Kapitel 3

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Kuro: Herzlichen Glückwunsch! Tut mir leid, dass ich es heute vielleicht nicht schaffe, aber ich werde versuchen am Wochenende an deinem Haus vorbeizukommen um dir richtig zu gratulieren! Ich bin so stolz auf dich, Kitten <3 (20:51)

Kenma starrte diesen Nachmittag zum Neunten Mal runter auf die Nachricht seines Freundes. Er verstand ja, dass Kuroo beschäftigt war; sein erstes Uni Jahr war so stressig, dass er kaum Schlaf bekam, kaum Zeit für sich alleine hatte und es schon schwer war jede Woche einmal zu Besuch zu kommen.

Aber das hieß nicht, dass Kenma ihn nicht schrecklich vermisste. Wöchentliche Videochats fühlten sich kaum wie ein Ersatz für Kuroo, der die ganze Zeit an seiner Seite wäre, an. Kenma erkannte erst kürzlich, dass all die Jahre mit ihm nicht selbst verständlich waren.

Es war ein so langes Jahr ohne ihn, dass Kenma glücklich war das Ende davon zu sehen. Er machte endlich seinen Schulabschluss, was bedeutete, dass er in Kuroo's Nähe ziehen konnte und ihn dann öfter sehen würde.

„Kenma, hör auf die ganze Zeit auf dein Handy zu starren!" zischte Yamamoto neben ihm. Kenma war sich sicher, dass sie in alphabetischer Reihenfolge gesetzt werden sollten, aber sie haben sich noch nie wirklich um Regeln geschert. Yamamoto hatte immer gesagt 'wir Volleyball Spieler mit blondierten Haaren müssen als Gruppe reisen' und Kenma fand das immer witzig.

Kenma murrte und schob sein Handy zurück in seine Hosentasche. „Nicht meine Schuld, dass die Rede so langweilig ist" flüsterte er zurück. Er dachte nicht, dass er seine Gedanken davor stoppen hätte können zu wandern, auch wenn er es versuchte. Die Rede des Direktor's ging mindestens 30 Minuten.

Vielleicht ist es eine gute Sache, dass Kuroo es verpasste. Vielleicht.

„Du möchtest nicht, dass jeder dich anstarrt, wenn du deinen Namen verpasst." Yamamoto hatte Recht. Es wäre eine peinliche Situation, die Kenma vermeiden will, gerade weil seine Eltern da sind.

Er spürte jemanden gegen seinen Hinterkopf schlagen, was dazu führte, dass beide, er und Yamamoto, sich umdrehten. „Ihr beide müsst leise sein. Ihr sitzt schon auf den falschen Plätzen, also bringt euch nicht noch mehr Ärger ein."

Kenma wollte nicht anmerken, dass a) Fukunaga auch nicht in alphabetischer Reihenfolge saß und b) redete. Er war genauso schuldig, wie jeder andere.

Yamamoto, jedoch, sagte es. „Du redest doch auch!"

„Irrelevant" beendete Fukunaga und zeigte ihnen die kalte Schulter.

Kenma dachte, er wird sie vielleicht, nur vielleicht, vermissen.

Yamamoto und Kenma drehten sich wieder nach vorne, akzeptierten den Schlag von Fukunaga und versuchten so zu tun als würden sie sich für den Rest der Abschluss Zeremonie interessieren. Es ging weiter, und weiter, und weiter. Eine Rede nach der anderen, darüber wie 'stolz sie waren' und dann das individuelle Rufen der gefühlt tausend Namen, als sie sich einzeln die Treppen hoch auf die Bühne schliffen um dann ihr Diplom abzuholen. Dazu noch die dramatische Musik eines Piano's, die, wie Kenma dachte, eher zu einer Beerdigung als zu einer Abschlussfeier, gehörte.

„Kozume Kenma" rief die monotone Stimme des Direktors. Yamamoto kniff ihn und Kenma sprang auf.

Er lief unangenehm an Yamamoto und der ganzen Reihe vorbei und dann den Gang entlang. Ihm war bewusst, dass fast jeder ihn anstarrte, so wie es von ihnen erwartet wurde. Er behielt seine Augen auf dem Boden, besorgt wegen der ganzen Blicke in seinem Rücken und dem Unvermeidbaren, dass sein Vater hunderte Fotos knippste.

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Kde žijí příběhy. Začni objevovat