Ajan Kloss VI

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Auf dem Weg zurück ins Camp ergriff Ben als Erster das Wort. „Hast du eine Idee, wie ich es schaffe, dass mich die Leute hier nicht immer so anschauen, als würde ich sie gleich in Stücke reißen?"

Rey musste laut lachen, als sie das hörte. „Naja..." begann sie schmunzelnd.

„Was ist denn?" fragte Ben leicht genervt.

„Naja, für den Anfang könntest du dir andere Klamotten zulegen!"

Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Verwundert fragte er sie: „Wieso, was stimmt denn mit meiner Kleidung nicht?"

Rey musste über seine Hilflosigkeit immer noch schmunzeln. Sie sagte geduldig: „Ben, wenn du immer nur ganz in schwarz herum läufst, bekommen die Leute nie das Bild von Kylo Ren aus dem Kopf."

Daran hatte er gar nicht gedacht. „Bist du dir sicher?" fragte er nochmal zur Sicherheit.

„Ja, absolut."

Ben grummelte noch eine Weile vor sich hin, bis sie schließlich wieder vor Reys Zelt standen. Sie sagte: „Ich möchte mich noch mit Finn treffen um zu trainieren, aber ich glaube, es ist keine gute Idee, wenn du mitkommst. Am besten legst du dich wieder hin und schonst dein Bein."

Der Gedanke gefiel Ben zwar gar nicht, aber er hatte wohl keine andere Wahl. „Also schön. Sehen wir uns dann zum Abendessen?" fragte er hoffnungsvoll. „Klar gerne" antwortete Rey mit einem Lächeln.

„Ach und Rey..." begann er zögerlich.

„Ja, was gibt's?"

„Ich fand das sehr schön heute."

Rey strahlte ihn an. „Ich auch."

Dann drehte sie sich um und ging Richtung Trainingsplatz, während Ben sich in der Hängematte entspannt zurücklehnte.

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Am Abend machte sich Rey auf den Weg, um Ben abzuholen. Das Training mit Finn war sehr gut gelaufen und er machte bereits große Fortschritte. Dementsprechend hatte sie ziemlich gute Laune als sie vor ihrem Zelt stand. „Ben, bist du schon fertig?" rief sie fröhlich.

„Ja, ich bin soweit" kam von drinnen die Antwort. Rey trat ein und konnte zuerst nicht glauben, was sie da sah. Ben hatte sich wohl während ihrer Abwesenheit tatsächlich neue Kleidung zugelegt und stand nun vor ihr und beobachtete neugierig ihre Reaktion.

Er sah wirklich toll aus, musste Rey sich eingestehen. Er hatte sich ein cremefarbenes Hemd ausgesucht, darüber eine schwarze Weste. Zudem trug er eine enge, dunkle Hose mit braunem Gürtel, an dem er ein Lichtschwert befestigen konnte.

Sie musste ihn wohl mit offenem Mund angestarrt haben, denn nun kam er ganz nahe an sie heran, beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Du kannst den Mund wieder zumachen, ich weiß, dass ich grandios aussehe."

Rey spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und sie machte schnell ihren Mund wieder zu. Er stand so nahe bei ihr, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Ihre Gedanken fuhren Karussell. Zu gerne würde sie sich ihm jetzt in die Arme werfen.

Ben empfand es als sehr schmeichelnd, dass er Rey so aus der Fassung bringen konnte. Er musste sich keine Mühe geben, in ihren Kopf einzudringen, denn ihr Gesicht verriet ihre Gedanken. Nur zu gerne würde er darauf eingehen, aber Rey schien sich wieder gefasst zu haben und sagte schnell: „In Ordnung, lass uns essen gehen."

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Während des Essens schielte Rey immer wieder zu Ben herüber, in der Hoffnung er würde es nicht merken. Ihre Idee mit dem Outfitwechsel schien zu funktionieren, denn die anderen Widerständler hatten zwar kurz erschrocken zu ihnen geschaut, sich dann aber bald wieder ihrem Essen gewidmet. Die Stimmung schien ausgelassen und von den Männern, die Ben eigentlich bewachen sollten, war seit dem Morgen auch nichts mehr zu sehen.

Ben und Rey saßen zusammen mit Rose am Tisch, die sich, ebenso wie Poe, sehr verständlich gegenüber Ben gezeigt hatte. Während die zwei Frauen sich unterhielten, war Ben in Gedanken versunken. Als Rey ihm vorhin im Zelt gegenüber stand, konnte er spüren, dass es sie zu ihm zog und er fragte sich, wie weit er wohl gehen konnte. Neben ihr zu sitzen und sie nicht zu berühren, erschien ihm fast unerträglich.

Nach dem Essen verabschiedeten sie sich von Rose und gingen stumm nebeneinander zurück zum Zelt. Als sie dort ankamen, zog Ben Rey kurzentschlossen zu sich und schlang seine Arme um sie. Reys Herz setzte einen Moment aus. Sie genoss seine Umarmung und fuhr sanft mit ihren Händen über seinen Rücken, was ihm eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte. Er legte seinen Kopf an ihren und fuhr mit seinen Fingern durch ihre Haare. „Schlaf heute Nacht bei mir" sagte er beinahe flehend und Rey hörte das Zittern in seiner Stimme. Sie nahm seine Hand und zog ihn mit in das Zelt.

Ein Leuchten (Reylo)Where stories live. Discover now