Hier in deinen Armen

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Nachdem er schnell noch Filch zu genickt hatte verschwand sein Schützling durch die Tür. Snape stand unauffällig auf und begab sich in seine Räume. Er hatte Harrys Angst förmlich spüren können, als ihn Albus zu sich ins Büro bestellt hatte. Severus lag also nicht komplett falsch mit der Annahme, das der Schulleiter etwas mit Harrys Verletzungen zu tun hatte.
In seinem Labor angekommen, fing er als erstes eine Fliege ein, und stellte sie unter den Imperius. Augenblicklich folgte die Snape-Fliege Harry und erreichte ihn gerade noch bevor der Wasserspeier den Weg wieder verschloss.

'Ah Harry, du bist entlich da!' Mit seiner besten kalten Maske und durchgedrückten Rucken, stand der Ravenclaw vor dem Direktor. 'Nicht sehr lustig was du dir gerade geleistet hast nicht wahr?' Seelenruhig rührte der alte Mann in einer Tasse Tee. 'Das ich mich von deinem Hauslehrer so erniedrigen lasen musste....' Die stechend blauen Augen richteten sich von der Tasse auf Harry. Mit einem Lächeln sagte der Ältere fast zärtlich: 'Impedimenta' Harry wehrte sich nicht, er wusste, je länger er sich sträuben würde um so schmerzhafter würde es werden. 'Weist du, die zauberhafte Petunia hat sich so gefreut, als ich ihr letzten Monat das Geld überweisen habe. Ihr Dudlyputzi freut dich schon so auf sein erstes Motorrad.' Er lachte als er aufstand und Harry langsam umrundete. Er richtete seinen Zauberstab auf dir Tür. 'Silencio. Ich muss aber schon sagen, sie haben ganze Arbeit geleistet. Wie lange wirst du wohl noch durchhalten?' Harry sagte weiter kein Wort. Er bereitete sich mental auf die kommenden Schmerzen vor. Keine sekunde später traf ihn auch schon der erste. 'Difindo!' der Fluch traf seinen Pullover mit solcher Wucht, das er nicht nur den Stoff, sondern auch die empfindliche Haut darunter aufriss.

Blut tropfte auf den flauschigen Teppich. Die Snape-Fluege war entsetzt. Harry hatte Recht gehabt. Albus vertrsute seinen Lehrern nicht. Den freundlichen alten Mann den alle zu kennen glaubten, gab es nicht. Nur diesen verrückten Psychopathen.  Der Ravenclaw hatte keinen einzigen Ton von sich gegeben. 'Wir hatten eine Abmachung. Absoluter Gehorsam gegen Goldsteins und Lovegoods Sicherheit.' Blitzschnell presste der alte Zauberer seinen Stab in Harrys offenen Rücken. 'Aber du wiedersetzt dich mir und ignorierst mich. Das kann und werde ich nicht dulden!' Als Dumbledore seinen Stab wieder entfernte entwich Harry ein leises Keuchen. 'Es wäre doch zu Schade, wenn der kleinen Luna zum Beispiel, ein schrecklich tragischer Unfall auf ihrem Urlaub in Prag passieren würde, nicht wahr?'  Als Harry den Kopf wieder hob, blickte er direkt auf die Spitze eines glühenden Zauberstabs. 'Sectumsempra!'

Die Snape-Fliege konnte das nicht mehr mit ansehen. Der Junge brach mit schrillen Schreien un sich zusammen. Und er schrie und schrie und schrie. Er war nicht langer in der Lage seinen Körper zu kontrollieren. Die Schmerzen waren mit Abstand das grausamste das er je erlebt hatte. Die Snape-Fliege landete vor Harrys Gesicht. In diesen Moment schlug der Gefolterte die Augen auf. Aber Severus blickte nicht in die gewohnten funkelnden Saphire. Harry starrte ihn aus giftig Gelb-grünen Augen an. Für Sekunden verstummte der Kleinere. Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. Er hatte ihn erkannt?! Aber.... wie?!

