Teil 4 - Das Erwachsenwerden

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Die Wassertropfen prasselten nur so auf mein Haupt nieder. Seufzend stützte ich mich an der schwarzen Fliesenwand ab und nahm jeden Spritzer auf meiner Haut wahr. Die Stelle in meinem Nacken, welche bis vor Kurzem noch von Iwaizumis Lippen berührt wurden, brannte nahezu. Hatte Oikawa etwa doch recht behalten? Missmutig schüttelte Ich den Gedanken ab und wusch meine Haare. Es konnte einfach nicht sein. Als ich das letzte Shampoo aus meinen Zotteln gespült hatte, schnappte ich mir ein Handtuch und sah mich im Bad um. Sofort fluchte ich innerlich auf. Ich hatte meine Kleidung in meinem Zimmer vergessen gehabt. Inständig hoffte ich, dass Iwaizumi nicht die Treppe hinauf gefunden hatte. Mit blieb also nichts anderes über als mir das Handtuch um zu werfen und leise hinüber in mein Zimmer zu tippeln. Ich musste aussehen wie ein unbeholfener Geheimagent, wenn man bedachte dass das hier eigentlich mein Haus ist. "Was machst du da?", erklang eine tiefe Stimme hinter mir als ich um die Ecke des Flurs lugte. Sofort fuhr ich zusammen und drehte mich um. Hinter mir stand ein knallroter Iwaizumi und sah mich ungläubig an. Auch mir stieg die Röte ins Gesicht und ich fror förmlich an der Stelle fest. Peinlich berührt klammerte ich mich an das Handtuch fest. "Nun schau schon weg... Ich habe meine Klamotten im Zimmer vergessen.", stammelte ich leise. Bei der Lautstärke hätte ich erwartet, dass Hajime mich nicht einmal verstand. Umso verwirrter war ich, als Hajimes tiefes Lachen zu mir hinüber schallte. Es sah unglaublich süß aus wie er da puderrot vor mir stand und sich den Handrücken vor sein schmunzelnd es Gesicht hielt. "Gott, du machst mich fertig.", sagte er nach einigen Minuten amüsiert. "Geh schon. Ich warte unten." Und schon war ich mit einem Nicken in meinem Zimmer verschwunden und warf mich in meine Uniform. Dieser Typ würde mich noch fertig machen, wenn es so weiter ging.

Sofort schlug mein Herz höher als ich sie da stehen sah. Ich spürte meinen Puls in meiner Halsschlagader pochen. Ich wollte sie berühren. Ihre blasse Haut, welche von nichts anderem als einem Handtuch verdeckt war. Ich verstand es selbst nicht. Noch nie hatte mich jemand so angezogen, wie sie es tat. Schon gar nicht am ersten Tag, den wir uns näher kannten. Ich konnte dieses Gefühl einfach nicht einordnen und dennoch verlangte es nach mehr. Dieses ungewohnte Gefühl versprach eine Süße, die sich einfach nicht beschreiben ließ. Die Scham stieg ihr in das Gesicht als sie sah wie ich sie beobachtete. Umso unsicherer wurde sie, während sie erklärte warum sie ohne Klamotten auf dem Flur stand. Sicher, Midori war kein Mädchen, dass auf den Kopf gefallen war. Sie wirkte stur und kratzbürstig. Nach tieferem Graben jedoch sieht man, wie naiv und unschuldig sie eigentlich ist. Ich musste zugeben, dass diese zwei Eigenschaften bei mir das Bedürfnis auslösten, sie halten und nie wieder los lassen zu wollen. Ihre blauen Augen glitzerten nervös. 'Gott du machst mich fertig', dachte ich bei mir. Oder hatte ich es ausgesprochen? Unsicher deutete ich ihr, sich fertig zu machen. Sofort verschwand sie in ihrem Zimmer und ich stapfte die Treppen hinunter. Meine Wangen glühten. Wenn Shittykawa das sehen würde, wäre das mein Ende. Kaum stand ich unten, hörte ich Midori schon den Flur entlang trippeln. Schnellen Schrittes kam sie mir auf der Treppe entgegen und wie sollte es anders sein, verfehlte sie die letzte Stufe.
Viel zu schnell reagierte mein a Körper und fing sie auf. Sie war so leicht, wirkte schon fast zerbrechlich in meinen Armen. "Vorsicht, Purzelbäumchen.", sagte ich ruhig und lächelte sie an. Woher meine Gesichtsmuskeln diese Geste nahmen, war mir noch nicht ganz bewusst. Vorsichtig hob sie den Kopf und sah mich unsicher an. Ihr Gesicht wurde eindeutig gut durchblutet, so rot wie sie war. Eine Sekunde zu spät bemerkte ich, wie sehr mich dieser Anblick in seinen Bann zog. "H-Hajime-kun?", stammelte sie unsicher vor sich hin. Sofort entließ ich sie aus meinen Armen. "Sorry." Wie immer wenn mir etwas peinlich war, wanderte meine Hand in meinen Nacken. "Wir müssen los." Es war mehr ein Apell an meine eigene Selbstbeherrschung als an Midori. Dennoch schlüpfte sie in ihre Schuhe und schnappte sich ihre Tasche. Nur wenige Minuten später schlenderten wir durch die Straßen zur Schule. Kurz vor dem Unterrichtbeginn trafen wir ein und trennten unserer Wege.

