Der Eine muss von der Hand des anderen sterben

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Severus hielt Harry lange im Arm. Und mit der Zeit drückte er den Ravenclaw immer fester an sich. Solange bis dieser erschrocken auf quitschte und Snape ihn entsetzt los ließ. Er hatte gar nicht mitbekommen das er sich den Jungen wortwörtliche geschnappt und als Stresskissen benutzt hatte.

Harry hatte seinen Professor noch einmal angesehen und sich leise bedankt. Er hatte sich abwenden wollen, aber Snape war ihm gefolgt. Schließlich hatte sein Lehrer ihn so lange bedrängt, bis Harry entlich stockend zu Sprechen begann.

-Flashback-
'Harry... Hey bleib stehen!' Der Ravenclaw hatte sich abgewandt und den Turm seines Hauses betreten. Snape aber ließ sich dieses Mal nicht abwimmeln. Kurz nachdem Harry seine Räume verlassen hatte, war Severus ihm gefolgt. Leise vor sich hingrummelnd hatte er sich Potters Zauberstab geschnappt und war seinem Besitzer hinterherlaufen. Wie konnte man nur seinen Zauberstab vergessen?! Und was fand er vor? Potter an der Kante eines Fenstersims, bereit zu springen. Snape hatte es mit der Angst zu tun bekommen. Seine Gefühle spielten verrückt, er machte sich Sorgen und... er wollte Harry nicht verlieren. Nicht jetzt, wo er ihn gerade erst richtig gefunden hatte.
Das konnte so nicht weiter gehen. Er würde nicht locker lassen, bis er wusste was Harry dazu trieb seinem Leben ein Ende setzen zu wollen. Er war ihm bis in seinem Zimmer gefolgt. Erst dort angekommen schien er die Anwesenheit seines Professors richtig zu erkennen. 'Was?!' fuhr der Jüngere seinen Verfolger an. 'Harry James Potter, fahr mich nicht so an! Wer glaubst du eigentlich wer du bist?! Kümmert es dich denn überhaupt nicht wie sich andere fühlen würden, wenn du gerade einfach gesprungen wärst? Wie ich mich fühlen würde?! Du-'
'Nein jetzt hörst du mir mal zu! Warum glaubt jeder zu wissen, was ich tun sollte? Warum denkt jeder zu wissen was richtig für mich ist? Was macht es schon für einen Unterschied ob ich jetzt oder in ein paar Jahren sterbe? Ich werde höchstwahrscheinlich nicht mal meine Schulzeit überleben! Mein Leben, ist vorgeplant. Alles Dank dieser dämliche Prophezeiung: Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran Jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben,
geboren, wenn der siebte Monat stirbt. Und der Dunkle Lord wird Ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt Und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt Der Eine mit der Macht, den dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt.'

Snape lief es kalt den Rücken hinunter. 'Das .... das wusste ich nicht...' Harry schnaubte. 'Ach hat dir unser liebenswürdiger Schulleiter nichts davon erzählt? Er scheint ja wahnsinnig großes Vertrauen in seine Lehrer zu haben.' Severus starrte seinen Schüler wie erstarrt an. Verzweifelt warf er schließlich die Arme in die Luft.

Als Snape seine Arme hob dukte sich Harry automatisch weg, hob die arme schützend über seinen Kopf und erschuf blitzschnell einen Protego. Ohne Stab.

'Was-?' plötzlich ging dem Lehrer ein Licht auf. Das der Junge Stablose Magie anwenden konnte ließ er erst einmal beiseite, dazu würde er ihn schon noch befragen. Harry hatte geglaubt, das er ihn schlagen wollte. Die ganzen Verletzungen... 'Wer hat dich geschlagen!? Und streit es jetzt ja nicht ab. Ich bin nicht umsonst jahrelang als Elitespion tätig. Deine Reaktion zeigt, das du schon öfter physisch verletzt worden best. Also wer?' Ihm fielen die Worte, die Harry kurz zu vor von sich gegeben hatte wieder ein. 'Warte... Dumbledore?' Dann passierte etwas womit Snape nicht gerechnet hatte. Harry lachte. Und das so bitter, das ihm wieder das selbe Gefühl beschlich wie vor ein paar Stunden, als er mit diesem eiskalten Blick Harrys bestraft wurde. 'Dumbledore? Der würde doch nie selbst Hand anlegen.'

