Exegol I

1.6K 41 4
                                    

Der Imperator war besiegt. Doch der Kampf gegen ihn hatte sie all ihre Kraft gekostet. Rey spürte, wie sie eine Ruhe überkam, die sie vorher so nicht gekannt hatte. Ihre Aufgabe war beendet und nun konnte sie in Frieden gehen. Die Stimmen der Jedi um sie wurden immer schwächer.

Ihr Bewusstsein wurde trüber und während ihre Beine allmählich nachgaben, blitzte ein letztes Mal ein Bild von ihren Freunden vor ihrem inneren Auge auf. Poe, Chewie, die Droiden und Finn. Vor allem Finn. Sie fühlte Wehmut in ihrem Herzen, da sie sich nicht von ihnen verabschieden konnte. Stumm liefen Tränen über ihr Gesicht, als sie in den Himmel von Exegol blickte, wo die Schiffe des Widerstandes flogen und ihren Sieg feierten.

„Möge die Macht mit euch sein" wisperte Rey, bevor sie auf den staubigen Boden fiel und sich nicht mehr rührte.

Oben im Luftraum über Exegol spürte Finn wie ein stechender Schmerz seinen ganzen Körper durchfuhr. „Rey" flüsterte er entsetzt, als er merkte, dass sie nicht mehr da war. Die Freude über den eben errungenen Sieg verschwand und wich stattdessen unendlicher Trauer.

____________

Aus dem Abgrund erschien eine Gestalt, die sich mit letzter Kraft zurück über die Kante auf die Plattform hievte. Es war Ben. Er hatte den Sturz abfangen können, jedoch war er nun übersät mit Schrammen und Blut tränkte seine Kleidung. Schmerz benebelte seine Sinne, doch der Gedanke an Rey trieb ihn weiter.

Als er sie dort vor sich reglos auf dem Boden liegen sah, gefror sein Herz zu Eis. Panik stieg in ihm auf. Die Entfernung zu ihr war nicht groß, jedoch war sein Bein verletzt und humpelnd bewegte er sich nun auf sie zu. Die Zeit schien für ihn still zu stehen, doch er wusste, er musste zu ihr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er Rey und ließ sich vor ihr auf den Boden fallen. Sanft nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich. Ben blickte in ihre braunen Augen, aus denen jedes Leuchten verschwunden war, und spürte, wie etwas in ihm zerbrach. Er konnte es nicht glauben, dass das Mädchen, das ihn zurück zur Hellen Seite gebracht und immer an das Gute in ihm geglaubt hatte, nicht mehr hier war. Trauer überwältigte Ben und Tränen liefen über sein Gesicht, als er Rey immer fester an sich drückte.

Das alles war falsch. Rey sollte leben und Frieden in die Galaxie bringen und mit ihren Freunden, ihrer neuen Familie, das finden, wonach sie ihr ganzes Leben lang gesucht hatte. Ein Zuhause.

Schwere Schuldgefühle überkamen ihn, sodass es ihm den Atem verschlug. Er war nicht bei ihr gewesen, um mit ihr zu kämpfen. Er hätte es verhindern sollen, doch er war zu schwach gewesen.

Dann hielt er auf einmal inne. Ihm war ein Gedanke gekommen und er wagte es kaum zu atmen, so gefesselt war er von der Vorstellung. Er musste es versuchen, er musste sie retten, das war er ihr schuldig. Mit der einen Hand stütze er nun Reys Oberkörper und die andere legte er ihr vorsichtig auf den Bauch. Er schloss die Augen und versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Nach und nach wurde er ganz ruhig. Hochkonzentriert sammelte er seine noch vorhandene Lebensenergie und ließ sie durch seine Handfläche in ihren Körper strömen. Dabei verlor er jegliches Gefühl für seine Umgebung oder die Zeit. Alles was zählte, war Rey.

Er wusste nicht, wie lange er dort gesessen hatte, doch plötzlich spürte er eine Berührung. Eine weiche warme Hand legte sich auf seine. Er öffnete die Augen und blickte in Reys Gesicht, das ihn voller Verwunderung ansah, da sie noch nicht begriffen hatte, was gerade geschehen war. Ben half ihr, sich aufzusetzen, ohne dass sie den Blick voneinander lösten.

Rey hob langsam ihre Hand und berührte sanft seine Wange. Für Ben fühlte es sich an, als würden tausend kleiner Blitze seine Haut treffen. Es war schon so lange her, seitdem er jemandem so nahe war wie gerade Rey.

Reys Finger spielten mit einer seiner Haarlocken, als sie ihn schließlich verträumt anlächelte. „Ben" sagte sie zärtlich und voller Hoffnung. Durch die Verbindung, die sie teilten, spürte Ben Reys überwältigende Freude und lächelte ebenfalls.

Er wusste, er hatte nicht mehr viel Zeit, weshalb er den Moment festhielt und in sein Gedächtnis einbrannte. Sanft legte er seine Hand an ihre Wange und verlor sich in ihren Augen.

Er war zuhause.

________________________

Hallo liebe Leser,

Dies ist meine allerallererste Geschichte, die ich überhaupt geschrieben habe. Nachdem ich Der Aufstieg Skywalkers gesehen habe, konnte ich mich mit dem Ende nicht wirklich abfinden und habe angefangen FanFiction Stories zu lesen. Da davon aber keine so wirklich ausging, wie ich mir es vorstellte, hab ich beschlossen, einfach selbst eine Geschichte zu schreiben.

Das zweite Kapitel ist bereits fertig und wird demnächst hochgeladen.

Ich würde mich sehr über eure konstruktive Kritik, Anmerkungen und natürlich Lob freuen :)

Bis dahin, viel Spaß und danke fürs Lesen :)







Ein Leuchten (Reylo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt