38| Gänsehaut

2.3K 124 72
                                    

𝙴 𝙽 𝙴 𝚂

,,Was bin ich eigentlich für dich ?" fragte ich sie leise.

,,Ehm.. mein Nachbar..?!"
Sie zögerte etwas. Ihre Stimme wurde immer dünner.

,,Dein Nachbar also? Interessant", sagte ich in einem sanften Ton. Ich konnte mir mein Grinsen die ganze Zeit über nicht verkneifen.
,,Mhm..", versuche sie mich zu überzeugen.

,,Und du stehst also auf den Oberkörper deines Nachbarn ?", provozierte ich sie leise. Ich hörte ein kleines pusten durch ihre Nase. Das fand sie anscheinend witzig. ,,Hör auf!", schlug sie leicht gegen meine Brust. ,,Was denn? Führe doch nur ein normales Gespräch mit meiner Nachbarin"

Ich hatte sie noch nie so still erlebt.
Ich hörte sie mehrmals schlucken und spürte, wie sie aus Unsicherheit ihren Kopf ab und zu versuchte wegzudrehen.

,,Ich kann dir auch erzählen was ich an meiner Nachbarin mag" Ich pausierte kurz und legte meine Hände in ihrer Taille ab. Ihr Bauch verkrampfte aber sie sagte kein Wort.

,,Meine Nachbarin hat so stechend grüne Augen und ein kleines Grübchen auf der linken Seite.. Man siehts aber leider nicht oft, weil sie eine Hexe ist und nicht gerne lacht", gerade als ich das sagte, hörte ich ein kleines sanftes Lachen. ,,Ich finde aber... ich bin etwas mehr als ein Nachbar", flüsterte ich.

Sie kam mir mit ihrem Kopf etwas näher. Langsam, weil sie kaum was sehen konnte. Sie legte ihre Hände auf meinen Schultern ab. ,,Findest du?", hauchte sie mir direkt ins Ohr und ich biss mir sofort auf die Lippe. Bisher kontrollierte ich meinen Atem gekonnt aber sie machte es mir nun auch schwer.

Von ihr hörte ich nun jeden Atemzug und spürte ihre Hände langsam an meinem Hals entlang gleiten.

Diese Chance will ich ihr nicht geben... die Kontrolle zu übernehmen. Sie gefiel mir so machtlos und eingeschüchtert, so still und nervös.

,,Ich hab Mert erzählt-", ich pausierte kurz und streifte meine Hände entlang ihrer Hüfte und hielt an ihren Oberschenkeln an ,,Dass wir sowas wie Beste Freunde sind", flüsterte ich.
,,Beste Freunde also?" Ich hörte an ihrer Tonlage, dass sie gerade am lächeln war. Ich bekam eine Gänsehaut... jedes mal, wenn sie in mein Ohr hauchte.

Ich nährte mich ihrem Hals und versuchte meinen eigenen Atem zu kontrollieren. Ich fuhr mit meinem Gesicht ganz nah an ihrem Hals entlang und spürte ihre steigende Nervosität. Ihre Atemzüge wurden unregelmäßiger aber intensiver. Ich glitt mit meinen Fingern ganz leicht an ihren Oberschenkeln auf und ab. Als ich ganz langsam von unten nach oben mit meinem Gesicht ganz nah an ihrem Hals entlang fuhr, kam ich unabsichtlich ein wenig zu nah und meine Lippe streifte etwas ihren Hals.

Schnell formte sie unkontrolliert ein Hohlkreuz und atmete ruckartig ein. Ihre plötzliches Räkeln auf mir kam so unerwartet, dass ich ihr reflexartig fest in beide Oberschenkel griff. Beinahe entglitt mir ein leichtes Stöhnen. Ich musste mich stark konzentrieren, denn langsam machte mich diese ganze Situation extrem an. Ich spürte wie sie wärmer wurde, was mich noch viel verrückter machte. Ich hatte mittlerweile keine Ahnung mehr, was genau wir tun, aber ich hatte definitiv nicht das Bedürfnis es zu beenden. Anfangs wollte ich sie nur etwas ärgern aber mittlerweile, konnte ich selber kaum klar denken.

Ich widmete mich wieder ihrem Hals. Ich berührte ihn nicht aber mein Atem war nun viel stärker. Ich kniff doller in ihre Oberschenkel ohne es zu merken und sie rollte ihren Kopf nach hinten.

Ich kam ihrem Gesicht immer näher und hauchte ihr Kinn an. Ihre Hände waren an meinem Hals und ich war mir fast sicher meinen eigenen Herzschlag hören zu können.