Stumm fochten ihre Blicke ein Duell aus, das Harry gewann als sein Gegenüber sich in Bewegung setzte. So schnell konnte der Ravenclaw gar nicht reagieren da hatte ihn der Ältere fest in die Arme geschlossen. Erst hatte sich der junge Rabe vehement dagegen gesträubt. Aber Snape lies wie versprochen nicht locker. Es hatte lange gedauert bis Harry aufgehört hatte dagegen anzukämpfen, und noch länger bis er sich entspannte. Schlussendlich ließ er sich in die sichere Umarmung fallen. Die Tränen waren unaufhaltsam wie Wasserfälle gekommen. Und Severus? Der war die ganze Zeit da und sprach beruhigend auf seinen Schützling ein.
-Flashback Ende-

Am Frühstückstisch herrschte entspannte Ruhe. Minerva schmierte sich ein Marmeladenbrot, Professor Sprout mischte sich einen Krautertee und Ravenclaws Hauslehrer Flitwick löffelte sich Zucker auf sein hartgekochtes Ei während er seine Nase in ein Buch gesteckt hatte, um sich dann fluchend zu beschweren. Severus hatte sich nach einem prüfenden Blick in Richtung Harry mit einer Tasse schwarzen Kaffee hinter dem Tagespropheten verkrochen. Harry freute sich schon auf das Aussortieren der alten Magie-Bücher. Er aß sogar eine ganze Scheibe Brot. Die Ereignisse von gestern Abend waren immer noch präsent, aber er versuchte sie so gut es ging zu Verdrängen. Die angenehme Stimmung wurde urplötzlich zerstört. Ein ungesund, und aus Harrys Sicht künstlich, fröhlicher Dumbledore rauschte in die große Halle und begrüßte alle mit 'Einen wunderschönen guten Morgen, meine Lieben!' Harry verfiel wieder in sein altbekanntes Ritual. Den Teller entzwei starren. Nur keine Aufmerksamkeit erregen, aber davon hielt der Schulleiter nicht viel. 'Na Harry bist du mit der Bibliothek bald durch?' der alte Kauz mußte über seinen eigenen Witz laut lachen, zu laut für den jungen Werwolf. Harry hoffe dass er sich mit einem Kopfschütteln begnügen würde. Falsch Gedacht. Dumbledore zog andere Seiten auf. 'Filius, denkst du nicht das Harry zu wenig spricht? Das ist doch Besorgniss erregend!' Der kleine Zauberer blickte zu seinem Raben. 'Aber Albus! Wenn er nicht will. Das wichtigste sind doch seine Leistungen. Und die leiden nicht darunter wenn er nicht gerne spricht. Ganz im Gegenteil! Mister Potter ist einer der Besten seines Jahrgangs! Ich verstehe ihre Besorgniss wirklich nicht, und zum anderen ist Harry anwesend, also können wir uns auch an ihm wenden, nicht wahr?' der Hauslehrer der Ravenclaws zwinkerte seinem Schüler freundlich zu. Innerlich erleichtert nickte Harry daraufhin bestätigend. Albus hielt seine Fassade gut, aber der kleine Rabe konnte es brodeln sehen. Das würde Konsequenzen haben, da war er sich sicher. 'Komm doch nachher wenn du fertig bist bitte trotzdem noch schnell zu mir.' Mit diesen Worten verabschiedete sich Dumbledore und machte sich auf den Weg in sein Büro. Harry schluckte hart. Ihn würde bald die ganze Wut eines Merlin Orden Trägers treffen.

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