Teil 25 - Sonntag, Meine Liebe

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Kaum war das Training beendet, hopsten alle freudig aus der Halle. Niemand wartete wirklich auf den anderen, geschweige denn dachte jemand ans Aufräumen. Mit einem tiefen Seufzer wanderten meine Augen durch die leere Halle, bis sie auf ein mir mehr als bekanntes Grün trafen. Unbewusst legte sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen und ich spürte nur leicht wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. Ich konnte es mir nicht erklären, doch nur dieser Spiker dort konnte dieses Gefühl in mir auslösen. Mit einem kleinen Schmunzeln wandt sich der Junge von mir ab und sammelte langsam die letzten Bälle ein. Kaum zu glauben, dass er der Einzige war, der geblieben ist. Dennoch sollte mich meine Vorahnung nicht trügen, als mir der Gedanke durch den Kopf schlich, dass er sicher nicht deswegen geblieben war. 'Da muss man doch eifersüchtig werden.' War Hajime etwa wirklich eifersüchtig? Vielleicht sogar besorgt, dass ich mich hier so zwischen all den anderen herum trieb? Ungläubig schob ich zwar den Gedanken beiseite.
"Was machst du da?" Ein leises Kichern begleitete die tiefe Stimme meines Freundes. "Ach alles gut." Ich konnte nicht anders als zu Lächeln, als ich mit zwei Händen an meinen Hüftknochen in eine wohlig warme Umarmung gezogen wurde. "Und bei dir?", fragte ich leise während ich meinen Rücken an seine Brust schmiegte. Jedoch hatte ich nicht mit dem Kommenden gerechnet.

Sanft aber zugleich bestimmend zog ich den Blondschopf aus meiner Umarmung heraus und drückte sie mit meinem Körper an die Wand der Turnhalle. Sofort lief ihr Gesicht Rot an und ich sah wie unsicher sie mit einem Mal wurde. Ihre himmelblauen Augen konnten einfach nichts verstecken. Meine Finger legten sich an ihr Kinn und hoben es sanft an. Fordernder als gewollt nahm ich mir den nächsten Kuss von ihren Lippen, entließ sie kurz um Luft zu holen und zog sie sofort wieder zu mir um ihre Wärme in mich aufzunehmen. Mit jeder Minute ließ ich meiner aufsteigenden Lust ein wenig mehr Freilauf und erlaubte mir selbst Stück um Stück empfindlichere Stellen Ihrer Haut zu berühren. Meine Fingerspitzen strichen dabei sanft über Ihren leicht verschwitzten Rücken, während meine Zähne sich vorsichtig in ihren Hals gruben. Das mehr lüsterne als schmerzerfüllte Seufzen aus Ihrer Kehle stachelte mich dabei noch ein wenig mehr an. Erneut legte ich meine Lippen auf ihre salzige Haut und biss zärtlich zu. "Ha-Hajime." Ihre Stimme klang dabei so zerbrechlich wie das Glas einer handgeblasenen Christbaumkugel. Ihre Hände rasteten angespannt auf meinem Brustkorb als meine Hand langsam über ihre Wirbelsäule hinunter zu ihrem Hosenbund glitt. Nur vorsichtig spielten meine Finger am Saum und Ungeduld breitete sich in mir aus, während ich auf ihre Reaktion wartete. Der Blondschopf hingegen zuckte kaum merklich zusammen. Ihr Gesicht vergrub sich an meinem Hals und ihr Atem ging unregelmäßig. Die warme Luft die mit jedem Zug über meine Haut zog, hinterließ Gänsehaut. Schmunzelnd schob ich meine Hand noch ein Stück tiefer und sah wie sich Midori augenblicklich anspannte. Meine Finger rasteten ruhig auf Ihrer wohlgeformten Rundung, während sich der Blondschopf nur schwer wieder entspannte.
Der Gedanke daran, dass sie genau das Selbe empfand wie ich, umwob mein Herz mit einer ungewohnten Wohligkeit. Ich wusste nur all zu gut, dass der Ort nicht passte und musste zugeben, dass dies mein einziges Stop-Schild im Moment war. Die Verlockung ihrer Kehle noch weitere Seufzer zu entlocken wuchs jedoch wehement. Sanft löste ich meine Hand von ihrem Gesäß und ließ meine Finger durch ihre goldigen Locken streifen, bis sie in ihrem Nacken einen festen Griff fanden und behutsam die blasse Haut ihres Halses freilegten. Ich spürte wie sie sich der Situation hingab. Sie vertraute mir und das war eines der schönsten Gefühle die man sich vorstellen konnte. Vorsichtig legten sich meine Lippen auf ihren Hals und ließen Midori leise aufkeuchen. Darauf bedacht auch mich selbst wieder zu beruhigen, wanderten meine Lippen zu ihrem Ohr. "Ich hoffe du hast Sonntag Abend noch viel vor.", räumte meine Stimme und klang viel zu tief und rauchig, als dass sie hätte von mir sein können.