Kurz darauf sprach der Alte Mann den Gegenfluch. Aber er ließ Harry nicht viel Zeit sich zu erholen. Mit starken Händen krallte er sich in die dunkelbraun Haare und zog den Ravenclaw an ihnen hoch. Er spürte wie sich due Wunden langsam schlossen. 'Du bist schwach geworden.' Dann ließ er ihn los. Harry hielt sich am Schreibtisch fest um nicht wieder zu Boden zu sinken. Mit einem unangenehm lauten Geräusch knallte der Direktor ihm eine Phiole mit gelbem dickflüssigem Gebräu vor die Nase. Murtlap-Essenz. 'Austrinken. Dann verschwinde. Ich hoffe du hast heute was gelernt. Sonst wiederholen wir unsere kleine Sitzung. Immer und Immer und Immer wieder.

Der Trank war nicht perfekt aber fürs erste musste er reichen. Das Adrenalin trieb ihn zu Höchstgeschwindigkeiten an. In nur wenigen Minuten hatte er den Ravenclaw Turm erreichy, wo er sich gleich mit seinem Koffer in das Badezimmer verzog. Ohne lange nachzudenken holte er verschiedene Tränke aus seinem Arrangement. Blutbildender Trank und Diptam waren nur zwei aus seinem Sammelsurium an verschiedensten Heil-Tränken. Dann ein Klopfen von der Tür. 'Harry? Bist du da drin?' Severus. Er hatte es auch gesehen. Er hatte gehört was Dumbledore gesagt hatte. Warscheinlich wollte er Antworten. 'Ich mache mir Sorgen um dich.' hatte er das wirklich gerade gesagt? Severus Snape machte sich Sorgen um ihm? Damit hatte er nicht gerechnet. 'Mir gehts gut'

'Ja klar und ich bin Gilderoy Lockhart. Komm schon lass mich rein. Bitte' Glaubte der Junge wirklich das er ihm einfach so abkaufte, das es ihm gut ging nachdem er gesehen hatte wie er grausamst gefoltert wurde? 'Ok'

Sofort öffnete der erleichterte Tränkemeister die Badezimmer Tür. Vor ihm am Boden saß ein kleines Häuflein Harry, in frische Verbande eingewickelt wie eine Mumie. Der zerfetzte Pullover hatte seinen Weg in den Mülleimer schon gefunden. Die Beine an die Brust gezogen, die Arme verkrampft und die Hande fest in die weite Hose gekrallt. So saß der kleine Ravenclaw an die Wand gelehnt da. Als Severus vor ihm in die Knie ging hob er zögerlich das verweinte Gesicht. Sein Gegenüber hatte Tränen in den Augen und einen gewaltigen Kloß im Hals. Ehe der Kerkermeister in Tränen ausbrechen konnte, zog er Harry in eine warme Umarmung. Dieses Mal zögerte der Jüngere keine Sekunde und krallte sich regelrecht an Severus wie an einen Rettungsring. Der Tränkemeister wollte seinen Kleinen vor der Welt, die immer so grausam zu ihm gewesen war,  verstecken.

Harry verkroch sich in den vielen Stoff-Schichten von Snapes langen Gewändern. Immer wieder strich ihm sein Professor durch die Haare. Sanft drückte er seine Lippen auf Harrys Haaransatz. Tief sog er den Duft seines kleinen Freundes ein. Er roch Wald und Erde.... und Blut.

Harry wollte nirgendwo anders sein. Hier in Severus' Armen, war alles in Ordnung.

'Wir finden eine Lösung. Ich lass dich nicht mehr alleine! Nie mehr!'

Silencio :Schweigezauber

Impedimental: lässt eine Person  eratarren

Diffindo: zerreißt oder zerfetzt das Zielobjekt

Sectumsempra: Fluch bei dem sich Schnittwunden wie von einem Schwert verursacht bilden

Blutbildender Trank: nach Einnahme dieses Zaubertranks kann eine Person, die viel Blut verloren hat, sich selbst wieder mit frischem eigenen Blut versorgen.

Diptam: Heilt Brand-, Biss-, Fluch- und Apparierverletzungen. Ein paar Tropfen sorgen dafür, dass Wunden aussehen, als ob sie schon mehrere Wochen alt wären und sich ein Schorf bildet.

Murtlap-Essenz: Mittel zur Heilung und Schmerzlinderung bei magischen Verletzungen.

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