Euphoria

031

Leidenschaftlich fährt er mit seinen Fingerspitzen über ihr Bauch, bis hin zu ihrem Bauchnabel.

Auf die Lippe beißend blickt sie erwartungsvoll in seine Augen. Endlich hat sie es geschafft, denkt sie. Endlich kann sie mit ihm zusammen sein. Er würde diesmal nicht abhauen, denkt sie.

Vorsichtig nimmt er seine Hände von ihr, als wäre sie so zerbrechlich. Selbst wenn es nicht das erste mal ist, hält er es nicht für richtig. Diesmal stoppen ihn seine Instinkte.
Sie will aber nicht, dass er stoppt und macht sich schnell an seinem Gürtel ran.

»Bonny...«
Seine Stimme so schwach. Er kennt nicht einmal ihren richtigen Namen.

Nun hat sie die Lust verloren. Sie steht schnell auf und zieht sich wieder an. Als würde sie gleich ihn verlassen wollen, dabei ist es ihre Wohnung.

»Y/N, habe ich recht?«
Sie weiß sofort, warum er nicht will.
Tage und Nächte dachte er über dich. Und manchmal erwischte sie ihn dabei, wie er in seiner Galerie rumstöbert und Bilder von dir ansah, Bilder von euch ansah.

Es ist verständlich. Er hat dich zwar verlassen, doch du hast ein neues Leben angefangen, mit einem neuen Mann. Als gäbe es nie ein Jungkook in deinem Leben. Als hättest du ihn nie geliebt.

»Ich werde gehen..«
Sanft drückt er ihr ein Kuss auf die Stirn, zieht wieder sein Pullover und seine Lederjacke an und verschwindet.
Sie schaut ihm noch hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war und ein lautes Knallen der Haustüre folgte. Für Jungkook ist das zwischen den beiden keine Beziehung. Mehr so ein Freundschaft plus Ding. Doch als Freunde sind sie nicht füreinander da, sondern nur um die Lust des jeweils anderen zu stillen.

Wieder zieht er durch die Nacht, wieder konnte er sich nicht kontrollieren.
Kann nicht mehr als drei Stunden nüchtern bleiben. Denn sonst erträgt er es nicht, die Gedanken bringen um.

Lange zieht er an seiner frisch angezündeten Zigarette, nicht lange nach dem er einige Pillen geschluckt hatte. Jungkook ist sich sein Zustand bewusst, ignoriert diese doch bewusst.
Er interessiert sich nicht für sich selbst, hat es auch noch nie.

Langsam lehnt er sich an einer kalten Mauer, schaut hoch zum Vollmond.
Ob du nun verheiratet bist oder sogar schon Kinder hast? Er weiß es nicht, so wie kein anderer hier in New York.
Nicht einmal deine Eltern wissen ob du noch existierst.

Ein vibrieren aus seiner Jackentasche unterbricht ihn. Lächelnd grinst er auf sein Handy.
»Mr.Kim höchstpersönlich möchte mich treffen?« er schaltet das Gerät komplett aus und läuft weiter.

Mr. Kim, sein Stiefvater will ihn auch zum Familien essen einladen. Es wäre nicht richtig ihn auszulassen, denn er gehört auch zur Familie, so wie du jetzt auch.
Jedoch weiß er nichts von deiner vorherigen Beziehung mit Jungkook.
Das einzige, was von Jungkook bekannt ist, ist, dass er abhängig ist. Doch ob er es noch ist, weiß die Familie nicht.

Egal wo er hin geht oder was er tut, er wird immer der Drogensüchtige bleiben, auch wenn er clean ist.

»Ich bin müde..«, seufzt Jungkook, lässt sein Kopf nach hinten fallen.

»Wieso gehst du nicht nach Hause? Wäre ich mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen, würde ich das beste Leben leben. Und nicht wie du spät abends auf einer Parkbank gammeln.«

»Halt den Mund, Jimin.«
Seufzend blickt er zu Jungkook. Er hat ihn noch nie Glücklich gesehen, doch seitdem du in seinem Leben eingedrungen bist, geht es ihm schlechter als zuvor. Egal was er tut, es nützt nichts.
Er hat auf nichts Lust, möchte nicht einmal schlafen. Aber seine Drogen, sie sind immer da. Das einzige, was ihn glücklich machen kann.

