9. Dezember: In der Weihnachtsbäckerei

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Am heutigen Dienstag habe ich einen tollen One Shot von der lieben Headlong90 für euch :-) Ihr kennt sie alle, ich muss sie euch nicht bekannt machen. Und wenn nicht, habt ihr auf jeden Fall eine Menge verpasst! Sie ist eine meiner Lieblings-Autoren auf Wattpad. Schaut auf jeden Fall bei ihr vorbei (Murder in the Streets ist meine eigene kleine Empfehlung für euch) und klickt durch ihre Bücher. Natürlich wäre es auch toll, wenn ihr hier ein paar Kommentare und Votes für sie dalassen würdet. Sie hat auch einen eigenen Adventskalender, schaut dort auf jeden Fall mal vorbei! Vielleicht sehen wir uns da wieder, ich habe leider selbst noch nicht die Zeit gefunden, reinzuschauen. 

So, jetzt aber genug mit meinem gequatsche. Du weißt, wie dankbar ich dir für deine Teilnahme in den letzten Jahren bin und kann mich nur immer wieder wiederholen. Vielen dank <3 

Lots of Love

Michelle xx

Wörteranzahl: 2271



Harry war nervös und ging zum wiederholten Male die Liste mit der Bestellung durch, um sicher zu sein, dass er auch wirklich nichts übersehen hatte.

Wobei; sollte ihm das jetzt auffallen, wäre es zu spät. Niemals würde es ihm und seiner kleinen Bäckerei gelingen, eine solche Masse an Lebkuchen und Weihnachtsgebäck nachproduzieren zu können. Ihm fehlten Mitarbeiter und die Zutaten waren noch immer nicht allzu leicht zu bekommen. Und das, obwohl der Krieg schon seit sechs Jahren vorbei war. Mehl und vor allem Zucker waren Mangelware. Und er war sicher, dass die bestellte Ware heiß begehrt sein würden.

Mit der Zunge zwischen den Zähnen überflog Harry die Liste. Lebkuchen in den verschiedensten Größen und Formen, alle reich verziert und in Metallboxen verpackt – ja, er hatte alles. Er schlug das Auftragsbuch zu und trat aus dem kleinen Büro. In der Backstube war es warm, der Geselle stand am Ofen und holte frische Brote heraus. Harry ging über den glatten Fliesenboden in das winzige Lager.

»Ist die Ware bereit zur Auslieferung?«, fragte er und trat neben die Holzkisten, die noch geöffnet auf dem Arbeitstisch standen.

»Ich muss noch das Leinentuch darüberlegen, dann können wir sie auf den LKW verpacken«, sagte Niall, Harrys Kollege. Er war noch erst seit Kurzem in der kleinen Bäckerei dabei und hatte noch immer mit einer Verletzung zu tun, sie er aus dem Krieg mitgebracht hatte. Doch weil er auch mit einem steifen Bein in der Lage war, Kisten zu schleppen, hatte Harry ihn eingestellt. Und so verpackte Niall täglich die Lieferungen, oder lud Mehlsäcke von den LKW-Ladenflächen.

Gemeinsam bedecken sie die Metallboxen mit den Lebkuchen mit Leinentüchern, dann setzten sie die Holzdeckel auf die Transportkisten.

Harry ließ es sich nicht nehmen, die Ware persönlich zu liefern. Immerhin war es der erste große Auftrag, den seine kleine Bäckerei bekommen hatte. Da hatte er sich als Chef persönlich zu zeigen. Er zog sich die Schiebermütze auf den Kopf, schloss den obersten Knopf des hellen Hemdes und stieg dann in den Lieferwagen.

In der Innenstadt ruckelte er mit dem Auto über das unebene Kopfsteinpflaster und hielt den Wagen direkt vor der Tür des Selfridge's. Der matte, abgeplatze Lack des alten Wagens bildete einen deutlichen Kontrast zu der glänzenden Doppeltür des großen Kaufhauses und Harry warf einen ehrfürchtigen Blick hinein.

»Sir, sind Sie hier, um eine Lieferung abzugeben?«, fragte ein stämmiger Mann in Uniform, der nahe der Tür auf seinem Posten stand und die Besucher des Kaufhauses im Auge behielt und vor allem dafür Sorge trug, dass auch nur die betagten Kunden eintraten.

Larry-OS Adventskalender/2020Where stories live. Discover now