Ilum I

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Nachdem sie gelandet waren, machten Rey und Ben sich bereit für den Weg in die Kristallhöhlen. Sie fanden ein paar dicke Umhänge im Schiff, die sie gleich anzogen, da draußen meterhoch der Schnee lag und zudem ein Sturm wehte. Chewie würde solange im Falken auf sie warten.

Kaum waren sie nach draußen gegangen, bahnte sich der eisige Wind seinen Weg durch ihre Kleidung und die Kälte kroch ihnen bis in die Knochen. Sie waren in der Nähe eines verlassenen Jeditempels gelandet, der am Fuße eines Berges stand und in dem sie nun Schutz vor dem Wetter suchten.

„Von hier aus müsste es einen direkten Weg zu den Höhlen geben" meinte Ben und versuchte sich an das zu erinnern, was Luke ihm vor so langer Zeit darüber erzählt hatte. „Wir sollten keine Zeit verlieren, ich will nicht länger als nötig auf diesem Eisplaneten bleiben" fuhr er fort und begab sich in das Innere des Tempels. Rey zog ihren Umhang enger um sich und folgte ihm. Dieser Ort musste früher wirklich schön gewesen sein, doch mit den Jahren war er immer mehr herunter gekommen und unbewohnbar geworden.

Nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit durch die vielen Gänge des Tempels geirrt waren, ohne auf irgendwelche Lebenszeichen zu treffen, ließen sie sich schließlich von der Macht leiten und standen bald darauf vor einem gigantischem Holztor.

„Dahinter muss die Höhle sein" flüsterte Rey. Ben nickte zustimmend. „Dann mal los" meinte sie und wollte das Tor öffnen. „Warte" unterbrach Ben sie, „Luke meinte damals, dass der Kristall einen auf die Probe stellt. Man muss einen starken Willen haben, um zu widerstehen. Ich weiß nicht genau, was passieren wird, aber wir sollten vorsichtig sein."

Rey schaute zu Ben hinauf und nahm seine Hand. „Das schaffen wir schon" meinte sie zuversichtlich, denn mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich so stark wie nie.

Kalte Luft strömte ihnen entgegen, als sie langsam nebeneinander den dunklen Gang betraten. Bald waren sie komplett von der Dunkelheit verschluckt und das Einzige, das sie hörten, war der Atem des jeweils anderen. Vorsichtig gingen sie Schritt für Schritt weiter und nutzten die Macht, um nirgends anzustoßen.

Plötzlich sah Rey in der Ferne etwas funkeln. „Ben, sieh mal da vorne!" rief sie und erschrak, als das dröhnende Echo ihre Stimme zurückwarf. Ben nahm ihre Hand und drückte sie kurz, bevor er sie weiter zog.

Auf einmal standen sie in einem Tunnel, dessen Wände übersät waren mit kleinen Kyberkristallen, die alle aus ihrem Inneren zu leuchten schienen. Rey kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

„Konzentrier dich auf deinen Kristall, er wird dich zu ihm rufen" meinte Ben leise zu ihr, während sie tiefer in die Höhle hinein gingen.


Rey

Rey schloss die Augen und ließ sich ganz von der Macht durch die dunklen Gänge führen. Doch plötzlich brach das Band ab und erschrocken riss sie die Augen auf. Es war dunkel um sie herum, sodass sie die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

„Ben, ich spüre nichts mehr, was soll ich jetzt tun?" fragte sie verzweifelt, doch er gab ihr keine Antwort. „Ben?" fragte sie erneut, diesmal etwas lauter und drehte sich im Kreis, doch er war nicht mehr bei ihr. Panik stieg in ihr auf. „Ben, wo bist du?" rief sie nun laut nach ihm, doch alles, was sie hörte, war ihr eigenes Echo. Sie streckte ihre Arme aus und versuchte ihn im Dunkeln zu fassen, doch sie griff nur in leere Luft.

Plötzlich hörte sie schwere Schritte hinter sich und drehte sich ruckartig um. Sie konnte eine kraftvolle Präsenz fühlen, die ihr unangenehm vertraut vorkam.

„Ben Solo ist tot" dröhnte eine tiefe, verzerrte Stimme durch den Tunnel, während die Person vor Rey ein Lichtschwert aktivierte. Sie musste einen Schrei unterdrücken.

Ein Leuchten (Reylo)Where stories live. Discover now