Wenn er die Menschenprinzessin tötete, wäre das Pakt zur Unsterblichkeit besiegelt. Kein Pfeil könnte ihm was anhaben, kein Schwert ihn schneiden. Er wäre unbesiegbar, so wie es sein Vater immer gewollt hatte. Der König zischte und griff sich an den Hals. Stechender, prickelnder Schmerz breitete sich aus und er schloss die Augen. Natürlich. Er hatte jemanden umgebracht. Jetzt musste er büßen. Nachdenklich starrte Artair auf seine Arme, sie waren voll mit den schwarzen Schattenrunen. Er war nicht sonderlich stolz darauf, doch das durfte nie jemand erfahren. Ebenfalls war seine Brust mit den schmerzhaften Erinnerungen verziert, er konnte es sich nicht aussuchen. Immer wenn die Schattenelfen jemandem das Leben nahmen, bestrafte sie Hilianaore - die Göttin des Schattens dafür. Er fand es albern, jemanden zu töten ließ sich nicht vermeiden. Würde er jeden am Leben lassen, wäre er nie so mächtig geworden und hätte nie solange überlebt.

Denn in heutigen Zeiten zählte Macht und Macht verdeutlichte man nur in Überlegenheit. Das hieß, er musste mehr haben als die Menschen und zeigen wie stark das Land war, in dem er lebte. Er musste sie fürchten lassen, damit sie Leandria in Frieden ließen.

Das er dem Menschen ähnlicher mit seiner Denkweise war, als ihm Lieb war, wusste er nicht.

* * *

„Denkst du die werden uns finden?" Fragte Denria unsicher und nippte an ihrem Liosblütentee. „Ich weiß es nicht" Antwortete Chiera ehrlich und legte ihr Schwert auf den schmalen Tisch, welcher in der unterirdischen Höhle stand. Keana lag während des Gespräches, auf dem Bett. Das Gesicht in die Kissen gedrückt, sie war unendlich erschöpft. „Hoffentlich nicht. Wir haben keine Chance gegen ihn." Murmelte die Animale unsicher und Chiera hob die Augenbraue. „Du kannst Tiere manipulieren, mach dir das zu gunsten. Schick den Elfen ein gesamte Pantherrudel vor die Füße und wir haben Zeit zu fliehen" „Das ist ein Preis den ich nicht zahlen werde. Die Panther würden sterben. Selbst wenn es nur einer wäre, ich könnte es mir nicht verzeihen" Seufzte Denriale und Chiera schüttelte den Kopf. „Du bist total verweichlicht. Kein Wunder das Keana und du euch so gut versteht. Sie ist genauso wie du"
„Es wäre nicht richtig" Entgegnete Denria ernst und Chiera lachte auf. „Und das sie uns töten ist richtig oder wie?" „Die Götter werden uns helfen" „Die Götter haben dir auch nicht geholfen als deine Eltern hingerichtet wurden" Zischte Chiera und ihre Augen verengten sich. „Chiera!" Keana schnappte nach Luft während Denrias Gesicht blass wurde. „Woher weißt du davon?" „Eltern von Animalen werden hingerichtet, das ist ein ungeschriebenes Gesetz in Kreatos" Erklärte Chiera kühl.

Krone der SchattenWhere stories live. Discover now