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Verzweifelt wirfst du dein Handy auf die andere Seite der großen Couch.
Seit Tagen versuchst du Taehyung zu erreichen, doch du hörst nur die nervige Stimme der Mailbox.

Du greifst nach deiner Jacke, ziehst deine Schuhe an und machst dich auf dem Weg zur einer Bushaltestelle.
Dort stehst du eine Weile in der Kälte, bis ein Wagen vor dir hält.

Schnell versuchst du dir eine Ausrede einfallen zu lassen, während die Scheiben nach unten fahren.
Nur die Vorstellung, dass du zur Taehyung fahren willst, würde ihm nicht gefallen.
Du weißt doch, wie sehr er Jungkook hasst.

Dein Herz fängt an schneller zu schlagen, als du ihn in dem Wagen sitzen siehst, wie immer gut aussehend.

»Was führt meine kleine hierhin?«, lächelt er breit.

»Ich wollte nur meine Eltern wieder besuchen.«, lügst du.

Den Kontakt mit deinen Eltern musstest du abbrechen. Sie konnten deine Beziehung mit Jungkook nicht tolerieren, doch davon weiß er nichts.

»Steig ein, ich fahre dich.«, befehlt er dir, macht die Scheiben wieder hoch.

Unsicher öffnest du die Autotür, sieht noch einmal zu ihm, bevor du einsteigst und die Tür hinter dir zu schlägst.

»vielleicht sollten wir doch etwas essen gehen.«, schlägst du vor, siehst ihn mit großen Augen an und versuchst nicht nervös zu wirken.

Er sieht zu dir, lächelt dich an und nimmt deine Hand, auf der er ein leichten Kuss verteilt.

»Ich dachte du arbeitest, Jungkook.«, siehst du leicht ängstlich zu ihm.
Jungkook fasste vor einigten Tagen sein ganzen Mut zusammen und bat um ein Job in der Firma seines Onkels.

Für dich wäre es das schlimmste, wenn er dich anlügen und wieder in die falsche Richtung gehen würde.

Doch lügst du nicht auch?
Du verheimlichst ihm den Kontakt zu Taehyung.

»Hatte früher aus.«, antwortet er nur kurz und knapp, sieht wieder konzentriert auf die Straße und hofft, dass du nicht weiter drauf eingehst.

Nachdenklich siehst du aus dem Fenster, überlegst, was Taehyung gerade tun könnte, wie es ihm geht.

Unbemerkt legst du deine Finger auf die Lippen, willst wieder seine Lippen auf deine fühlen.

Was, wenn ihr miteinander geschlafen hättet?
Wärst du noch am selben Abend zu Jungkook gegangen?

Es hätte alles ändern können, und das wusste Taehyung.
Mit Absicht ist er nicht weiter gegangen, denn er hätte zu große Angst vor den Folgen.

»Muss es ein so teures Restaurant sein?«, siehst du dir die teuren Preise der Gerichte auf der Speisekarte an.
Er nickt nur stumm.

»Guten Abend Mademoiselle. Guten Abend Mr. Jeon.«, begrüßt euch der Kellner, mit einem französischen Akzent.

Es scheint dir so, als würde er Jungkook kennen.
Er muss öfters hierhin gekommen sein.
Vielleicht mit einer anderen Frau?

»Wie immer«, gibt er lächelnd seine Speisekarte ab. Seine Augen wandern kurz zu dir.
»dasselbe.«, lächelst du gespielt und gibst ebenfalls deine Speisekarte ab.

Während der Kellner seinen Weg in die Küche macht, siehst du fragend zu Jungkook.
Irgendwas ist heute komisch an ihm, denkst du.

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