Ajan Kloss I

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Rey konnte ihre Freunde schon von weitem sehen. Schnell kletterte sie aus ihrem X-Flügler und rannte auf Finn und Poe zu und fiel ihnen in die Arme. Sie war so froh beide am Leben und unverletzt zu sehen, dass ihr Freudentränen über die Wange liefen. Nachdem sie sich endlich voneinander lösten, fragte Finn aufgeregt: „Rey wie hast du das geschafft? Wie konntest du den Imperator ganz alleine besiegen?".

„Nun ja..." Sie trat einen Schritt zurück. „Ehrlich gesagt, ich war nicht alleine" sagte Rey ein wenig schuldbewusst und schaute nach hinten, um zu sehen wo Ben blieb.

Finns und Poes Blick folgten ihrem und ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie erkannten, wer sich ihnen da näherte.

„SOFORT STEHEN BLEIBEN! Was zur Hölle tust du hier? Gib mir einen guten Grund dir nicht sofort den Schädel wegzupusten" schrie Finn ihn an, während er gleichzeitig seinen Blaster hob und auf Bens Kopf zielte. Dieser blieb auf der Stelle stehen und hob die Hände.

„Finn, Stop, tu das nicht!" rief Rey und versuchte ihren Freund zu beruhigen, doch dieser war außer sich vor Wut.

Mittlerweile hatten alle Anwesenden den Aufruhr mitbekommen und Stille legte sich über das Camp, als sie sahen, wer sich unter ihnen befand. Gespannt hielten sie den Atem an.

„Geh mir aus dem Weg, Rey". Finns Stimmte bebte vor Zorn.

Ben hielt abwehrend seine Hände in die Luft. „Ich bin nicht hier, um irgendjemanden zu verletzen" rief er laut.

„Ich glaub dir kein Wort", antwortete Finn, den Blaster immer noch auf Bens Kopf gerichtet.

Rey stellte sich schützend vor Ben und sagte: „Finn, er sagt die Wahrheit. Das hier ist Ben Solo, nicht Kylo Ren. Er hat an meiner Seite gegen den Imperator gekämpft. Ohne ihn wäre ich nicht mehr am Leben. Er ist nun einer von uns." Sie versuchte selbstsicher und überzeugend zu klingen, doch innerlich war sie zum Zerreißen angespannt.

Finn konnte nicht glauben, was sie da von sich gab. „Rey! Er manipuliert dich! Er will durch dich nur an Informationen über den Widerstand kommen!".

„Ach hör doch auf" sagte Rey genervt. Hilfesuchend blickte sie sich um. „Poe! Bitte, sei wenigstens du vernünftig und lass es mich dir erklären." Verzweifelt schaute sie ihn an.

Poe, der das Gespräch bisher stumm beobachtet hatte, schaute Rey nun an, während er lange überlegte. „Wir reden später darüber. Seht jetzt erstmal zu, dass ihr auf die Krankenstation kommt" sagte er schließlich.

Rey atmete erleichtert auf.

„Was, bist du verrückt geworden?" Finn war außer sich.

„Finn, nimm jetzt endlich die Waffe runter. Sofort. Wir klären das später. Zwei Wachen werden die beiden begleiten und ihn dabei keine Sekunde aus den Augen lassen!"

Rey wusste zwar nicht, wie zwei einfache Soldaten Ben aufhalten sollten, falls es zum Kampf käme, aber sie behielt den Gedanken lieber für sich. Sie warf Ben ein kleines Lächeln zu, nahm in an der Hand und zog ihn Richtung Krankenstation.

Auf dem Weg dorthin spürte Ben die Blicke, die ihm die Widerstandskämpfer zuwarfen. Manche verwirrt, manche neugierig, denn die wenigsten kannten das Gesicht hinter der Maske von Kylo Ren. Doch die meisten Blicke waren einfach nur voller Hass. Er spürte ihre Abneigung körperlich und er konnte es ihnen nicht mal übel nehmen.

Er war froh, als sie die Menge endlich hinter sich ließen und nur noch der Wald sie umgab.

Auf der Krankenstation angekommen, wurden sie auch gleich behandelt. Bens Bein wurde verbunden und die Ärzte gaben ihm etwas gegen die Schmerzen. Ben spürte ihr Unbehagen, als sie ihn behandelten, also bemühte er sich still zu sitzen und möglichst harmlos auszusehen.

Ben und Rey sagten beide währenddessen kein einziges Wort. Sie saß ihm gegenüber und sah ziemlich fertig aus. Er hatte so viele Fragen an sie, doch sie schien so in Gedanken versunken und er wagte es nicht, in ihren Kopf einzudringen.

Als die Ärzte sie schließlich entließen, durchbrach Rey die Stille, als sie sagte: „Du kannst vorerst mit in mein Zelt kommen, ich hab dort eine Hängematte, in der du dich ausruhen kannst."

„Das hört sich gut an" antwortete Ben und lächelte ihr vorsichtig zu. „Ich hab das Gefühl ich könnte hundert Jahre durchschlafen".

„Na dann los" sagte Rey knapp und lief voraus.

Als sie an ihrem Zelt ankamen, zeigte Rey ihm, wo er sich ausruhen konnte und Ben ließ sich in der Hängematte nieder. „Warte, wo wirst du schlafen?" fragte er besorgt.

„Ich bin nicht müde. Ruh du dich nur aus. Wir sehen uns später" sagte sie und verschwand aus dem Zelt und ließ Ben verwirrt mit den Wachen zurück.

Draußen atmete Rey tief durch. Sie hatte so viele Fragen an Ben, doch sie wagte es nicht in seinen Kopf einzudringen, denn sie wollte ihn jetzt nicht zusätzlich belasten. Sie würde warten, bis es ihm wieder besser ging.

Nach kurzem Überlegen raffte sie ihre Schultern und machte sich entschlossen auf den Weg zu Poe.

Ein Leuchten (Reylo)Where stories live. Discover now