28|Na,wer war jetzt Nervös?

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𝙴 𝙽 𝙴 𝚂

Sie zog ruckartig ihr Gesicht aus meiner Hand und blickte wieder wütend zu mir. Ich stützte meine Hände links und rechts von ihr ab und sah sie weiterhin an. ,,Enes, was willst du?" Ihre Stimme spannte sich wieder an. ,,Dass du mir zuhörst und nicht sofort so ausrastest!", wurde ich langsam ungeduldig. ,,Boa, geh weg!", versuchte sie mich wegzudrücken. ,,Weißt du was du für eine heftige Hexe bist?"

,,Weißt du wie hässlich du bist ?" Sie versuchte mich immer noch wegzudrücken. ,,Halt doch einfach kurz die Klappe ?!"

,,Halt doch einfach Abstand ?!", wurde sie lauter. ,,Schrei mich nicht an!", mein Kiefer spannte sich. ,,Ich mache was ich will!"

,,Werd nicht frech!", Ich kniff meine Zähne zusammen. ,,Du hast mir nichts zu sagen!", provozierte sie mich weiter. ,,Aliya! Mach mich nicht wütend!" Ich schlug mit meiner Hand auf den Tresen und sie zuckte kurz zusammen. ,,Endlich hältst du deine Klappe", war ich erleichtert.

,,Rede! Bevor ich es mir anders überlege!", zickte sie mich wieder an. ,,Guck, dieses Mädchen das angerufen hat, sie ist weder meine Freundin noch sonst jemand wichtiges. Ich sags ungern aber es ist einfach irgendein unwichtiges Mädchen, was ich auf Instagram kennengelernt hatte und zu ihr gehen wollte, weil mir langweilig war. Ich bin aber zu dir gekommen, weil ich gesehen hab' wie jedes einzelne Licht in deinem Haus an war. Ich wusste, dass du angst hast und nicht so cool und taff bist wie du immer tust", versuchte ich ihr zu erklären. Sie war kurz still und sah zur Seite. Ihr genervter Blick änderte sich nicht. Nach einem kurzen Moment Stille sah sie mich wieder an. ,,Ich glaub dir nicht", gab sie trocken von sich und sah mich dabei vollkommen kalt an.

Ich stieß wütend Luft aus meiner Nase und warf meine Hände in die Luft, als ich mich genervt von ihr entfernte.

,,Du willst mich verarschen, oder ?", fragte ich ungläubig.
,,Nein will ich nicht!", sagte sie zickig. ,,Jetzt fängt sie schon wieder an so rumzunerven"

,,Du hast noch nie Schläge bekommen kann's sein ?", fragte sie. ,,Nein?!", antwortete ich verwirrt. ,,Ja, man merkt's!", provozierte sie mich. ,,Man merkt auch, dass du nie Fruchtzwerge gegessen hast", provozierte ich sie zurück. Sie lief auf mich zu und ich spürte einen scharfen Schmerz in meiner Brust. ,,Aaah! du Hexee!!", schrie ich als ich bemetkte, dass sie mich gekniffen hatte.

,,Was ist dein Problem?", verlor ich langsam die Geduld. ,,Ich bin nicht Eifersüchtig ! Es ist mir scheiß egal was du tust oder mit wem du es tust! Von mir aus kannst du 100 Frauen haben. Ich dachte wir würden langsam gute Freunde werden aber woher weiß ich, dass du anderen Menschen nicht das gleiche über mich erzählst. Woher soll ich wissen, dass du nicht zu dieser Aylin gehst und über mich so sprichst, wie du hier über sie redest und mich als Irgendeine deiner Schlampen bezeichnest. Wieso sollte ich dir vertrauen? Keine Ahnung was du für Hintergedanken du hast oder wieso du so nett bist zu mir aber woher soll i-" ich unterbrach ihr wirres Gelaber. ,,Bist du dumm oder so? Alles was ich für dich getan hab, hab ich gemacht, weil ich auch das Gefühl hatte, wir würden gute Freunde werden. Ich seh dich doch nicht als irgendeine Schlampe. Wenn ich dich klären wollen würde, hätte ich das doch schon längst gemacht!" Sie sah mich entsetzt an. ,,Einen scheiß hättest du gemacht!", fauchte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Unsere Diskussion wurde immer provokanter und unser Wortwechsel immer schneller. ,,Hätte ich nicht geschafft?" ,,Nein hättest du nicht!" ,,Sicher?" ,,Ganz sicher!"

