10. Dezember: Von Gingerbread Latte und Wörtern auf der Haut

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Heute haben wir einen One Shot von der lieben irishkween :-) Lasst ihr ein paar nette Kommentare und ein Vote da! Danke das du in diesem Jahr dabei warst und dir so eine Mühe gemacht hast <3 

Lots of Love

Michelle xx 

Wörteranzahl: 4430



Drei Dinge, die Louis wirklich wirklich hasste, waren Lebkuchen, Kaffee, der nach seltsamen Dingen schmeckte und als fancy verkauft wurde und überteuerte Getränke. Mit anderen Worten: er konnte Starbucks nicht wirklich ausstehen.

Das Blöde war nur, dass sein Soulmate bei Starbucks arbeitete. Nunja, das war es zumindest, worauf die Worte auf seinem Arm schließen ließen -von Geburt an ein Teil seines Körpers und unmöglich zu entfernen- und das war auch der Grund, warum Perrie ihn jedes Jahr von Beginn der Weihnachtszeit bis Silvester dazu drängte, sich im Laden-der-gar-nicht-so-cool-war-wie-alle-immer-taten überteuerte Getränke zu kaufen, nur für den Fall, dass es mit der Liebe vielleicht dieses Jahr etwas wurde.

Eine ganze Weile hatte Louis mit sich gehadert, bis er seinen Freunden das Tattoo gezeigt hatte. Die ersten Worte, die sein Soulmate zu ihm sagen würde. Sein Seelenpartner. Der Mensch, der ihn vermeintlich vervollständigen sollte.

So ganz sicher war er sich nie gewesen, ob das nicht alles doch nur Bullshit war. Die Gesellschaft hatte eine immer noch wahnsinnig veraltete Sicht auf Seelenverwandte: Sie waren Lebenspartner, die erste und letzte Person, mit der man jemals zusammen sein sollte, der einzige allerwichtigste Mensch im Leben.

Louis fand, diese Denkweise war der reinste Quatsch. Was war so falsch daran, mehr als ein Soulmate-Tattoo zu haben? Was war so falsch daran, in seinem Soulmate keinen Lebenspartner, sondern einen besten Freund zu finden? Was war so falsch daran, vor seinem Soulmate andere Leute gedatet zu haben?

Im Kindergarten hatte Louis oft mit seiner damaligen besten Freundin Hanna gespielt, ein Paar zu sein. Sie hatten sich mit Filzstiften gegenseitig ihre Namen auf die Haut gekritzelt (sehr viel mehr Wörter hatten sie damals noch nicht schreiben können), schiefe Herzchen dazu gemalt und so getan, als wären sie Seelenverwandte. Eine der Erzieherinnen hatte sie dabei erwischt, wie sie ihr erstes Treffen spielten und sie ganz entsetzt in den Waschraum dirigiert, um ihnen dort grob die die schwarze Krakelschrift vom Körper zu waschen, während sie aufgeregt Dinge wie "wenn das eure Eltern erfahren würden" und "Betrug!" vor sich hin gemurmelt hatte.

Betrug - das war (mal abgesehen davon, dass sie nur spielende Kinder gewesen waren) ein großes und hartes Wort für so etwas. Betrog man seinen Soulmate, wenn man eine Person datete, obwohl man wusste, dass man sein Leben letztendlich mit jemand anderem verbringen würde? Konnte man jemanden betrügen, denn man noch gar nicht kennen und lieben gelernt hatte?

Auch das war etwas, was Louis oft hinterfragte. So viele Menschen sprachen von der großen Liebe, dass es das einzig Richtige war, die andere Person festzuhalten, sobald man konnte. Aber es würde doch nicht einfach Klick machen, nur weil jemand das erste Mal mit ihm geredet hatte. Wäre es nicht fair, Seelenverwandten die Zeit zu geben, sich ineinander zu verlieben? Wenn sie wussten, dass sie füreinander geschaffen waren, warum dann die Eile? War Liebe nicht viel schöner, wenn man sie langsam aufblühen ließ?

Mit siebzehn hatte Louis ein Mädchen aus seiner Klasse gefragt, ob sie mit ihm auf ein Date gehen wollte. Er und Eleanor waren keine Soulmates und er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie zusagte, aber sie hatte ihn überrascht. Sie waren ins Kino gegangen, hatten danach ein Eis gegessen und sich im Großen und Ganzen wirklich gut verstanden, weshalb sie begonnen hatten, ihre Pausen gemeinsam und häufig Arm in Arm zu verbringen.

Larry-OS Adventskalender/2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt