Schulweg

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Olivias p.o.v.

Das Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Noch immer nicht ganz wach, schaltete ich ihn aus und setzte mich dann auf.
Gähnend rieb ich mir die Augen. Wie ich frühes Aufstehen doch hasste!

Da ich jedoch zur Schule musste, stand ich auf und zog mich an. Unterwäsche, eine einfache Jeans und ein weißes T-Shirt.
Dann schlurfte ich auch schon nach unten.
Jetzt brauchte ich erst einmal einen Kaffee, um mich für den Tag vorzubereiten.

"Hey, Schwesterherz.", begrüßte mich mein Bruder. Da er zur Uni ging, sahen wir uns nicht gerade oft.
Ich brummte nur ein "Morgen" und setzte mich dann neben ihn.
Da er gestern erst spät nach Hause gekommen war, hatte er das ganze Drama nicht mitbekommen. Aber ich war mir sicher, Mama oder Papa hatten es ihm erzählt.
Und ich sollte Recht behalten.

"Hab gehört, du hast deinem Mate einen Korb gegeben.", neckte er mich.
"Das hätte ich echt nicht von dir erwartet. Ich meine, da interessiert sich mal ein Typ für dich und du..."

Mit einem warnenden Blick unterbrach ich ihn. Es war früher Morgen. Wieso musste er da schon mit mir reden?
Und mich dann auch noch provozieren?
Ich war ja noch nicht einmal richtig wach.
Wie er es schaffte morgens schon ganze Sätze herauszubringen, war mir sowieso unbegreiflich.
Aber er war schon immer ein Frühaufsteher gewesen.

"Lass gut sein, Stefan.", meldete sich jetzt auch Papa zu Wort.
Stef zuckte nur mit den Schultern und widmete sich wieder dem Spiegelei auf dem Teller vor ihm.

"Vergiss nicht, Olivia,", wandte sich nun Papa an mich, "dass wir heute noch mit dem Alpha sprechen müssen."

Genervt nickte ich. Konnte man mich morgens nicht einfach in Ruhe lassen?

Schnell aß ich mein eigenes Spiegelei, das Mama mir gerade auf den Teller gelegt hatte, auf und ging dann schon nach oben, um mich vollends fertig zu machen.
Keine Viertelstunde später schnappte ich mir meinen Rucksack und verschwand mit einem "Tschüss!" Nach draußen.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, war das erste, was ich wahrnahm dieser unglaubliche Geruch. Ohne mein Zutun schlossen sich meine Augen und ich atmete tief ein.
Doch mit diesem Geruch tauchte auch eine vage Erinnerung auf. Ein Fetzen eines Traums.
Vor meinem inneren Auge sah ich Alessandro und mich, eng umschlungen und uns küssend.
Verwirrt runzelte ich die Stirn. Was hatte ich da nur geträumt?!

Schnell schüttelte ich dieses Bild ab, öffnete die Augen.... und blickte geradewegs in Alessandros braune Schokoladenaugen.
Ich blinzelte. Was machte er hier vor meinem Haus?

"Hey, Sonnenschein.", begrüßte er mich gut gelaunt. Und mit einem Grinsen im Gesicht.
Er hatte mich doch nicht etwa...?

"Wie lange stehst du da schon?", fragte ich angespannt.

Sein Grinsen wurde eine Spur breiter.

"Lange genug, um zu wissen, dass du einen neuen Lieblingsgeruch hast.", antwortete er amüsiert.

Oh nein. Wieso hatte ich auch nicht begriffen, dass Alessandro direkt vor mir stand? Aber ich musste ja erstmal diesen Geruch genießen.
Das lag alles bestimmt nur daran, dass es zu früh war, als dass mein Gehirn richtig hätte funktionieren können.

Schnell, um die Röte, die in mein Gesicht kroch, zu verstecken, lief ich an ihm vorbei.
Doch er holte mich sofort ein und begann, neben mir zu laufen.
Verbissen versuchte ich, ihn zu ignorieren.
Doch dann fing er an zu reden. Komischerweise störte es mich bei ihm nicht, dass er mich morgens ansprach.
Hatte ich eigentlich bereits erwähnt, was für eine schöne Stimme er hatte?
So tief und samtig ...

I'm sorry, MateWhere stories live. Discover now