,,Was hältst du von Besten Freunden?", hauchte ich direkt neben ihren Lippen. Unsere Wangen berührten sich leicht und ich spürte, wie ihre Beine leicht zittrig wurden.

,,Klingt gut", flüsterte sie. ,,Aber.." sie pausierte kurz und rollte ihre Hüften leicht nach hinten.
Oh scheiße Enes.. reiß dich zusammen..
,,Wie erklärst du das alles?", flüsterte sie leise. Ich musste leicht schmunzeln. ,,Es gibt nur einen Hocker. Wo solltest du sonst sitzen, Beste Freundin?", flüsterte ich grinsend und sie lachte ganz leise. Ich näherte mich ihren Lippen und blieb ganz kurz vor ihnen stehen. Ich spürte jeden einzelnen Atemzug von ihr auf meinen.
,,Wenn ich es wollte, könnte ich es tun.. und ich bin mir sicher , du würdest es zulassen."
,,Was tun?", fragte sie mit ihrer sanften Stimme. ,,Du weißt genau was ich meine"

Plötze ertönte der Nachrichten Ton ihres Handys und riss uns aus dem Moment. Ich lies mein Kopf nach hinten in meinen Nacken fallen und stöhnte genervt auf, da ich nicht glauben konnte, was gerade passiert war.

,,Das ist nicht dein Ernst oder?", lachte ich verwundert auf, als sie ernsthaft nach ihrem Handy griff.
,,Oh mein Gott! Enes!", Sprang sie erschrocken von mir runter. ,,Es ist 22:00! Wir sind fast seit einer halben Stunde hier drin!", sie riss die Kammertür auf und ich sah einen Zettel auf dem Boden vor der Kammer liegen.

,,Wo sind die hin? Sie sind weg!", rief sie, als sie ins Wohnzimmer lief. ,,Das war geplant. Die haben uns verarscht", ich drückte ihr lachend den Zettel in die Hand und sie las ihn laut vor : ,,Viel Spaß euch Turteltauben noch. Wir sehen uns -D&M", sie sah für einen Moment in die Leere und zerknüllte den Zettel anschließend kopfschüttelnd.

Komischerweise, wirkte sie überhaupt nicht verändert. Sie verhielt sich vollkommen normal zu mir. Ich konnte nicht glauben, was vorhin passiert war. Noch nie hatte ich etwas reizvolleres erlebt. Ich war aber überzeugt davon, dass es nichts mit ihr zutun hatte, sondern die Situation einfach eine Solche war. Das wäre mit jedem anderen Mädchen sicherlich genauso gewesen.

Wir saßen noch ein wenig und unterhielten uns etwas. Zwischendurch zickte sie mich mal wieder wegen den banalsten Dingen an aber ich war mehr als verwundert über ihr normales Verhalten. Nicht , dass ich enttäuscht wäre. Ich finde es sogar gut, dass es nichts an uns verändert hat.. ich mag unsere Freundschaft mittlerweile nämlich sehr und hätte echt kein Bock, dass sie auf einmal anders wäre oder irgendwas falsches denken würde.
Verwundern tut es mich trotzdem. Ich meine, es ändert für mich nichts zwischen uns.. das war nur ein bisschen... Spaß haben kann man sagen aber da drin, war ein ganz anderer Mensch. Dieses Mädchen ist mir noch immer ein Rätsel. In ihrem kleinen Kopf, geht so viel um sich her aber sie gibt so wenig von sich preis. Ich hatte echt keine Ahnung was sie gerade dachte.

Ich verabschiedete mich irgendwann von ihr, mit einem einfachen high five und ging in mein Haus. Ich zog mich sofort um und setze mich auf mein Bett. Ich nahm mein Handy in die Hand und öffnete Whatsapp, ging auf Liyas Chat und schrieb sie an.

,,Liya?", schrieb ich. Was besseres fiel mir nicht ein.
,,Kein einziges Wort Enes.", antwortete sie sofort. Ich musste lachen. Also dachte sie doch an das, was passierte war.
,,Wollte meiner Besten Freundin doch nur eine gute Nacht wünschen", schrieb ich ihr und bekam nur ein ,,Gute Nacht Enes", wieder.

Oh man.. Das Essen morgen mit meiner Mutter wird lustig werden.

__________________________

Hasst ihr mich jetzt , weil es keinen Kuss gab? Hahahaha

Übrigens danke für 5Tsd reads
🥺👉🏽👈🏽

Ego vs. EgoWhere stories live. Discover now