Sofort ließ der Spiker von dem Mädchen ab. Sie war benebelt, fast schon schwach auf den Beinen, so sehr war sie in der Situation versunken. Sonntag. Sie würde also nicht allein nach Hause gehen und vermutlich auch nicht allein die Nacht verbringen. Die Vorfreude und zugleich Nervosität die sich in ihr breit machte, würde Sie bis in die Abendstunden nicht wieder loslassen. Sie spürte, wie es ihm ernst war. Midori fühlte, dass es Iwaizumi immer schwerer fiel sich im Griff zu halten. Dennoch vertraute sie ihm. "D-dann Sonntag", stotterte sie leise und sackte an der Wand hinter sich zusammen als die Anspannung endlich ihren Körper verließ. Erschöpft ließ sie den Spiker erneut auf sich zukommen, welcher ihr mit einem unglaublich sanften Lächeln die Hand an ihr Kinn legte. "Sicher? Ich plane nicht mich länger zurück zu halten." Seine Stimme klang wieder, wie seine eigene. Besorgt, liebevoll und dennoch kräftig. Ein kleines Nicken sollte jedoch als Bestätigung für den Moment reichen.

Ungeduldig vergingen sowohl die Nacht als auch die folgenden Trainingsstunden. Midori mied Iwaizumi und Iwaizumi mied Midori. Und das so gut es ging. Irritiert sahen die Jungs der Aoba zwischen den beiden hin und her und nur wenige verstanden den wahren Sinn dahinter. Makki ließ es sich natürlich nicht nehmen, Midori aufzuziehen wo er nur konnte und ließ sie eines um das andere Mal in erneute Pein getränkt dann am Hallenrand stehen. Hajime hingegen musste sich gegen seinen Setter verteidigen, der in jeder freien Minute anfing von Kerzen, Seilen und Kondomen zu sprechen. Jedes einzelne Mal fing er sich eine, dennoch schien das nur geringen Trost zu spenden. Erschöpft und zugleich aufgeregt verabschiedeten sich die Spieler am Bus der Johzenji voneinander und als das Grollen des Fahrzeugmotors durch den Abend sang, spürten sie wie das Wochenende nun zuende ging. Mit einem tiefen Seufzer legte Midori eine Hand auf die Schulter welche sie sich beim letzten Aufschlag wohl gezerrt hatte. Vermutlich war es auch nur eine Verpsannung, wer wusste das schon. Nachdem die Halle wieder glänzte, schnappen sich alle ihre Taschen. Natürlich ließ es sich der Spiker nicht nehmen, Midoris Hab und Gut aus ihren Händen zu nehmen und stattdessen seine Finger mit ihren zu verschränken. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, während ihm wieder einfiel, was sie im Begriff waren heute zu tun. Nahezu zeitgleich schoss auch der jungen Frau die Röte zurück ins Gesicht. Auf dem halben Weg verabschiedeten sie sich von Shittykawa und liefen stumm nebeneinander her. Die Stille lag schwer zwischen den beiden, dennoch wollten sie den jeweils anderen bei der mentalen Vorbereitung nicht stören. "Macht was entspannendes vorher, sonst wirds nen Disaster.", hatte Oikawa dem schon ohnehin überforderten Spiker noch ins Ohr geflüstert. Natürlich grübelte dieser den halben Weg hinweg, was wohl entspannend für beide Parteien wäre. Denn nötig, hätten die Ruhe sowohl er als auch seine Angebetete.

Harte Schale, Weicher Kern (Iwaizumi X OC) Onde histórias criam vida. Descubra agora