"Bis heute Nachmittag.", rief mir der Junge mit den grünen Augen noch zu bevor er verschwand. Ich atmete tief durch, als er aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Was ist da nur vorhin wieder passiert? Sofort stieg mir die Röte zurück ins Gesicht. Ich hörte Miu, eine Klassenkameradin und dazu meine beste Freundin, gar nicht kommen. "Da ist wer verliebt.", trällerte sie freudig neben mir und piekste Mir in die Wange. "Ach halt doch den Mund. Stimmt doch überhaupt nicht.", grummelte ich mit aufgeblasenen Wangen zurück. "Ich weiß gar nicht was zu meinst." Sofort hakte sie sich bei mir unter und sah mich eindringlich an während sie mich in die Klasse zog. "Er sieht nicht schlecht aus. Ist er nicht im Volleyballclub?" "Ja ist er.", antwortete ich knapp. Neben mir hörte ich die quitschige junge Dame kichern. "Da wird die gute Midori endlich erwachsen." "Na hör mal, auch ohne Freund werde ich erwachsen." Missmutig stellte ich die Tasche auf meinem Platz ab. Sofort sah ich Mius hamisches Grinsen. "Aber ich sprach doch gar nicht von einem Freund, meine Liebe." "Moooorgen", gähnte Hanamaki als er an Miu und mir vorbei ging. "Hey Makki.", rief ihm Miu zu. " Midori hat was für euren Scary-Spiker übrig." Sie grinste als sie zusammen mit Hanamaki zu mir hinüber linste und meine Reaktion abwartete. "Wirklich? Hajime anscheinend aber auch. Er hat gestern sogar darauf bestanden, dass wir ohne ihn heim gehen. Er wollte sie unbedingt noch heim bringen." Sofort wurde ich hellhörig. "Was?" Hanamaki sah zu mir hinüber und sprach weiter als wäre es das normalste auf der Welt, was er da gerade gesagt hatte. "Wir haben ihm gesagt, dass du da kein Bock drauf hast und deine Ruhe willst. Er stattdessen hat uns angegrummelt, wie wir dich einfach so allein lassen konnen. Schließlich seist du ein hübsches Mädchen." Er machte eine kurze Pause. "Dass mal jemand anderes als Oikawas Cousine bei ihm den Beschützerinstinkt auslöst, hatten wir nicht erwartet." Puderrot ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen als die Stunde zu Anfang läutete. Mathe, war eines der einfachsten Fächer wenn man sich mit der Logik auseinander setzte. Heute wollte mir das Fach aber absolut nicht gelingen.

Harte Schale, Weicher Kern (Iwaizumi X OC) Where stories live. Discover now