Kapitel 9

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„Sicher, dass ich fahren soll?" fragte Kenma und hielt die Schlüssel für Kuroo's Auto hoch. Man sah Kenma selten fahren, er hatte bisher nicht mal überlegt sich ein eigenes Auto zu kaufen, da er bevorzugte einen Zug zu nehmen oder Kuroo zu fragen ob er ihn möglicherweise fahren könnte. Kuroo mag es Auto zu fahren, zumindest sagte er das immer. Das machte die Situation, dass Kuroo Kenma gefragt hatte, ob er fährt, so komisch.

Kuroo öffnete die Beifahrertür. „Da heute mein Geburtstag ist, entscheide ich. Du fährst." Er streckte seine Zunge heraus, stieg ein, platzierte den Picknickkorb auf seinem Schoß und schloss die Tür bevor Kenma eine Chance hatte sein unberechenbares Verhalten zu hinterfragen.

Kopfschüttelnd stieg Kenma ein und machte den Motor an. „Mach dich nicht über mein Fahren lustig." Klar, Kenma war nicht der beste Fahrer Japans, aber er war sich sicher, dass er nicht so schlecht war, wie Kuroo es immer darstellte. Es war halt nur nicht so einfach wie in Videospielen.

„Solange du nicht so fährst, als würdest du versuchen Mario Kart zu gewinnen, bin ich beruhigt." Er wechselte den Radiosender mindestens fünfzehn mal, bevor Kenma überhaupt aus dem Parkhaus fuhr.

„Du hast mir nicht mal erzählt, wo wir hinfahren" fragte Kenma, als sie zur ersten Kreuzung kamen. „Wo muss ich lang?"

„Ken, sowas musst du fragen, bevor du losfährst" sagte Kuroo in einem spottenden Ton.

Kenma warf ihm einen vergeltenden Blick zu. „Bevormunde mich nicht."

„Aww, du vertraust mir so sehr, dass du einfach ins Auto gestiegen bist, das ist so süß."

„Hat dein Auto einen Knopf, der den Sitz mit einem selber heraus katapultiert? Weil ich bin gerade am versuchen mich hier irgendwie wegzubekommen."

Bevor Kuroo eine Chance hatte zu antworten, wurde die Ampel grün.
„Links! Fahr links!"

Kenma keuchte, drehte das Steuer ruckartig und schickte ein kurzes Gebet raus, dass er nicht dafür bezahlen muss, weil er den Blinker nicht gesetzt hat. „Und danach?"

„Weißt du wo der Mizumoto Park ist? Dahin."

„Okay" sagte Kenma, jetzt voll und ganz auf den Verkehr konzentriert. Sie fuhren für eine Weile in Stille, das einzige Geräusch kam vom Radio, dessen Sender Kuroo andauernd wechselte.

Als sie die Hauptstrecke der Straße erreichten, reißte Kenma seine Augen endlich von der Windschutzscheibe los und blickte in Kuroo's Richtung. Er war leise, Lippen zusammengepresst und seine Augen schauten aus dem Fenster, als würde er über den Sinn des Lebens nachdenken. Die dunklen Augenringe unter seiner Augen verdunkelten sich, ein Zeichen für die späten Nächte, die er in letzter Zeit machte, begleitet von dem ständigen Herumdrehen im Bett, als er dann endlich schlafen ging, welches nur von Kenma gestoppt werden konnte, in dem er sich auf ihn legt. Kenma biss auf seine Lippe aus Sorge. Er nahm eine Hand vom Steuer um stattdessen Kuroo's zu nehmen und mit seinem Daumen über sie kreiselte. „Über was denkst du nach?"

Das riss Kuroo aus seinen Gedanken, er drückte Kenma's Hand kurz. „Nicht viel. Nur wie glücklich ich bin, einen Seelenverwandten wie dich zu haben."

Kenma verdrehte die Augen. Er war sich fast sicher, dass das eine Lüge war, aber er wollte es nicht ansprechen, nicht heute. Sie sollten Kuroo's Geburtstag feiern. Wenn Kuroo ihm etwas erzählen wollen würde, dann hätte er es schon getan.

„Du bist auch ganz ok."

„Wie kannst du sowas nur an meinem Geburtstag sagen?" Kuroo hob eine Hand zu seiner Stirn. „Ich denke nicht, dass ich so weiter machen kann."

the galaxy is endless (I thought we were, too) (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt