23. Dezember: Allein an Weihnachten

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Heute, am Tag vor Heiligabend, haben wir einen kürzeren und auch etwas traurigen One Shot für euch. Dies muss wohl auch mal sein, denn es geht nicht immer nur mit einem lächeln durch diese Tage. Der One Shot ist von der lieben Unkreatives_Kid :) Schaut gerne auf ihrem Profil vorbei und hinterlasst ihr ein vote und ein paar liebe Kommentare <3 Vielen Dank, dass du dieses Jahr dabei warst und dein Arbeit zu diesem Kalenderprojekt beigetragen hast <3

Lots of Love

Michelle xx

Wörteranzahl: 905


Still richtet der junge Mann den Blick aus dem Fenster, vor welchem er sitzt. Es ist das erste Fest der Liebe welches er allein verbringen würde. Er ist zu weit von seiner Familie entfernt, als dass er seinen Geburtstag mit ihnen zelebrieren könnte. Außerdem war es das erste Weihnachtsfest, an welchem er nicht mal mit einem Anruf von ihr rechnen konnte.

Sie war nicht mehr unter ihnen. Die beste Mum der Welt wurde vom Sensenmann geholt und in den Himmel gebracht. Er war eigentlich nicht gläubig, doch er fand diese Vorstellung beruhigend. Dass seine Mutter in einem wunderschönen weißen Kleid bei den Engeln lebt und ihre Kinder nicht aus den Augen lässt. Trotz dem Unterschied der Aufenthaltsorte von ihnen, immer für sie, und zudem noch für alle anderen Bewohner im Reich der himmlischen Wächter, da seiend.

Immer allen Ratschläge geben und selbst nie etwas erwarten... Er und Fizzy hatten das definitiv von ihr... Alle anderen seiner Geschwister waren natürlich auch super nett und helfen gerne immer jedem, aber sie opfern sich nicht so auf.

Sie gehen solche Dinge... gesünder an...

Der Wuschelkopf hatte natürlich eine starke Meinung, seine kleine Schwester Fizzy auch, doch sobald jemand sie um einen Gefallen bittet können sie einfach nicht nein sagen und nehmen auch kein Dankeschön an. Dabei sind sie auch ganz schön stur. Nur bei einem bröckelt der Blauäugige jedes Mal wieder.

Jemanden, den er jetzt genauso gerne bei sich hätte wie seine Mutter mit seinen vielen Geschwistern und seinem Stiefdad. Vielleicht sogar... Vielleicht wäre es ihm sogar lieber wenn sie nun nur zu zweit wären. Wie die vielen Jahre zuvor...

Niall meinte, er wäre ständig auf irgendwelchen Partys unterwegs und macht andauernd Schlagzeilen. Louis selbst hält sich von der Presse fern, doch es war nichts, was man nicht glauben konnte. Was wollte man von einer Person wie Harry auch erwarten?

Wie konnten sie sich nur so weit von einander entfernen? Irgendwann meinte der Lockenkopf schließlich, dass es keinen Sinn mehr hätte und sie schon zu weit voneinander auseinandergedriftet seien, als dass man ihre Beziehung noch irgendwie retten könnte.

Sprach er damals wirklich seine Gedanken aus? Aber es ist sowieso egal... Es ist zu spät... Es ist schon lange zu spät...

Der Blauäugige sieht auf die Uhr und bemerkt, dass er seit einer Stunde schon dort auf dem Fensterbrett sitzt und dem Schnee beim Fallen zusieht. Heute war ihr erster Todestag... Er will nur diesem unendlichen Schmerz entkommen, welcher ihm ein weiteres Mal den Hals abschnürt, ihm die Luft zum Atmen nimmt... Er weiß nicht wohin mit sich und seiner unendlichen Trauer, also starrt er einfach weiterhin einen Kakao trinkend, melancholisch aus dem Fenster.

Irgendwann klingelt sein Handy, reißt ihn erneut abrupt aus seiner eigenen kleinen Welt. Es ist Niall... Kurz überlegt er abzuheben, lässt es dann aber doch sein und stellt es auf lautlos.

Er hatte gerade keinen Nerv für den aufgedrehten, immer fröhlichen Iren. Er hatte gerade keinen Nerv für irgendwen.

Erneut schallt die gerade extrem nervtötende Melodie durch den Raum. Sie zerreißt ihm das Herz. Wieso hatte er eigentlich noch Harry als Klingelton? Selbst nach was? Drei Jahren? Achja... Meistens ist es auf Stumm gestellt, er wusste nicht mal mehr, dass das sein Klingelton ist.

Er konnte nie mit dem Lockenkopf abschließen, ihr Ende war zu abrupt. Damals in New York, er wollte sich einen schönen, freien Tag mit seinem Geliebten machen. Ein Tag, ohne, dass ihnen das Management, oder eine ihrer fake-Freundinnen im Nacken sitzt, doch stattdessen bekam er bloß sein Herz gebrochen.

„Es tut mir leid Boo... Es macht einfach keinen Sinn mehr mit uns... Ich liebe dich, dennoch haben wir uns zu sehr auseinander gelebt, um das wieder reparieren zu können."

Es waren Harrys exakte Worte, welche er in sein Herz gebrandmarkt bekam. Sein immer mehr versterbendes Herz...

Die erste Träne landet auf seiner grauen Jogginghose und reißt ihn das zweite Mal aus seinen Gedanken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er angefangen hatte zu weinen. Dieses Loch in der Brust kannte er schon gut genug, als dass es ihn nicht mehr großartig stört. Nur in schwachen Momenten wie diesen, fällt es ihm noch auf.

Nur dann fällt ihm auf, wie sehr er den Lockenkopf vermisst.

Nur dann fällt ihm auf, wie sehr er sich noch einmal an seine Mutter kuscheln möchte.

Nur dann fällt ihm auf, wie sehr er seine Geschwister und seinen Stiefvater vermisst.

Nur dann fällt ihm auf, wie sehr er von seinen Freunden abhängig ist. Und welche Last er ihnen eigentlich ist.

Nur dann fällt ihm auf, wie einsam er ist.

Er versucht gar nicht erst die zahlreichen Tränen zu stoppen, er weiß er hätte niemals eine Chance es zu schaffen. Er nimmt seinen Blick wieder von der immer nasser werdenden Hose.

Und still richtet der junge Mann den tränenverschleierten Blick aus dem Fenster, vor welchem er sitzt, denn es ist das erste Fest der Liebe, welches er allein verbringen würde.

Denn, er ist zu weit von seiner Familie entfernt, als dass er seinen Geburtstag mit ihnen zelebrieren könnte. Außerdem war es das erste Weihnachtsfest, an welchem er nicht mal mit einem Anruf von ihr rechnen konnte. Sie weilte nicht mehr unter ihnen, denn die beste Mum der Welt wurde vor wenigen Monaten vom Sensenmann geholt und in den Himmel gebracht. Eigentlich war er nicht religiös, doch die Vorstellung beruhigte ihn.

So sehr, dass er nur wenig später am Fensterbrett mit einer leeren Tasse in der Hand einschlief. Mit dem Kopf gegen die Wand neben ihm gelehnt, mit geschlossenen Augen dem Schnee beim Fallen zusehend...

Unkreatives_Kid

Larry-OS Adventskalender/2020Where stories live. Discover now