Nicht einmal du hast es geschafft,
obwohl du doch so sehr dafür gekämpft hattest.

»Ich wusste von Anfang an, dass Y/N eine hur-«

»Fick dich!!«, unterbricht Jungkook ihn. Er lässt nicht zu, dass man so über dich spricht. Das hat er nie.

Aber was hast du getan, als man über ihn gesprochen hat? Du saßt dort, hast dir alles angehört und nicht mal mit den Wimpern gezuckt oder ihn auf einer Art und Weise verteidigt. Alle reden so über ihn, nicht wahr Y/N? Also was hättest du geändert, wenn du dich eingemischt hättest.

Stattdessen hast du nur dich selbst verteidigt, jeden versucht zu erklären, dass du nicht mit ihm geschlafen hast. Aber du hast nie wirklich versuchst Jungkook zu verteidigen.

»Ich weiß, dass sie ein guter Mensch ist.«, spricht er immer noch gut über dich.

»Du brauchst dringend Ablenkung. Wie wärs mit Monee's?«, dreht er sich aufgeregt zu seinem Freund.

»Ich habe keine Lust auf Sex..«, enttäuscht er seinen Freund lustlos.

Jimin ist wütend über das, was du mit Jungkook angestellt hast. Er ist nicht mehr der selbe.
War er den jemals er selbst?

Er würde dich schnell los werden wollen, wenn du noch nicht weg gewesen wärst.
Gott sei Dank bist du weg für immer, denkt er. Und sein Freund würde sich auch irgendwann erholen, zu mindestens hofft er es.
Genau wie Jungkook ist er unwissend über deine Ankunft in wenigen Stunden.

[...]

Vorsichtig hebt er deine Hand, betrachtet den Ring, den er dir vor wenigen Wochen zugesteckt hat.
»Er passt perfekt zu dir.«, wendet er seine Augen wieder zu dir. Doch du sieht aus dem Fenster, wirkst besorgt.

»Ist alles in Ordnung?«, drückt er deine Hand etwas fester, will deine Aufmerksamkeit an sich ziehen.

Du drehst dich zu ihm, sagst aber nichts.
Stattdessen legst du deine Hand auf seine Wange, belächelst seine Augen.
Er drückt dich immer näher an sich.

Du kannst immer noch nicht sagen, wie er dein Herz zum pochen bringt.
Kleine Gesten reichen für eine Explosion in dir aus.

Er zieht dich auf sein Schoß, ein kleines Lächeln entwich dir.
Du spürst bereits die merkwürdigen Blicke des Taxifahrers, doch Taehyung ist es egal.

»Du wolltest unbedingt ein Taxi«, streicht er dir lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht.
Ja, weil Taxis dicht am Flughafen sind und der Chauffeur nicht mal los gefahren war. Also warum warten?

Sanft legt er seine Finger an dein Kinn, zieht dein Gesicht immer näher an seins.
Er drückt seine Lippen gegen deine. Wie sehr du diese weiche Berührungen liebst.

»38 Dollar, bitte!«, unterbricht der Taxifahrer euch.
Deutlich genervt blickt er im Spiegel zu euch.

»Wir hätten doch warten sollen...«, flüsterst du ihm kichernd zu.

So schnell hast du deine Sorgen vergessen.
Aber Taehyung macht es mit Absicht. Er will, dass deine Gedanken nur bei ihm sind. Doch es funktioniert nicht so einfach, obwohl er doch der beste darin war sich selbst zum König zu ernennen im Gedanken Palast in den Köpfen anderer Mädchen. Doch du bist nicht wie sie, das wusste er von Anfang an.

»Wird Jungkook dabei sein?«, sprichst du nach so langem seinen Namen wieder aus. Du musstest diesen Moment ausnutzen.

Er stellt deinen Koffer zur Seite, warf es schon förmlich zu Boden.
Während das Taxi davon fuhr, umarmt er dich.
Du bist verwirrt, denn du hast es nicht erwartet. Es ist offensichtlich, Taehyung versteckt seine Eifersucht.

»Er wird nicht dort sein«
Natürlich weiß er es nicht. Sein Vater ist nicht dumm, denn er weiß, dass Taehyung nicht erscheinen würde, wenn er mitteilt, dass Jungkook auch kommt.

•to be continued•