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„Keana?" Die Prinzessin zuckte zusammen als sie die bekannte Stimme des Schattenkönigs wahrnahm

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„Keana?" Die Prinzessin zuckte zusammen als sie die bekannte Stimme des Schattenkönigs wahrnahm. Ja?" Schnell stand sie auf und richtete ihr Kleid. Du siehst nicht gut aus" Stellte er kühl fest und kam mit wenigen Schritten auf sie zu, Keana spannte sich unwillkürlich an. Natürlich sehe ich nicht gut aus. Weißt du wann ich mein letztes Bad hatte?" Es klang spottender als beabsichtigt doch Artair schenkte ihrem abfälligen Ton keine Beachtung. Ich lasse dir ein Bad herrichten, Kleidung befindet sich im Waschraum" Meinte er bloß und drehte sich um. Wieso tust du das?" Verwirrt über seine "Freundlichkeit" starrte sie ihn an. Was?" Er drehte sich zu ihr um, nachdenklich musterte sie die neuen Runen, welche sich seinen Hals herauf schlangen. Fürsorglich sein" Meinte die Prinzessin und er lachte auf, kein glückliches Lachen. Ich bin nicht fürsorglich Keana, hör auf in meinen Taten das Gute zu sehen verstanden?" Zischte er kalt und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer. Ließ Keana verblüfft stehen.

Das warme Wasser umarmte Keanas Körper und ein wohliges Seufzen entglitt ihrem Mund. Sie hatte das Gefühl, alle Last der letzten Tage löste sich mit dem Schmutz von ihren Gliedern. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und sie versetzte sich in eine andere Welt, träumte sich in ein anderes Leben um ihrem zu entkommen. Langsam glitt sie tiefer hinein, bis zu ihrem Mund. Genoss die Wärme, welche sich in ihr breit machte. Es schien als wäre das Leben plötzlich leichter, alle Hürden kleine Steine die man einfach überwinden konnte. Wie im Trance fuhren ihre Hände über die Taille. Keana summte ein leises Lied und war für wenige Minuten von allen Sorgen befreit.

Als die Prinzessin aus dem Wasser stieg zitterte sie durch die plötzliche Kälte und schnappte sich eines der bereitgelegten Handtücher. Nachdem sie es um ihren schlanken Körper gewickelt hatte sah sie sich in dem großen Raum um, das warme Wasser dampfte und das Kerzenlicht ließ alles gemütlicher wirken. Befände sie sich nicht in einem fremden Land, bei ihrem Feind, hätte sie diesen Moment Ewigkeiten genossen, doch schnell holte sie die Realität wieder ein. Schnell griff Keana nach dem Kleid und strich bewundernd über den sanften, leichten Stoff. Goldene Muster waren in den camel farbenen Stoff präzise eingearbeitet worden. Langsam stülpte sie sich den weichen und erstaunlich warmen Stoff über ihren Körper, zupfte ihr Dekolleté zu Recht und zog sich die daneben gelegten, gleichfarbigen Schuhe an. Sie wickelte ihre Haare aus dem Handtuch und trocknete rasch die dünnen, lockigen Strähnen. Nachdem sie den Waschraum verlassen hatte nickte sie unsicher einem der Wachen zu, welcher sie grob an ihrem Arm packte und zurück in ihren goldenen Käfig brachte.

„Fühlst du dich besser?" Artair stand plötzlich vor ihr, die Arme ineinander verschränkt und wie immer, - verboten gutaussehend. „Den Umständen entsprechend", Entgegnete Keana kühl und sah zur Seite. „Du musst wissen Keana, ich tu das alles hier nicht gerne", Erklang Artairs Stimme in einem ungewohnten Ton. Viel sanfter. „Aber du tust es", Antwortete die Prinzessin trocken und der König nickte, ließ sich auf das Bett sinken. „Ich tue es, um meine Macht und mein Reich zu wahren. Seit Generationen gehört meiner Familie der Thron, würde ich meine Macht aufgeben, würde das Land zu Grunde gehen", „Woher willst du das wissen?", Stichelte sie schärfer als beabsichtigt. „Ich denke, Leandrianische Wesen unterscheiden sich wohl nicht so stark von euch Menschen. Sie hassen Veränderungen, verändert sich etwas gerät alles außer Kontrolle", Erklärte Artair nachdenklich und Keana nickte. „Vermutlich sind sich Leandrianer und Kreatonier ähnlicher als gedacht" Gab sie dann zu und lehnte sich an die Wand. „Kreatonier? Sagt man nicht Kreatier?", Der Elf hob fragend eine Augenbraue und strich sich über das Kinn. „Kreatonier klingt besser", Ein leichtes Lächeln huschte über Keanas Lippen und Artair nickte verstehend. „Du siehst besser aus nach dem Bad. Lebendiger", Stellte er dann ruhig fest und Keana konnte nicht verhindern das ihr Herz schneller schlug. Sollte sie sich bedanken? War das ein Kompliment? Direkt rügte sie sich führ ihr Denken, wie alt war sie? 10? Artair hatte sie entführt! Er war ein Tyrann!
Ihre grauen Augen sahen zu ihm, er wirkte nicht wie einer. Wieso waren die, die nicht so aussahen immer die Schlimmsten? „Ich würde mich ja bedanken, aber ich weiß nicht ob es in meiner Situation angebracht ist. Schlussendlich warte ich bloß auf mein Sterben nicht wahr?", Fragte sie und der Vorwurf war nicht zu überhören. „Weißt du Kea, ich hatte nie vor dich zu töten.", Artair richtete sich wieder auf und automatisch hob die Prinzessin ihren Kopf und sah ihn wartend an. „Wieso der Sinneswandel?", Hakte sie dann nach und er kam auf sie zu. „Du lässt mich wieder fühlen", Flüsterte er ruhig, stützte seine Hand neben ihrem Kopf ab, sein Gesicht wenige Zentimeter von ihrem entfernt, sie spürte jeden Atemzug den er Tat. „Ich lasse dich fühlen?" Wiederholte Keana leise. „In deiner Nähe fühlt sich alles weniger schlimm an, Kea. Erträglicher", ein unbekanntes Gefühl durchflutete Keana, eine Mischung aus Freude, Hoffnung und.. Verbundenheit. Sie fühlte sich ihm so Verbunden. Wie konnte das sein? Wie konnte sie sich jemandem Verbunden fühlen, wegen dem sie soviel Schmerz erlitten hatte? Aber andererseits war dort auch die Hoffnung, die Hoffnung das Artair nicht verloren war. Das er ein gutes Herz hatte. „Artair.." Murmelte sie und sah ihn nachdenklich an, verlor sich in dem kristallklaren, dunklem Blau. Ein Meer aus Gefühlen und sie drohte zu ertrinken, doch er würde sie das schwimmen lehren.

Und vielleicht, vielleicht würde sie lernen ihn zu lieben. Irgendwann.

Krone der SchattenWhere stories live. Discover now