s e c h s u n d z w a n z i g

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"Shirin?", ich zuckte erschrocken zusammen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Dann drehte ich mich zu Sophia.
"Oh mein Gott, hast du geweint? Ist alles okay?", fragte sie dann und lief hastig auf mich zu. Sie strich mir vorsichtig über meinen Arm und sah mich dann besorgt an.
"Ja. Alles okay", versuchte ich ihr zu versichern.
"Sieht aber gar nicht danach aus", sie unterbrach sich einen Moment und schlug mir danach vor mit ihr drüber zu reden.
"Selbst wenn ich reden würde, würdest du es nicht verstehen, okay? Niemand würde es verstehen".
"Also gehts um Julian?". Daraufhin nickte ich nur und nach einem kurzen Moment in dem ich zögerte und tief durchatmete, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.
"Halt mich für komplett dumm, aber ich schwöre es dir, Sophia. So sehr wie ich Julian liebe, so sehr hasse ich ihn auch! Dieser Typ macht mein ganzes Leben so kompliziert. Er ist so krankhaft eifersüchtig und hat Aggressionsprobleme. Alles macht er mir kaputt und viel schlimmer ist: ich komm einfach nicht von ihm los! Alles was ich mach endet im Endeffekt darin, dass ich wieder in einer Beziehung mit ihm Lande. Ich liebe ihn, wirklich. Aber ich kann das so nicht. Ich kann das wirklich nicht!".
Sophia sah mich kurz überfordert an und dann räusperte sich Kai hinter Sophia, der uns dann nur fragend an sah.
"Alles okay hier draußen?".
"Offensichtlich ja nicht", fuhr es nur genervt aus mir und ich strich mir ein weiteres Mal meine Tränen weg.
"Soll ich wieder rein..", und dann unterbrach ich Kai einfach. "Sophia weiß jetzt eh schon zu viel, was sie dir erzählen wird. Also kannst du es jetzt auch direkt von mir hören".
"Um zu deinem Problem zurück zu kommen, Shirin. Warum versucht ihr nicht einfach Freunde zu sein?", fragte Sophia dann.
"Das endet doch eh immer nur in Rumgemache und Sex auf dem Küchentisch", und daraufhin kam es nur von Kai "Shirin?!".
"Du wolltest doch alles hören. Also bitte", dann widmete ich mich wieder Sophia. "Ich komm nicht von Julian los. Ich kann es einfach nicht".
"Was ist denn wenn du wieder zurück nach Leverkusen ziehst. Oder von mir aus woanders hin, damit ihr euch nicht mehr seht? Du weißt schon aus den Augen, aus dem Sinn. Damit du ihn halt vergessen kannst", schlug Kai dann vor.
"Dann treffen wir uns zufällig irgendwo wieder und es geht wieder von vorne los. Es war doch nichts anderes, als ich nach Dortmund gezogen bin. Ich hab ihn knapp ein Jahr nicht gesehen und als wir uns wieder getroffen haben, war es als wäre kein Tag vergangen".
Kai und Sophia sahen sich einen Moment lang einfach nur verzweifelt an und seufzten dann fast gleichzeitig.
"Außerdem will ich mich auch irgendwie gar nicht von ihm trennen. Ich liebe Julian trotz allem mehr als alles andere", fügte ich dem ganzen dann noch hinzu.
"Ich versteh das nur nicht", murmelte Kai dann vor sich her und sah Sophia dann an. "Sie wirkten immer so glücklich. Und dann hört man sowas".
Sophia nickte nur und sah mich dann wieder an. "Was meintest du denn mit Aggressionsproblemen?".
Ich zögerte und mein Blick wanderte langsam zu Kai rüber. „Du rastest nicht aus, okay?".
Kai nickte nur. „Er hat schon manchmal so Momente wo ihm rummeckern und schreien alleine nicht mehr reichen, wenn er eifersüchtig ist".
„Hat er dich geschlagen?", fragte Kai dann schockiert, woraufhin ich nur ablehnend den Kopf schüttelte. „Wir reden hier eher von 'gegen einen Schrank drücken' und 'rum schubsen'".

Man sah Kai in diesem Moment förmlich an wie er innerlich brodelte. In ihm kochte so viel Wut auf, er hätte Julian wahrscheinlich in diesem Moment umbringen können.
Er atmete jedoch nur kurz ein und fragte dann „wie kannst ihm das alles nur immer und immer wieder verzeihen?".
„Ich sagte doch schon, dass ich ihn liebe".
Kai schüttelte nur kurz seinen Kopf. „Das ich ihn nicht umbringe, ist dein Geburtstagsgeschenk, okay? Ich schwöre, Shirin. Ich werde..", und dann unterbrach ich ihn. „Nein, Kai. Nein, wirst du nicht".

crazy what you'll do for a friend | Julian Brandt FFKde žijí příběhy. Začni objevovat