Wolke

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Für mein Mochi, das mich in allem unterstützt <3

Beim Abendessen war Harry etwas abwesend. Lustlos stocherte er in seinem Essen herum. In Gedanken ging er den heutigen Tag noch einmal durch. Eigentlich hatte er gar nicht soo schlecht angefangen. Am Morgen war nichts schlimmer als normal. Erst als Dumbledore gekommen war, ging es bergab. Gatte er sich am Morgen noch über den Heilungsfortschritt seines Rückens gefreut, stand er kurz darauf wieder an der selben gesundheitlichen Stelle wie vor einem Monat. Dann hatte er seine Maske vor Severus verloren. Es hatte ihn nicht einmal etwas ausgemacht. Im Nachhinein wusste er gar nicht wie lange der Tränkemeister ihm im Arm gehalten hatte. Er errötete leicht. In Severus Armen hatte er zum ersten mal seit langem wieder etwas in sich gespürt. Tief in ihm drin hatte sich etwas geregt. Aber so unbeschreiblich schön es sich auch angefühlt hatte, Harry konnte es nicht benennen. Fest stand das es warm war und er es gerne wieder fühlen würde... Aber Severus mochte ihn nicht mal. Warscheinlich hatte er nur Mitleid mit ihm. Oder er fühlte sich Lilly verpflichtet, sich um ihm zu kümmern.
Ach ja, dann wären er und Filch fast von einem Buch umgebracht worden. Severus hatte ihn aufgefangen. Seine starken Arme hatten ihn fest umschlossen. Da waren sie zum zweiten Mal, eng aneinander gekuschelt, am Boden gesessen. Und wieder war da dieses Gefühl der Wärme. Seufzend schüttelte der Ravenclaw den Kopf und zerdrückte mit seiner Gabel eine Tomate. Ekelige Dinger, die konnte er wirklich nicht ausstehen.
Seine Gedanken schweiften wieder ab, zum späten Nachmittag. Dieser Raum war fantastisch. Er musste unbedingt einen Weg finden sich bei Filch erkenntlich zu zeigen. Er fühlte das weiche aber robuste Leder an seinen Handgelenken. Er hatte die Schnallen etwas verkleinern müssen aber sie passten erstaunlich gut über den Bandagen an seinen Armen. Werwölfen lag es im Blut zu kämpfen, aber Harry nahm sich vor genau zu erlernen mit seinen Messern umzugehen.
Einer weiteren Tomate wurde grausamst zu Ende gebracht. Vorsichtig hab er den Kopf. Vielleicht konnte er ja schon gehen? Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, rauschte ein kleiner Waldkauz durch eines der Fenster. Sachte landete er bei Harry. Das Vederbieh hielt so viel Abstand, wie es ihm nur möglich war. Der Ravenclaw seufzte. Tiere sind so viel feinfühliger als Menschen. Das Tier konnte Harrys innere Bestie deutlich spüren. Logischerweise wollte es schnell wieder weg. Der kleine Rabe nahm dem verunsichertem Vogel seinen Brief ab. Erleichtert flog dieser außer Reichweite, um von da aus auf Harrys Antwort zu warten.

Harry, mein Freund!
Gute Nachrichten. Wir konnte alle Bücher, die du bei mir bestellt hast ausfindig machen. Komm doch einfach demnächst mal vorbei!
Außerdem haben wir gestern einige besonders interessante Exemplare bei einem Räumungsverkauf, für einen absolut lächerlichen Preis ergattert! Ich bin mir sicher das darunter ein Paar sind, die deinem Geschmack entsprechen.

Wir freuen uns auf deinen Besuch,

Mr. Flourish von
flourish & blotts

Wow, das ging schnell. Aber würde Dumbledore ihn gehen lassen? Am besten er gab den Brief seinen Hauslehrer. Dieser las ihn sich durch und nickte. 'Natürlich kannst du gehen. Aber nicht alleine.' Harry senkte geknickt seinen Kopf.

