Larry-OS Adventskalender/2020

16. Dezember: Weihnachten im Krankenhaus

Heute haben wir einen One Shot von der lieben rainbow_rays für euch :) Lasst ihr doch bitte, so wie ihr es die ganze Zeit tut, ein paar Liebe Kommentare und ein Vote da. Ihr könnt außerdem auf ihrem Profil vorbeischauen! Sie hat ebenfalls einen Adventskalender und wenn ihr noch mehr zum lesen wollt, kann ich ihn euch nur empfehlen (solange ihr nicht vernünftig wart und schon längst reingeschaut habt :3) Vielen Dank, dass du trotz des eigenes Stresses dieses Jahr dabei warst und dir so eine Mühe gemacht hast <3

Lots of Love

Michelle xx

Wörteranzahl: 2045

„Es ist der einzig freie Termin, den wir noch haben, wenn Sie es dieses Jahr noch machen möchten." sagt Dr. Carter und sieht auf den Bildschirm. „Okay." seufzt Louis und sieht zu seiner Mutter. Johanna seufzt, lächelt dann aber. „Dann bist du Silvester wieder zu Hause, Schatz. Und du möchtest doch nicht länger warten, oder?"  Sofort schüttelt Louis den Kopf. Nein, garantiert nicht. Nachdem der Termin schon zweimal verschoben worden ist, möchte er es jetzt endlich angehen.

„Gut, dann trage ich sie dort ein. Sie kennen das Prozedere ja; vor der OP dürfen Sie sechs Stunden nichts essen, ab zwei Stunden vorher nichts mehr trinken." - „Und am besten machen ich mir am Tag vorher etwas mit Gemüse und Obst zu essen." fügt Louis nickend hinzu. Es ist nicht seine erste Operation, er weiß inzwischen wie die Vorbereitungen ablaufen. Nervös ist er allerdings trotzdem und das nicht zu knapp. Aber kann man ihm das verübeln? Schließlich wird er erst ausgeknockt und dann aufgeschnitten. Johanna lächelt und nimmt sie Hand ihres Sohnes. „Sonst ist soweit alles geklärt, oder?" Dr. Carter nickt. „Wenn Ihrerseits etwas sein sollte, sagen Sie auf jeden Fall Bescheid! Ansonsten sehen wir uns am 23. Dezember wieder." antwortet sie.

„Vielen Dank." Louis lächelt und als sie aus der Klinik raus sind, schreibt er erst einmal seinen Freunden, dass er einen Termin hat. Danach ruft er seinen Chef an und bittet ihn, den Urlaub tauschen zu können. Es ist sehr kurzfristig, das ist Louis klar, aber da er sowieso nur eine studentische Aushilfe ist, klappt es. Sein Chef weiß von dem Eingriff und versichert ihm direkt, dass er sich die Zeit nehmen soll, wie der braucht. Louis hat noch ein paar Urlaubstage übrig, außerdem einige Überstunden, die er ausgleichen muss und ansonsten gibt es auch immer noch die Möglichkeit, die Arbeitszeit später nachzuholen.

Der Tag der Operation rückt immer näher und am 23. Dezember steht er morgens unter der Dusche und sieht an sich herab. Die Masektomie ist inzwischen ein Jahr her und die Wunden sind gut abgeheilt. An diesen Anblick hat er sich inzwischen gewöhnt, auch wenn es ihn immer wieder erstaunt, wie schnell sich sein Körper doch durch die Hormontherapie, das Training, das er inzwischen macht und natürlich die medizinischen Eingriffe der letzten Jahre, verändert hat. Aber es ist gut so, er ist glücklich und in weniger als 24 Stunden ist der letzte Schritt dann auch geschafft. Zumindest, wenn man die Nachsorge nicht mitzählt. Dass das einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ist ihm klar, dass weiß seine Familie und eigentlich jeder, der ihm nahe steht. Seine Freunde unterstützen ihn, wo es nur geht. Erst war er nicht sicher, wie er es ihnen sagen soll; dass er sich dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlt und damit nicht damit übereinstimmt, was zwischen seinen Beinen ist, aber nur eine Woche später haben sie sich zusammen getan, ihn in die Stadt geschleppt und nun lassen sich einige Kleidungsstücke mehr in seinem Zimmer finden.

Johanna war daran nicht ganz unbeteiligt. Sie wusste es schon etwas länger, sie war die erste mit der Louis darüber gesprochen hatte und als sie davon über Louis' Schwester Lottie erfahren hat, die auch zu dieser Freundesgruppe gehört, hat sie ihr ein paar Scheine in die Hand gedrückt und gesagt,  dass Louis sich ein paar Dinge die ihm gefallen mitnehmen solle, Kleidung, die sich richtig und gut anfühlt. Louis wusste das erst nicht, als er es aber an der ersten Kasse erfahren hat, konnte er nicht einmal in Worte fassen, wie dankbar er für die ganze Unterstützung ist, die er seither erfahren darf.