Exegol II

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Es kam ihr vor, als würde ihr Herz jeden Moment vor Freude platzen. Sie sah in Bens lächelndes Gesicht und sah das Licht in ihm stärker leuchten, als je zuvor.

Ihren Gefühlen folgend lehnte sie sich vor und suchte mit ihren Lippen die seinen. Einen kurzen Moment erstarrte Ben, doch dann gab er sich ihr vollkommen hin. Er erkannte, dass er sich so lange danach gesehnt hatte, sie so lange schon berühren wollte, es sich aber nie eingestehen wollte.

Mit seinen starken Armen zog er Rey zu sich und sog ihren Duft ein, der seine Sinne vernebelte. Ihr Puls beschleunigte sich, während sie dort in seinen Armen lag und die Zeit um sich vergaß.

Als sie sich voneinander lösten, lächelte Ben immer noch. Doch plötzlich erstarrte sein Lächeln und er fühlte, wie seine Lebenskraft aus ihm herausströmte. Er wurde blasser und Rey sah ihn voller Sorge an. „Es ist alles gut",seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

„Ben, was ist mit dir? Was ist los?" rief sie, als er zusammenbrach und auf den Boden sackte. Rey beugte sich über ihn und suchte in seinen braunen Augen nach dem Leuchten, welches jedoch immer schwächer wurde. „Nein!" flüsterte sie mit Tränen in den Augen. Das durfte nicht geschehen, nach allem was sie zusammen erreicht hatten.

Verzweifelt sah Rey sich um, doch konnte sie nicht auf Hilfe hoffen. Ihre Freunde vom Widerstand waren zu weit weg um rechtzeitig hier zu sein. Sie blickte zurück zu Ben, sein Gesicht mittlerweile ausdruckslos, und konnte ihre Trauer nicht mehr zurück halten. Ein markerschütternder Schrei entfuhr ihr, als sich ihre gesamte Verzweiflung auf einmal entlud. Sie krallte sich an ihm fest, während ihr Körper anfing zu zittern.

Ben hatte es nicht verdient zu sterben. Er hatte in seinem Leben so viel durchmachen, so viele Qualen erleiden müssen. Sie hatte so sehr versucht ihn zu überzeugen Kylo Ren für immer hinter sich zu lassen und auf die Helle Seite zurückzukehren und am Ende hatten sie gemeinsam gekämpft und den Imperator besiegt.

Sie wusste, sie konnte ihm nicht genug Lebensenergie übertragen, diese reichte kaum für sie selbst. Doch Rey wollte deshalb nichtaufgeben. Es musste noch eine andere Lösung geben. Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Sie spürte die Macht und Lebenskraft, die auf dem Planeten vorhanden war und sie umgab und ließ sich von ihr durchströmen und ganz ausfüllen.

Rey wusste nicht, ob ihre Idee funktionieren würde, da sie noch nie davon gehört hatte, aber das hielt sie nicht davon ab es zu versuchen. Sie musste Ben retten. Ihre Hand direkt über seinem Herzen platziert, sammelte sie alle Energie, die sie aus ihrer Umgebung ziehen konnte und führte sie in Bens Körper. Der Boden unter ihrbebte und sie drohte umzufallen, doch sie konnte sich wieder fangen. Teile derHöhlendecke begannen einzustürzen, doch Rey beachtete es nicht weiter. Alles,was zählte, war er.

Ihr Herz raste vor Anstrengung, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, wie sie dort saß und versuchte Ben Solo zurück ins Leben zu bringen.

Vor Erschöpfung brach sie schließlich zusammen. Ihr Atem ging rasselndund ihre Haare klebten in ihrem verschwitzten Gesicht. Um sie herum war alles still geworden. Verzweiflung und Wut machten sich in ihr breit, doch wichen diese einer neuen Hoffnung, als sie plötzlich jemanden neben sich scharf einatmen hörte. Sofort war sie bei Ben und sah seinen verwirrten Blick. Ich habe es geschafft, schoss es ihr durch den Kopf.

Als Ben erkannte, wo er sich befand, drehte er den Kopf ruckartig zu Rey und fixierte sie mit einem langen, intensiven Blick. Überraschung und Dankbarkeit lagen darin. "Es ist alles gut" flüsterte sie ihm zu.

Ganz nah war sie ihm, als seine Lippen ein einziges Wort formten. „Rey."

Tränen strömten erneutüber ihr Gesicht, als sie seine Hand nahm und fest drückte.

Ben Solo war zurückgekehrt.

Ein Leuchten (Reylo)Where stories live. Discover now