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" I still search for you
in every sunrise."

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„Kasimir ist eigenartig." Bemerkte Artair, nachdem der General verschwunden war. „Ich kenne ihn, seit ich ein kleines Kind bin - aber so.." Murmelte Keana und blickte ihm nachdenklich hinterher. „Wir kennen uns auch, seit wir Kinder sind. Ich habe mich auch verändert." Stellte Artair fest und Keana nickte, ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen als sie sich zurückerinnerte. „Nun gut. Ihr sagt, eine Elfe wurde von meinen Leuten entführt. Vielleicht habe ich tatsächlich Feinde in meinen eigenen Reihen. Das müssen wir herausfinden." Ihr Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und Ilior nickte langsam. „Ihr seid zwar ein Mensch, aber ihr habt meine Loyalität, wenn das was ihr sagt, der Wahrheit entspricht." Langsam richtete sich der dunkle Elf auf und reichte der Königin die Hand. „Es ist die Wahrheit." Antwortete Keana überzeugt und erwiderte die Geste.

„Wer hätte gedacht, dass wir jemals friedvoll an einer Tafel sitzen würden?" Stellte Artair fest, nachdem Ilior verschwunden war. „Die Zeiten ändern sich. Ich bin anders als mein Vater, ich verstecke mich nicht hinter Schlossmauern und Armeen." Erwiderte Keana und nahm ein Schluck aus dem silbernen Kelch. „Ich weiß." Antwortete Artair bloß. „Ihr könnt mit euren Soldaten im Schloss unterkommen. Neben dem Hauptgebäude steht ein Gästehaus." Keana richtete sich langsam auf und strich das goldene Kleid glatt. „Und Artair?" Sie sah zu dem Schattenelfen, welcher sie fragend anblickte. „Ich vertraue dir. Missbrauche es nicht." Mit diesen Worten verschwand sie aus der Halle.


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Ein Geruch von Lotusblüten umgab Keana, als sie sich in das warme Wasser des Badehauses sinken ließ. Seufzend spielte sie mit den blauen Blüten, welche auf dem Wasser schwammen. Kerzenschein erhellte das Sandgestein. Sterne funkelten durch eines der Dachfenster und nachdenklich blickte sie in die Ferne. Wo waren wohl ihre Freunde? Wie war es ihrer Schwester ergangen? Was würde die Zukunft bringen?

Tief in ihren Gedanken versunken, bemerkte sie nicht den Schattenelfen, welcher mit langsam Schritten an sie herantrat. Er sah sie nur von hinten, ihre makellose, sonnengeküsste Haut. Die nassen, blonden Haare, welche unordentlich ihren Rücken hinabgingen. Er hatte den Drang, ihre zarte Haut zu berühren. Die Konturen ihrer Schultern mit seinen Fingern nachzuzeichnen.

Langsam ließ er sein Gewand zu Boden gleiten und stieg in das warme Wasser. Keana zuckte zusammen und drehte sich um, errötete als sie den Schattenkönig vor sich erblickte und hielt sich panisch die Hände vor die Brust. „Du vertraust mir doch, nicht wahr?" Raunte Artair leise und strich über ihre Schultern, legte sanft eine Hand auf ihre Wange und blickte ihr tief in die Augen. Keana spürte, wie ihre Knie weich wurden, bei dem intensiven Blick und den Berührungen.

Wieso musste dieser Elf so gut aussehen? Hätte er nicht ein hässlicher, kleiner Gnom sein können? Nein, er musste ein hochgewachsener, athletischer Elf sein, mit spitzen Ohren und einem bildschönen Gesicht. Jede Kontur wirkte wie gezeichnet, seine hohen Wangenknochen, auf die seine Wimpern einen leichten Schatten warfen. Die unzähligen Runen, die sich um seinen muskulösen Körper schlangen. Die Narben, die seine Brust zierten. Alles an ihm war so unperfekt perfekt. Es raubte Keana jedesmal den Atem, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte.

Artair war ein schrecklicher Mann, zumindest hatte sie versucht sich das einzureden. Doch im Endeffekt war er nur ein König, genauso wie ihr Vater einer gewesen war. Ein König, der sich um sein Volk sorgte. Wie konnte sie ihn verurteilen, für Dinge die ihre Ahnen genauso verbrochen hatten? Wäre sie an seiner Stelle gewesen, wäre sie vielleicht genauso wie er.

Er war mächtig, er war stark aber gleichzeitig schwach. Eine geschundene Seele, von kleinauf verletzt und traumatisiert. „Worüber denkst du nach?" Erklang da seine tiefe Stimme. Ruhig, wie das Plätschern des kleinen Brunnens.

„Über dich." Antwortete Keana ehrlich und ließ ihre Hände sinken, hob eine und strich sachte über die Narbe an seiner Brust. „Deine Vergangenheit." Setzte sie fort und blickte dann in seine Augen. „Was dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist."

Krone der SchattenWhere stories live. Discover now