'Ich muss noch einige Zutaten bestellen. Morgen nach dem Mittagessen, sei nicht zu spät.'

Harry strahlte übers ganze Gesicht. Severus würde mitnehmen! Und das schon Morgen! 'Danke!' flüsterte er leise. Fröhlich in Gedanken versunken saß der Ravenclaw noch einige Zeit am Tisch und lauschte den Gesprächen der anderen. Dann vielen ihm die Bücher wieder ein. Ob er sie heute noch holen gehen konnte.

Professor Flitwick schien seinen vorsichtigen Blick bemerkt zu haben. Er schmunzelte. 'Na los, geh schon. Es warten bestimmt noch ein zwei Bücher auf dich, hab ich Recht? Las dich von unseren alte Leute Gesprächen nicht langweilen.'

Mit einem Nicken stand Harry auf und machte sich auf den Weg in die Bibliothek.
Als er seinen letzten Stapel Bücher holen wollte hörte er ein Rascheln. Es hörte sich fast .... verzweifelt an? Er spitzte die Ohren. Da hinten, neben einer kleinen Sesselgruppe. Mistraurisch holte Harry zwei seiner Messer hervor, ohne den Blick abzuwenden. Kampfbereit schlich der kleine Ravenclaw immer näher. Mit einem Ruck zog er den Sessel zur Seite. Vor ihm kauerte das Zauberbuch, das Harry und Filch vor wenigen Stunden fast ins Jenseits befördert hätte. Der Rabe senkte seine Messer. Traurig versuchte das Buch mit den Seiten zu flattern. Der dicke Gürtel den Severus herbei gezaubert verhinderte das es flüchten konnte. 'Hey... sei nicht traurig.' Harry beugte sich vor und strich mit einem Finger über den Buchrücken. 'Du bist genau so aleine wie ich oder?' Fast augenblicklich hielt das Buch still. Der kleine Werwolf hob eine Augenbraue. 'Du verstehst mich?' Die oberen Ecken wippten wie zu einem Nicken auf und ab. Harry überlegte, 'Wenn ich dich losmache, versuchst du dann wieder mich umzubringen?' Heftig schüttelte sich das Buch. Der Schüler schmunzelte, 'Du willst eigentlich nichts böses hab ich Recht?' Er legte seine Hand flach auf den Buchrücken. Der Gürtel löste sich Augenblick in Luft auf. Erneut streichelte er den Einband. Unsicher flatterte es mit den Seiten. Dann schoss es plötzlich auf Harry zu. Es drückte sich dankbar so fest wie es ihm möglich war an den Jungen. Diesem huschte ein lächeln über das sonst so traurige Gesicht. Er wollte schon lange ein Haustier, einen Gefährten, jemanden dem er sich anvertrauen konnte und der es nicht weiter erzählen konnte. Aber die meisten Tiere mieden ihn. Sie fühlen sich in seiner Anwesenheit unwohl. Und die anderen bekamen es mit der Angst zu tun wenn sie sein wahres Wesen spürten. Das Buch schien den Werwolwolf in Harry nicht zu erkennen. Oder es interessierte es einfach nicht. 'Du brauchst einen Namen.' stellte Harry schließlich fest. Das Buch erhob sich und schwebte nun vor Harrys Gesicht. 'Was haltst du von.... Wolke? Irgendeine erinerst du mich an sie.' Das Buch, nun Wolke schlug einen Salto und kuschelte sich in den Schoß des Ravenclaws.
Plötzlich kam ihm eine Idee. Warum war er nicht schon früher drauf gekommen? 'Kannst du mir helfen?' fragte er seinen neuen Freund und deutete auf den letzten Stapel Bücher. Erfreut schwebte Wolke einmal um den Stapel. Als würden sie tanzen folgten die Bücher ihrem Führer im Gänsemarsch, der Harry bis zu seinem Schlafraum folgte.
Dort angekommen landeten die Lektüren ordentlich auf einem Stapel neben vier anderen. 'Das ist mein Reich. Ab sofort also unseres.' verkündete er.

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