Kapitel 3

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Das nächste, was er merkte war eiskaltes Wasser, welches an ihm herunterfloss und sein Cousin, der ihm in die Seite trat.
„Aufwachen Freak! Das hat gesagt, dass du heute in dein neues Zu Hause kommst. Haha wir haben 70.000€ für dich rausgehauen, dabei hat dieser Dumble-irgendwas Typ gesagt, dass wir dich klein halten sollen. Aber das Geld ist uns lieber, außerdem muss ich dich dann nicht mehr anschauen.", kicherte er wie blöd vor sich hin und trat noch ein paar Mal auf ihn ein. Dann verschwand er wieder nach oben und ließ Harry allein.

Er war verkauft? An wen? Und warum konnte Dumbledore so etwas zu lassen? Sollte dieses Haus nicht eigentlich sein Schutz vor Voldemort sein? Und nun würde es sein Untergang sein. Wie sehr er doch in solchen Momenten sein Leben hasste und Tom Riddle verfluchte. Sein Leben konnte nicht beschissener werden, als es jetzt war.

Er wusste nicht wie lange er noch auf dem eisigen Boden herum lag, doch irgendwann versuchte er sich aufzurichten. Langsam, aber doch stetig schaffte er Zentimeter um Zentimeter. Als er eine sitzende Position eingenommen hatte schaute er sich um. Er war immer noch im Keller, alles war wie immer. Die Peitschen und Stahlrohre, nur das Messer was neben ihm lag war neu.

Weitere Stunden vergingen und Harry schaffte es langsam aber doch zur Kellertür. Diese war nicht abgeschlossen, obwohl er dies eigentlich von seinem Onkel erwartet hätte, doch da fiel ihm ein, dass sein Cousin ja als letztes im Keller gewesen war. Dieser hatte wohl vergessen abzuschließen. Er kroch Stufe um Stufe hinauf, bis er wieder in Eingangsbereich war. Keine Stimme war zu vernehmen. Nur das Geräusch des Fernsehers war laut und deutlich zu erkennen.
Wenn er eine Chance haben wollte, dann musste er jetzt verschwinden. Am besten weit weg, dort wo ihn niemand jemals finden würde.
Vorsichtig richtete er sich auf und lief den Schmerz unterdrückend zur Haustür, die er leise und vorsichtig aufmachte und hinter sich wieder zu. Ein letzter Blick auf das Haus, in dem das Grauen wohnte und dann machte er sich auf, die Straße für immer zu verlassen.

Seit einer ganzen Weile lief er schon und es kam ihm unmerklich so vor, als sei er bei dem Hause seiner Verwandten. Alles Häuser in dieser Gegend sahen gleich aus, mit dem Garten war es das gleiche Spiel. Wie konnten die Leute nur in so einer trostlosen Gegend wohnen? Das hatte er noch nie verstanden. Doch langsam änderte sich das bekannte Bild und machte Platz für einen kleinen Park. Hier konnte er übernachten, dachte er sich. Keiner würde ihn im Park vermuten. Sie würden ihn, wenn dann an der Straße suchen, aber niemals in unmittelbarer Nähe. So weit war er nämlich nicht gekommen musste er sich eingestehen. Verdammt Verletzungen an seinem Körper.
Seine Augen suchten den Park ab. Kleine Bänke, ein offener Pavillon gut geschützt vor neugierigen Blicken. Er steuerte auf den Pavillon zu und legte sich dort auf den Boden. Diese kurze Strecke hatte ihn regelrecht fertig gemacht. Er hätte vielleicht warten sollen und dann von seinem neuen Besitze verschwinden sollen. Dann wenn er wieder fitter gewesen wäre. Aber er musste ja gleich mit dem Kopf durch die Wand, es war schon immer so gewesen. Er tun und dann denken war wohl sein Lebensmotto dachte er spöttisch. Unruhig glitt er in einen leichten Schlaf.
Das nächste was er mitbekam war ein Rütteln an seinem Shirt.

„Aufwachen Bursche! Du hast dir viel Ärger eingebrockt! Sehr viel Ärger. Dein Käufer wird dir aber schon bald alle austreiben. Und vielleicht kennst du ihn ja.", knurrte sein Onkel harsch. Er zog Harry an den Haaren nach oben und deutete auf eine etwas abseitsstehende Person. Diese Person war Harry nur zu gut bekannt. Zaubertrank Lehrer, Sadist und Harry Hasser Nummer 1 Severus Snape. Dieser Mann sollte ihn gekauft haben? Warum musste sein Leben ihm hassen?
Professor Snape drehte sich zu ihm um. „Hallo Potter! Ich freue mich, dass sie demnächst in meine Dienste treten werden. Ich wollte dich schon immer leiden sehen und nun habe ich die Chance dazu.", ein gehässiges Grinsen folgte. „Mister Dursley ihr Geld ist überwiesen, ich nehme Potter mit.", mit diesen Worten packte er Harry und apparierte mit ihm weg.
Um sich schlagend versuchte Harry sich zu befreien, aber es funktionierte nicht. Professor Snape schmiss ihn zu Boden und mit einem Schlenker wechselten die Klamotten von Harry zu Sklavenklamotten und um seinen Hals spürte er einen Druck. Panisch fasste er sich an diesen, nur um Leder zu erfühlen.
„Ja es passt dir alles perfekt! Du wirst mein bester Sklave sein. Ich werde dir schon noch zeigen, wo dein Platz ist.", mit einem irren Lachen lief Severus los und zog Harry einfach hinter sich her. Dieser hatte erst jetzt die Leine bemerkt, die an dem Halsband befestigt war. Verzweifelt versuchte er sich abzubekommen, aber es funktionierte nicht. „Das wird nicht funktionieren Potter. Ich glaube du wirst die hier eine Menge von meinen Erziehungsstrafen einhandeln und ich werde jede einzelne genießen." Vollkommen verschreckt starrte Harry seinen ehemaligen Professor an, bevor er anfing zu schreien und den Kopf gegen den Boden zu schlagen.
„Also wirklich Potter ich hatte erwartet, dass sie standhafter sind", spöttelte Snape. „Aber nun gut. Ich wünsche angenehme Träume Potter, bevor morgen deine Ausbildung anfängt.", der Professor machte eine lässige Handbewegung und Harry fielen die Augen wie von allein zu.


Er schreckte schreiend auf. Panisch schaute er hin und her. Das war der Keller der Dursleys! Er war nicht verkauft worden. Er war immer noch bei seinen Verwandten! Erleichtert seufzte er auf und begann zu kichern. Er war nicht bei Snape, dem Himmel sei Dank!
Nicht einmal das gekrischene „Junge sei ruhig es ist mitten in der Nacht" von seiner Tante machte ihn traurig oder sauer. Die Erleichterung immer noch ein freier Mensch zu sein überwog.
Er schloss wieder die Augen und dachte über seinen seltsam realen Traum nach.

Veränderung bei Nacht Where stories live. Discover now