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»Bist du bereit?«
Du spürst, wie eine warme Hand sich auf deiner wiederfindet.

Besorgt blickst du aus dem kleinen Fenster neben dir, sieht dir die kleinen Lichter der anderen Jets an.

Selbst wenn du nicht bereit wärst, ist es nicht sowieso schon zu spät?
Du sitzt bereits in Taehyungs Flugzeug, das kurz davor ist abzuheben.

Du hebst deine Hand, entfernst vorsichtig eine Haarsträhne von seinem makellosen Gesicht und streichst dann sanft über seine weiche Wange.
Seine Augen strahlen mehr als je zuvor, nur wegen deiner Berührung. Er würde stundenlang deine warme Haut fühlen wollen, nie würde er genug davon bekommen.
Stattdessen nur noch nach mehr sehnen wollen.

Nachdenklich siehst du in die vollkommen dunkelbraunen Augen.

Dir wird erst jetzt bewusst, dass du mit deiner Entscheidung ein neues Leben beginnst.
Vielleicht sogar eine Familie gründen und heiraten wirst.
Mit Taehyung.

Der Gedanke macht dir um ehrlich zu sein Angst. Denn du weißt nicht, was dich erwarten wird.
Dieses mal war es noch leicht alles hinter sich zu lassen und zu gehen.
Wird es das beim nächsten mal auch so leicht sein die Menschen, die du liebst zu verlassen?

Dabei wolltest du nur fliehen.
Fliehen von all den Negativen Gedanken und Problemen, die dich plagten und dir die Luft zum Atmen nahmen.
Es ist nicht klar, ob diese negativitat später wieder auftauchen wird oder doch verschollen bleibt.

»Alles in Ordnung?«, spürt er deine Abwesenheit.

Du nickst, vergewissert, dass alles in Ordnung ist.

Taehyung bereitet sich auf den Flug vor, lehnt sich weiter nach hinten, um sich zu entspannen.

Zur selben Zeit sitzt ein junger hübscher Mann alleine auf einem Hocker und kippt sich alkoholische Getränke in sich. Einer nach dem anderen, ohne eine kleine Pause dazwischen oder gar aufzuhören. Für ihn scheint es kein Morgen zu geben.
Er lebt hier und jetzt.

»Du wirst gleich ohnmächtig.«, wird ihm das Glas plötzlich aus der Hand gerissen, als er ein weiteren Schluck davon nehmen wollte.

Verwirrt blickt er in das unbekannte Gesicht des Typen.
»Kümmere dich um deine Sachen.«, schnauzt er den Unbekannten an, will das Glas wieder nehmen, doch in diesem Moment trank dieser Typ es aus.

»Wer trinkt sowas?!«, betracht er das leere Glas, bevor es es hinstellt.

Jungkook atmet genervt aus, will aufstehen und verschwinden, doch der Typ hält ihn am Arm fest, hindert ihn zu gehen.

»Was ist dein Problem?!«, wird Jungkook langsam wütend, ballt seine Hände bereits zu Fäusten.

»Ich will dich nur warnen. Werde nicht süchtig nach etwas, was dich nicht glücklich macht.«, lässt der Schwarzhaarige wieder sein Arm los.

Jungkooks Körper entspannt sich wieder, doch er ist immer noch verwirrt.

»Du erinnerst mich an mich selbst, vor einigen Jahren.«, bedient der Typ sich an der Snack Schüssel.
»Auch ich kam her betrank mich, um mich besser zu fühlen, doch es machte alles nur noch schlimmer.«

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, greift Jungkook nach seiner Lederjacke und läuft aus der Bar. Hätte er doch lieber ein nettes Gespräch mit ihm angefangen.
Doch er lässt sich von nichts und niemanden etwas sagen, vor allem nicht von einem fremden komischen Typen aus einer Bar.

Der kalte Wind streicht ihm die Haare von der Stirn, als wäre es eine vertraute Person, die Aufmerksamkeit mit dieser Geste schenkt.
Als würdest du ihm Liebe und Aufmerksamkeit schenken.

Seine Gedanken liegen bei dir, kann nicht aufhören an dich zu denken.

Vielleicht ist es noch nicht vorbei.
Vielleicht war es doch nur Zufall und vielleicht hat er doch zu sehr überreagiert, macht er sich Hoffnungen.
Hoffnung auf Vergebung.

Sein Atem so schwer, sein Puls so schnell.
Hastig öffnet er die Tür zu eurem Apartment, merkt sofort, dass etwas nicht stimmt.

Er stürmt in jedes Zimmer, ruft deinen Namen, doch er bekommt keine Rückantwort.
Fest knallt er die Schranktür zu.
All deine Sachen sind weg, wie in Luft aufgelöst, als wärst du nie da gewesen.

Er stützt die Hände in die Hüfte, lässt seinen Kopf in den Nacken fallen und schließt seine Augen.
Reue. Das erste mal, das er Reue verspürt.

Sein Herz schlägt immer schmerzerfüllter gegen seine Brust, sein Atem immer unkontrollierter.

Wieder hat er seine Chance verpasst.
Die Chance ein neuer und besserer zu werden, mit der richtigen an der Seite.

Doch so wie du auch, hat er alles zu spät begriffen, merkte erst nach deinem verschwinden, wie sehr er dich doch eigentlich braucht.

Es macht ihn wütend.
Er konnte sich nicht bei dir für alles entschuldigen. Doch jetzt ist es zu spät, denn du bist bereits fort, mit jemand anderem.

Keiner weiß, wann ihr euch je wieder sehen werdet oder es überhaupt tun werdet.

Die letze Erinnerung, die ihm von dir bleibt, ist, wie du die Hand seines Bruders hältst und Tränen erfüllt zu Boden schaust, dich nicht traust in sein Gesicht zu sehen, weil du solche Angst hattest. Angst vor ihm und seine Reaktion.

Er hat nie begriffen, dass er süchtig nach dir ist.

[...]

»Ist es nicht schön warm?«, setzt er seine Sonnenbrille auf, belächelt die Sonne mit seinen geraden Zähnen, schaut dann zu seine linke.

Doch du bist mehr als verwirrt.
»Wo sind wir?«, schaust du dich im Flughafen um. Die Stimmen der fremden Menschen hier verraten dir, dass sie nicht die selbe Sprache sprechen, wie du.
Auch die Schilder waren unlesbar.

»In Argentinien.«

»Argentinien?!«, bist du mehr als geschockt.
»Du sagtest wir würden in den Norden fliegen, nach Kanada.«

»Kanada ist nicht weit genug.«
Sein Blick so ernst.

»Dir wird unser neues Zuhause gefallen, es ist viel besser, als in Kanada.«
Vorsichtig legt er seine Finger an deinem Kinn an, dreht dein Gesicht in seine Richtung.
»Vertrau mir.«
Gibt er dir nach diesen Worten ein leichten Kuss auf die Stirn.

Das ist der Beginn deines neuen Lebens.
Ebenfalls der Beginn Jungkooks neuen Lebens.

•to be continued•

Btw der komische Typ
war Yoongiiii

Euphoria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt