Kapitel 2

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Ohne zu Zögern verließ Kenma das Badezimmer und rannte die Treppen hinunter um dann den kurzen Weg zu Kuroo's Haus einzuschlagen. Er muss noch wach sein. Er hatte die Angewohnheit jeden Tag bis 1 Uhr morgens zu lernen, was Kenma gerade recht kam, denn er hatte tausend Fragen an ihn.

Er klopfte nicht an der Haustür, da Kuroo's Dad wahrscheinlich schon schlief. Stattdessen ging er durch die Hintertür mit einem Schlüssel, der, wie Kenma wusste, unter der Matte lag. Er schlich die leicht knarzenden Treppen hoch und stieß Kuroo's Tür vorsichtig auf, damit er ihn nicht aus Versehen damit trifft.

Als er in den Raum trat, war ihm bewusst, dass Kuroo's Augen ihn schon verfolgten, da er ihn bestimmt erwartet hatte.

Irgendwie ergab es auch Sinn. Kuroo kannte Kenma manchmal besser, als Kenma sich selbst. Genauso wie Kenma Kuroo kannte und zum Beispiel wusste, dass er noch wach ist.

Ein Lächeln brachte sich in Kuroo's Gesicht auf, als Kenma die Tür hinter sich schloss. „Wie erfreulich dich zu so einer Stunde hier anzutreffen" neckte er ihn.

Kenma bewegte sich durch den Raum und ließ sich dann auf dem Schreibtischstuhl nieder, um Kuroo zu mustern. Sein Raum war ihm schon immer so beruhigend vertraut. Die weiche Atmosphäre, die sein warmes Nachtlicht erzeugte. Kenma hat so viel Zeit in diesem Zimmer verbracht wie in seinem eigenen.

Wenn man so zurück schaut, hätte Kenma bemerken können, dass sein bester Freund auch sein Seelenverwandter ist, auch ohne ein Zeichen, welches das bestätigt. Sie waren schon immer 2 Hälften vom selben Ganzen.

Kenma starrte ihn an und wartete darauf, dass er bricht. Er muss es doch wissen, oder?

„Happy Birthday?" fügte Kuroo hinzu und zuckte mit den Achseln.

„Kuro."

„Ja?" an dem Grinsen in seinem Gesicht, merkte man, dass er genau wusste, was er da tat. Kenma nahm ein Kissen, welches auf dem Boden lag und warf es leicht gegen Kuroo um damit einen Versuch zu starten, seine Frustration deutlich zu machen.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir Seelenverwandte sind?"

„Ist das nicht egal? Wir wissen es doch jetzt."

„Ich hätte es schon vor einem Jahr wissen können. Warum hast du's nicht einfach gesagt?" es war nicht so, als wäre Kenma wirklich beleidgt, das war es überhaupt nicht. Es war mehr die einfache Neugier, die ihn fragen ließ. Kuroo verheimlicht sehr wenig vor ihm und er wollte wissen, warum er dann gerade sowas Wichtiges nicht schon früher wissen durfte.

Kuroo zuckte mit den Schultern und schaute nach unten. „Es ist ja nicht so, als hätte ich es dir nicht erzählen wollen-„

„Willst du mich überhaupt als Seelenverwandten?" flüsterte Kenma und unterbrach Kuroo damit. Er meinte es in einer provozierenden Art und Weise, aber die Angst vor der potenziellen Wahrheit wurde mit jeder Sekunde und jedem Herschlag, größer. Auch wenn es unnormal für ihn war, fühlte es sich wie ein schweres Gewicht auf seinem Brustkorb an.

Kuroo sprang sofort auf und lief zu Kenma, bevor er sich neben ihn kniete. Seine Augen waren geweitet vor Panik.
„Nein, nein, Kenma, nein-" er nahm Kenma's Gesicht in seine Hände und richtete es so, dass sie Blickkontakt hatten. „Kenma, ich wollte nie jemand anderen als dich. Ich wurde vom Warten es dir zu erzählen schon verrückt, weil... Gott, Kenma, für mich bist du es. Du warst es schon immer. Aber ich kenne dich, und ich weiß, dass du überfordernde Situationen nicht leiden kannst und ich weiß, dass du Sachen gerne selbst machst, ich wollte nur-"

Kenma schniefte. Irgendetwas zwischen einem Schluchzen und einem Lachen unterbrach Kuroo's Gerede. „Wir sind so dumm." Kuroo hatte viel zu sehr versucht Kenma's Gefühle aufrecht zu halten. Kenma wusste, dass er dafür sein Leben lang dankbar seien wird.

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Where stories live. Discover now