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Louis' Sicht:

Hoffentlich war sie nicht da, wo ich sie vermutete. -Oh doch, war sie- Ich stellte mich zu den anderen Jungs, die sich um eine große Matte versammelt hatten, auf der Nick und Payton gerade gegeneinander kämpften. Naja besser gesagt Nick auf Payton drauf lag und sie in die Matte drückte. Und dieser Wichser hatte seine scheiß Hand an Payton's Hintern! Ich ballte meine Hände zu Fäusten und machte einen Schritt auf die Matte zu, doch ich wurde von Markus am Handgelenk gepackt und aufgehalten. ,,Die schafft das selber." Mein Blick wanderte wieder zu Payton, die Nicks Grapschattacke auch bemerkt hatte und sich jetzt lauthals beschwerte. Sie drehte sich mit einem Ruck auf den Rücken, bäumte sich ein bisschen auf und tackelte Nick zu Boden. Ich entspannte mich wieder und war mächtig stolz auf sie. Generell war ich gerade übermäßig glücklich. Ich meine: Payton steht auf mich! Oder hat Markus gelogen? Nein. Sonst hätte er mich nicht gerade aufgehalten. Sie stand wirklich auf mich und ich auf sie. Stimmt auch nicht. Ich stand nicht nur auf sie, sondern ich liebte sie mit meinem ganzen Herzen.

Nach Sport hatten wir Schluss und ich musste jetzt unbedingt zu Payton und mit ihr reden.

Paytons Sicht:

Inzwischen hatte ich mit Leyla und Markus über den Zwischenfall mit Claire geredet und sie auch gefragt, warum sie Louis verletzten wollten, wenn ich mich nicht von ihm fernhielt. Leylas Erklärung traf den Nagel auf den Kopf: Anscheinend wusste Claire, dass ich mich in Louis verliebt hatte und drohte ihm, anstatt mir, denn bekanntlich spürt man nur Schmerz, wenn er der geliebten Person zugefügt wird und nicht man selbst.

Es machte so Sinn, denn jetzt hatte ich Angst um ihn, obwohl ich wusste, dass er auch gut auf sich selbst aufpassen konnte.

Ich ging gerade aus der Mädchenumkleide und wollte nach Hause gehen, als Louis plötzlich mit einem wunderschönen Lächeln auf den Lippen, vor mir stand und mich in eine ruhige Ecke zog. Das einzige Schlimme daran war, dass Claire das auch gesehen hatte und nun mit ihrem Finger über ihre Kehle fuhr. Und langsam geriet ich in Panik. Ich wollte so gerne mit ihm reden, aber ich wollte auch nicht, dass er verletzt wird. Wegen mir würde ihm noch etwas passieren und das wollte ich auf gar keinen Fall. ,,Payton, ich glaube wir sollten mal reden." ,,Das sollten wir.", sagte ich niedergeschlagen und vermied es ihm in die Augen zu gucken, denn ich wusste wenn ich es tun würde, dann könnte ich nicht das sagen, was ich sagen musste. ,,Ich weiß, dass-...", ich unterbrach ihn sofort und bemühte mich einer kräftig klingenden Stimme, die aber eher brüchig war. ,,Nein, Louis. Bitte sag nichts. Rede nie wieder mit mir! Bitte...es ist richtig so." Ich bemühte mich die Tränen zurückzuhalten, was mir auch irgendwann gelang, aber aufsehen konnte ich dennoch nicht. ,,Warum? Warum tust du das? Ich verstehe dich nicht." Wie gerne würde ich ihm jetzt sagen, dass ich mich selber nicht verstand. Warum hatte ich mich in so einen Arsch wie Louis verliebt? Ich hatte nicht den blassesten Schimmer. ,,Louis, bitte lass mich in Ruhe. Ich höre mit Football auf und du hältst dich fern von mir!" ,,Bitte was?! Du hörst garantiert nicht mit Football auf! Und mich fern von dir halten kann ich nicht! Du verlangst was Unmögliches von mir!" Ich schluckte den Klos, der in meinem Hals entstanden war, runter und wollte nur noch von ihm weg. Ich hatte mich schon zum gehen gewandt, doch Louis hielt mich an meinem verletzten Arm fest und zog mich wieder zu sich. Ich unterdrückte ein schmerzhaftes Aufkeuchen und sah ihm nun wirklich in die Augen. Seine Augen waren glasig und es tat mir weh ihn so zu sehen, doch es war besser für uns beide, wenn wir uns voneinander fernhielten. ,,Sag es mir ins Gesicht, dass es dir nichts ausmacht. Ich will, dass du mich dabei ansiehst!" Seine Stimme war kräftig, aber dennoch so verletzt. Wieder schluckte ich und schüttelte den Kopf. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht lügen. Das brachte ich nicht übers Herz. ,,E-Es tut mir leid, a-aber ich...ich kann nicht." Ich entriss ihm meinen Arm und rannte aus der Sporthalle. Ein kleiner Teil von mir hoffte, dass er mir hinterherlaufen würde, doch das tat er nicht.

Markus' Sicht:

Ich und Claire hatten es geschafft. Ich konnte es wirklich nicht glauben, dass ich es hinbekommen hatte mit Louis zu reden. Er hat tatsächlich geglaubt, dass Payton auf ihn stehen würde und wollte mit ihr reden, aber da Claire ihr gedroht hatte, hatte sie natürlich seine Gefühle nicht erwidert. Jetzt mussten wir beide nur noch warten, bis Louis und Payton sich auseinandergelebt hatten und dann konnte jeder mir dem zusammenkommen mit dem er wollte. Ich verstand zwar nicht, was Claire an Louis fand, aber das war mir im Endeffekt auch egal, solange ich Payton bekam. Aber damit musste ich noch warten, denn ihre Wunden waren wesentlich Tiefer als die von Louis. Er wird sich schnell nach jemandem neuen umsehen und weiter Footballspielen, was man von Payton nicht behaupten konnte. Sie musste jetzt Football aufgeben und irgendwie tat sie mir leid, obwohl ich diesen Sport verabscheute. Football war halt ihr Leben und so ohne weiteres einen neuen Sport für sich zu entdecken war nicht so einfach, aber dabei werde ich ihr schon irgendwie helfen. Ich werde ihr auf jeden Fall Basketball vorschlagen. Mal sehen was draus wird. Aber jetzt muss ich sie erstmal suchen gehen. Wo war denn meine zukünftige Freundin hingelaufen?

Oh sie stand mit Louis in einer Ecke und oh scheiße! Der Typ fing ja gleich an zu heulen!!! Ach wie gerne würde ich ihm unter die Nase reiben, dass Payton gar nicht auf ihn stand, aber wenn ich das tun würde, dann würde unser Plan nicht aufgeben. Schade aber auch.

Ich beschloss den beiden die letzten Sekunden der Zweisamkeit zu gönnen und verschwand in der Jungenumkleide. Ach, der Tag könnte nicht besser werden. Ich zog mich schnell um und ging Payton suchen, was sich aber als erfolglos erwies. Anscheinend war sie schon gegangen. Und wo war Louis? Ach mir doch egal, was dieses Schwein machte. Wahrscheinlich heulte er sich gerade die Augen aus. Die Vorstellung fand ich sogar so lustig, dass ich ein bisschen lachen musste, was zum Glück niemand gehört hatte. ,,Und Markus, was geht?", fragte mich Nick, legte einen Arm um mich und schlenderte mit mir über den Schulhof. ,,Du auf jeden Fall nicht, wenn du Payton noch einmal anfasst. Verstanden?" Nick nickte eifrig und erzählte mir viele Dinge über Payton, die ich schon längst alle wusste. Ich war froh, als ich endlich in mein Auto einsteigen und nach Hause fahren konnte.

Ein Mädchen im Team?!Onde as histórias ganham vida. Descobre agora