Kapitel 6

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- Kapitel 6 - 

 „Nein!" Da war ein letzter Rest Selbstbeherrschung und Severus griff danach. Er schüttelte den Kopf, als wolle er ein irres Geräusch vertreiben, und wirbelte herum. Mit großen Schritten ging er zur Bürotür hinüber und knallte sie laut hinter sich ins Schloss. Unruhig lief er durch das Büro, während er seine Okklumentik immer wieder aufflackern ließ, um Hermines Gefühle auszuschließen. Aber inzwischen war da nicht mehr nur ihre Erregung. Sein Körper reagierte auf ihre Gefühle. Okklumentik brachte nicht mehr viel. Und machte ja sowieso alles nur noch schlimmer. 

 Schließlich stützte er sich mit den Händen auf die Lehne des Sessels und senkte den Kopf tief zwischen seine Schultern, genauso wie sie es vor ein paar Tagen getan hatte. Es war lange her, dass sein Körper und sein Geist so völlig verschiedene Wege gingen. Er wollte keinen Sex mit Hermine Granger! Und er wollte ihn doch. 

 Bereits nach zwei Minuten ging die Tür auf und Hermine kam ins Büro. 

 „Geh weg!", zischte er und ging zum dunklen Kamin. 

 „Dadurch wird es nicht besser", entgegnete sie. „Du weißt schon, die Verbindung ist immer da." 

Severus schnaubte und griff sich an die Nasenwurzel. Ja, die verdammte Verbindung war immer da – aber es war besser, wenn Hermine es nicht war! „Wie lange hält das an?", hörte er sich trotzdem fragen. 

 „Ein paar Tage."  

„Ein paar Tage?", wiederholte er und klang sogar in seinen Ohren fassungslos. 

 „Nicht so ausgeprägt, aber ja. Eisprung halt ..." Ihre Stimme war so leise, dass sie beinahe im wilden Trommeln seines Herzens unterging. 

 „Eisprung", knurrte er abfällig. 

 „Ja. Ich bin eine Frau im gebärfähigen Alter. Dummerweise kann ich so lästige Dinge wie meinen Eisprung nicht abschalten. Du gewöhnst dich besser daran." 

 Severus starrte sie an. Mehrere Tage. Und das regelmäßig. Er würde den verdammten Verstand verlieren! „Herkommen!", befahl er dann und deutete mit dem Finger auf eine Stelle des Bodens direkt vor ihm. 

 Hermines kniff die Augen zusammen. „Was hast du vor, Severus?" 

 „Was auch immer nötig ist, um das zu beenden! Ich werde nicht tagelang so durch die Gegend laufen!" Dabei zog er seinen Umhang auseinander und kühle Luft streifte seinen nun nur noch mit einem dünnen Hemd bedeckten Oberkörper. Er atmete auf. 

 Hermines Blick glitt sichtlich irritiert an seinem Körper hinab und streiften auch seine Körpermitte, die er den ganzen Tag unter diesem Umhang verborgen hatte. In der Dunkelheit des Büros schien sie zuerst nicht zu verstehen, was er meinte, doch nach einigen Sekunden hatte ihr Gehirn das Zusammenspiel von Licht und Schatten in seinem Schritt verstanden und ihre Augen wurden groß wie Handteller. Hochrot schlug sie sich die Hände vors Gesicht. „Heiliger Hippogreif ..." 

 Severus schnaufte und stemmte die Hände in die Hüften. 

 „G-Gibt es keinen Trank für so was?", stammelte Hermine und wandte sich zur Seite, bevor sie die Hände sinken ließ. Ihr Gesicht war immer noch hochrot, aber so beschämt sie gerade auch war, ihre Erregung hatte tatsächlich noch mehr zugenommen. Severus brauchte nicht mal die Verbindung in ihren Geist, er konnte auch so sehen, wie sie ihre Beine gegeneinander rieb – obwohl sie es unauffällig zu tun versuchte. 

 „Wenn du es auf noch mehr Kopfschmerzen abgesehen hast ...", sagte er gedehnt. 

 „Nein, das habe ich nicht." Sie rieb sich die Stirn. 

Ergeben deiner MachtTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang