Kapitel 34: Spaziergang durch die Vergangenheit

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Nach 7 Tagen strenger Bettruhe darf ich endlich aufstehen. In der Zeit haben mich die Hauselfen mit Suppe und Tee verwöhnt. Draco und meine Freunde mit Büchern und Geschichten von der Arbeit. Die nächste Woche muss ich aber zu Hause bleiben. Merlin sei Dank habe ich nur noch einen leichten Schnupfen und ein wenig husten. Heute habe ich Draco überredet in die Winkelgasse zu reisen. Nach so langer Zeit brauche ich Luft und Abwechslung. Immerhin tut frische Luft bei einer Erkältung gut. Ich kuschle mich eng in meinen Mantel. Ich setze meine Mütze auf und binde meinen Schall um mich.
,,Bist du so weit?" ruft Draco.
,,Ja." rufe ich zurück und stelle mich zu ihm. Ich harke mich bei Draco ein und wir verlassen das Haus. Er trägt ebenfalls einen Mantel sowie einen Schal. Es ist ein kalter Herbsttag. Wir haben gerade mal 5 grad. Der Himmel ist Wolkenverhangen und es riecht nach Winter. Es dauert nicht mehr lange bis der Frost seinen Mantel über das Land legt. Wir apperieren in die Winkelgasse. Trotz des kalten Wetters ist die Einkaufstraße voller Leben. Zauber und Hexen jeden Alters sind auf der Straße unterwegs. Dick eingepackt und beladen mit Tüten. Kinder laufen umher. Die Menschen tummeln sich in den Geschäften. Besonders voll ist es beim Madam Malkins, die gerade ihre neue Winterkollegtion in den Verkauf gebracht hat und bei Flourish und Blotts. Ruckartig bleiben wir beide gleichzeitig stehen. Zwischen Ollivanders und Qualität für Quidditch. Einige Passanten beobachten uns neugirig.
,,Ich kann mich gut dran erinnern, als ich meinen ersten Zauberstab bekommen habe. Es hat so vieles erklärt und ich habe mich komplett gefühlt." schwelge ich in Erinnerung. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich selber noch mal. Meine unglaublichen Zähne und die wilden Locken.
,,Im gleichen Jahr hat mir Vater meinen ersten Besen gekauft. Ich habe mich noch nie so stolz gefühlt."
Ich merke wie seine Brust merklich anschwillt. Er ist und bleibt einfach ein Malfoy. Ein wenig arrogant und selbstverliebt.
,,War das bevor du dich ins Quidditchteam gekauft hast oder danach?" frage ich ihn und spiele auf unser 2. Schuljahr an.
,,Na davor." knurrt er gespielt böse. ,,Aber es war schon lustig Weasley Schnecken schlucken zu sehen." ein feixender Blick ziehrt sein Gesicht.
,,Ach echt? Es war widerwärtig." fauche ich gespielt böse.
,,Wie deine Schwämerei für Lockhart." kontert er geschickt.
Peinlich berühert blicke ich zu Boden. Meine Wangen glühen rot.
,,Fang bloss nicht damit an."
,,Ist dir das etwa peinlich? Immerhin warst du es die in seinem komischen Test alles richtig hatte und die im Buchladen begeistert geklatscht hat." zählt er auf. Innerlich hoffe ich, dass sich der Boden unter mir auftut und ich mich darin verstecken kann.
,,Ich war 12." versuche ich mich zu rechtfertigen. ,,Hast du mich etwa beobachtet?" in meinen Erinnerungen stand kein Draco im Publikum. Nur an die schreckliche Begegnung am Eingang des Ladens kann ich mich erinnern.
,,Ich stand oben am Treppengeländer. Dort habe ich euch beobachtet." deckt er auf und ich nicke stumm. Vor dem Laden von George und Fred bleiben wir stehen. Ohne Fred ist es nicht mehr das selbe. Ein Teil fehlt einfach. Es ist Ewigkeiten her, als ich das letzte mal im Laden war. Ob es Draco einmal war? Wir schauen in das Schaufenster. Der Laden ist voller Menschen. Jedoch kann ich gut die rötlichen Haarschöpfe erkennen. George bedient einen Kunden. Er ist genau so lustig drauf, wie ich ihn kennengelernt habe. Daneben steht Ron. Ein sieht verbittert aus und ein harter Gesichtszug legt sich um seinen Mund. Nichts ist mehr von dem damaligen Ron übrig. Ginny steht am Regal für Liebestränke. Daneben stehen ihre Eltern. Beide sehen geschafft aus und das erste mal sehen beide alt aus.
,,Ich war bei Freds Beerdigung. Ich stand ganz hinten und habe erst um ihn getrauert als ihr weg wart." bricht Draco sein Schweigen. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen.
,,Ich habe dich nicht bemerkt." lächle ich traurig. Er lässt die Aussage unkommentiert. ,,Möchtest du hinein?" fragt er mich.
,,Nein." antworte ich tonlos. ,,Die Zeit dafür ist noch nicht reif."
Ginny dreht sich nun zum Fenster. Sie erstarrt in ihrer Bewegung. Ihr Ausdruck verhärtet sich und sie gestikuliert mit ihren Armen. Ron folgt ihrem Blick. Blanke Wut erscheint auf seinem Gesicht und seine Gesichtsfarbe macht seinem Haar Konkurrenz. Böse blickt er mich an. Mrs Weasley versucht ihre Kinder zu beruhigen. Zumindest Ginny die sich nun weinend an ihre Mutter legt. Mr Weasley versucht mit George Ron davon abzuhalten, raus zu stürmen und uns ins nächste Jahrhundert zu hexen.
,,Lass uns gehen." flüstere ich und ziehe Draco mühsam mit. Er zieht mich nun an sich und wir apperieren nach Hause. Mühsam unterdrücke ich die aufsteigenden Tränen. Kaum sind wir im Manor kämpfe ich mich aus meinen Sachen. Ein Hauself hat Feuer gemacht und ich setze mich auf das Sofa. Draco kommt zu mir und zieht mich an sich. Er jetzt merke ich wie kalt mir ist. Mein Mann zaubert eine Decke herbei und bestellt heiße Schokolade.
,,Ich fühle mich so schuldig." schlurze ich auf.
,,Das bist du aber nicht." murmelt er in mein Haar. ,,Ein Gesetz hat es so bestimmt."
,,Aber Draco. Wir haben so viel durch gemacht. Der Krieg, die Schulzeit und die Abenteuer." schniefe ich und kuschle mich näher an ihn.
,,Ich weis mein Engel. Aber manchmal reicht das nicht aus. Er hat sich dafür entschlossen, eure Freundschaft aufgegeben. Dieses Gesetz heißt nicht, dass es man eine Freundschaft aufgeben soll." beruhigend streicht er mir über die Wange. Innerlich weis ich, dass er recht hat. Aber ich möchte es nicht einsehen. Wir haben Voldemort besiegt, aber unsere Freundschaft zerbricht an einem Ehegesetz. Mir jst bewusst, wenn wir je wieder befreundet sein werden, es wird nie wieder so sein wie davor. Kein unbeschwertes lachen mehr über die Tage der Vergangenheit. Ron hat sich zu gerne über Draco und seine Freunde sowie Familie aufgeregt und lustig gemacht. Wie sollen wir das je wieder können? Jetzt wo Harry und ich die wärme dieser Familien kennengelernt haben. Eine wärme die so intensiv ist, dass ich sie nicht mehr missen möchte. Ich musste mich meinen Ängsten und der Vergangenheit stellen. Einen Schritt den ich ohne Ehegesetz nie gegangen wäre.  Langsam löst sich Draco von mir und drückt mir meine Tasse in die Hand. Der Geruch von warmen Kakao strömt in meine Nase. Ich schlinge meine Finger um die Tasse. Ich nippe daran und lasse den Geschmack auf der Zunge zergehen. Es schmeckt unheimlich gut. Ich lehne mich zurück an Draco und starre in die Flammen. Draco beruhigt mich und ich atme tief durch. So langsam wird mir wärmer und ich ziehe die Decke höher. Draußen wird es dunkel und wie von Zauberhand gehen die Kerzen an. Der Raum erstrahlt in einem romantischen Ambiente. Gerade kann ich mir, trotz der Situation in der Winkelgasse, nichts schöneres vorstellen als mit Draco hier zu sitzen.

Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Kommentare und Votings. Ich wünsche euch allen erholsame und trotz Corna schöne Ferien. Bei mir  gibt es erst am Mittwoch Zeugnisse. Kommentiert und voted auch dieses Kapitel. 

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