,,Muss ich dich wieder erst nervös machen, damit du deine Klappe hältst?", lachte ich leicht. Sie sah mich immer wütender an ,,Du machst mich doch nicht nervös !!" Ich sah kurz zur Seite und biss mir auf die Lippe. Ich atmete kurz ein und wieder aus und lief zu ihr. Sie konnte sich vor Verwirrung nicht vom Fleck bewegen oder einen Ton aus sich raus bekommen. Es geschah alles nur innerhalb eines Augenblickes. Ich griff Kommentarlos in ihre Taille mit beiden Händen, setzte sie ruckartig auf den Tresen und stellte mich direkt vor sie hin. Ihre Beine spreizte ich auseinander, um mich dazwischen stellen zu können. Sie atmete einmal heftig ein und ich konnte ihre Unsicherheit und ihre Verwirrung spüren. Ihr Atem wurde unregelmäßiger. Ihr Brustkorb erhob und senkte sich plötzlich heftiger. Ich kam ihrem Gesicht etwas näher. ,,Mach ich dich nicht nervös ? Willst du mir sagen, im Krankenzimmer hab ich dich auch nicht nervös gemacht?.....Hm?", sagte ich leise. Ich konnte die Gänsehaut auf ihren Beinen spüren. ,,Deine Hässlichkeit macht mich nervös", versuchte sie wieder ihre Coolness aufzubauen. Ich musste leicht Lachen. ,,Und was war im Auto? Als ich mich rüber gelehnt hab um die Tür aufzuschließen...Du hast dich kein Stück wegbewegt. Ich kann dich jeder Zeit nervös machen. Ich hatte schon so oft die Chance dich zu küssen und du hättest es jedesmal zugelassen", sagte ich selbstsicher und lächelte sie provokant an. Dass sie so eingeschüchtert vor mir saß, pushte mein Ego umso mehr. Je mehr sie verunsichert war, desto größer wurde meine Selbstsicherheit . ,,Wenn ich mit dir spielen wollen würde, hätte ich es schon längst tun können", fügte ich hinzu. Sie schluckte und ich merkte, wie sie versuchte ihren Atem zu kontrollieren. Sie sah mich einige Sekunden an, bevor sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen bildete.

,,Willst du wissen, wie ich auf einen Kuss reagieren würde ?", fragte sie mit einer plötzlich sehr selbstsicheren Stimme und verwirrte mich sehr mit dieser Frage. Sie neigte ihren Kopf leicht zur Seite und von ihrer Ursprünglichen Nervosität war nichts mehr zu spüren. Sie beugte sich langsam immer weiter zu mir und ich merkte, wie sich mein Bauch anspannte. Ich hatte das Gefühl, meine Selbstsicherheit wandelte sich Stück für Stück in Verwirrung um.

Sie drehte den Spieß um.

Ihre Arme führte sie langsam hoch und legte sie um meinen Nacken. Ich war so Verwirrt von der gesamten Situation, dass ich kein Wort rausbekam. Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Sie kam meinem Gesicht immer näher und mit jedem Centimeter wurde mein Kopf wärmer. Ich hörte mein Herz klopfen. Werde ich gerade ernsthaft nervös ? Sie sah mir abwechselnd in die Augen und auf die Lippen. Nur ein Haar würde zwischen unsere Gesichter passen. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinen Lippen und konnte langsam gar nicht mehr klar denken. Es lag nicht an ihr. Nicht sie machte mich nervös, sondern die Situation. Mir würde es sicherlich mit jedem anderen Mädchen in diesem Moment so ergehen.

Plötzlich entfernte sie sich von meinem Gesicht und beugte sich zu meinem Ohr und ich spürte, die Gänsehaut auf meinen Armen, als ihr Atem so Intensiv gegen meinen Hals prallte. ,,Ich würde dir so heftig in die Eier treten", flüsterte sie...

Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gehört hatte. Ich hörte ihr schadenfrohes, leises Kichern  noch neben meinem Ohr. Sie löste ihre Arme wieder von mir und blickte mir wieder tief in die Augen. ,,Na, wer war jetzt nervös?" Sie hatte das provokanteste Lächeln auf den Lippen, das ich je gesehen hab.

Ich konnte nicht glauben, was die letzten Sekunden passiert war und musste über mich selbst lachen. Ich sah zur Seite und biss mir leicht lächelnd und Kopfschüttelnd auf die Lippe. ,,Wenn du spielen willst.. bist du bei der falschen Person", teilte sie mir mit.

Ego vs. EgoWhere stories live. Discover now