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"-und oh mein Gott! Als er mich geküsst hat, hatte ich wie im Buch Schmetterlinge im Bauch und mein Herz hat begonnen zu flattern", quiekte sie verträumt auf und fasste sich an ihr Herz, als würde sie es jetzt noch spüren. Sie übertrieb... Oder war das wirklich so? Lächelnd freute ich mich, dass sie wieder jemanden gefunden hatte. "Und wie geht es jetzt mit euch weiter?", fragte ich neugierig und sie fing wieder an zu strahlen. "Er hat gesagt er verlässt seine Freundin für mich, damit wir zusammen sein können", antwortete sie glücklich, doch ich zog nur überrascht meine Augenbrauen nach oben. Meinte sie das ernst? Sie hatte etwas mit einem Typen, der noch eine Freundin hatte? Ein unwohles Gefühl keimte in mir auf und die Angst das meiner Freundin das Herz gebrochen wird. Meine freudige Miene war verschwunden und nun sah ich sie unsicher an, ob ich sie belehren sollte, denn sie war oft zu stur um die Wahrheit zu sehen.

"Was ist denn?", fragte sie genervt auf meinen Blick. Wusste sie es wirklich nicht oder tat sie nur so? Unsicher um sie nicht zu verärgern, sagte ich:"Natalie... Bist du dir denn ganz sicher, dass du dich darauf verlassen kannst?" Empört sah sie mich an, wie ich es befürchtet hatte. "Natürlich kann ich das! Immerhin hat er gesagt, dass er mich liebt, also wieso sollte er lügen?", fragte sie schnippisch.

Ich schluckte meine nächste Antwort herunter und presste die Lippen aufeinander. "Na dann, werdet ihr bestimmt ein Traumpaar", sagte ich versuchend diese Worte nicht ironisch rüber kommen zu lassen. Mit ihr zu Diskutieren war sowieso keine Option für mich, das würde nur im Streit enden. Sie stimmte mir gedankenverloren und grinsend zu.
Es klingelte zur nächsten Stunde.

Eilig liefen die Schüler aus der Cafeteria, doch ich ließ mir zusammen mit meiner Freundin Zeit. Auf dem Weg redeten wir dann noch über Gott und die Welt. "Hey Lia", hörte ich plötzlich eine mir leider bekannte Stimme. Ich unterdrückte ein Augenverdrehen und drehte mich zu Mark um. Er klebte an mir wie eine Klette seit das Schuljahr gestartet ist...

"Hey", sagte ich und versuchte freundlich dabei zu klingen und genau wusste ich nicht ob es funktioniert hatte, doch er grinste. "Und wie geht es dir?", fragte er neugierig und ich suchte flüchtig meine Freundin Natalie, die doch gerade eben noch da gewesen war, doch jetzt weg war. Verätterin. "Ganz gut?", sagte ich, doch es klang mehr wie eine Frage und er nickte dennoch. "Mir auch" Nun war der Gang schon fast leer und ich zeigte ohne mich umzudrehen mit dem Daumen hinter mich und sagte schüchtern, um vor ihm zu fliehen: "Naja, also ich muss jetzt aber auch wieder in den Unterricht, also", ließ ich meinen Satz in der Luft hängen und er machte eine wegwerfende Hand Bewegung. "Natürlich, ich sollte dann jetzt auch los", lächelte er, doch ich sah ihm an, dass er enttäuscht war. Doch wieso? Wollte er echt ein längeres Gespräch mit mir führen? Ich dachte damals immer er konnte mich nicht leiden... Warum also jetzt?

Schnell flüchtete ich den Gang entlang zu meinem nächsten Raum und gottseidank kam ich gerade noch pünktlich, denn der Lehrer kam keine Sekunde später auch in den Raum. "Und wie liefs?", fragte Natalie auch direkt und wackelte mit ihren Augenbrauen, als ich mich neben sie nieder ließ. "Wie lief was?", fragte ich verwirrt und sie verdrehte die Augen. "Das Gespräch mit Mark, natürlich!", sagte sie. "Was soll da gelaufen sein? Wir haben nur Smalltalk geführt", zuckte ich mit den Schultern und wusste nicht worauf sie hinaus wollte. Mal wieder verdrehte sie ihre Augen. "Du bist so blind, merkst du denn nicht, dass er total auf dich steht?", fragte sie und entsetzt sah ich sie an.

"Was? Wieso sollte er?" "Was weiß ich...
Aber die wichtigste Frage ist doch, ob du auf ihn steht?", fragte sie nun und grinste mich wieder Augenbrauen wackelnd an, weswegen ich ihr den Vogel zeigte. Mark soll also auf mich stehen? Aber wieso? Trotzdem würde das auf sein komisches Verhalten, die letzten Wochen hindeuten, denn er war bei jeder Gelegenheit bei mir und fing ein Gespräch an.

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The black Wolfजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें