v i e r z e h n

1.6K 36 4
                                    

"Und was jetzt? Was passiert jetzt, nachdem mein Leben, das keine Ahnung wievielte Mal, komplett durcheinander gebracht wurde?", ich sah Julian etwas verzweifelt an, nachdem ich mir erneut meine Tränen weg gewischt hatte.
Julian sagte nichts und zog mich einfach nur an sich.
"Ich kann nicht mal mehr nach Hause. Ich fühle mich so schlecht Sam gegenüber. Ich hasse mich selber so sehr", Julian drückte mir einfach nur einen Kuss gegen die Schläfe und flüsterte dann leise "Wir kriegen das schon irgendwie hin".
"Wir? Julian, Es gibt kein Wir mehr. Nie wieder".
„Shirin, du..", und dann unterbrach ich ihn. "Nein, einfach nein. Dieser Kuss war ein riesiger Fehler und das was zwischen uns war, kommt nicht in eine dritte Runde. Wir tun uns beide nur gegenseitig weh. Diese Beziehung macht keinen Sinn. Das passiert nicht nochmal. Ich schaff das auch kein drittes Mal".
"Manchmal muss man nur einen Weg finden", ich atmete tief durch und verdrehte dann die Augen.
"Und wie sieht dieser Weg für dich aus? Mir den Kontakt zu jedem männlichen Lebewesen zu verbieten? Mich nie wieder raus lassen?", ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, zog fragend eine Augenbraue hoch und sah ihn dann an.
"Shirin..", mehr sagte er nicht.
"Shirin, was? Shirin, das ist nur die Wahrheit?", fragte ich ihn dann. Julian zögerte kurz, atmete dann einmal tief durch und setzte dann aber doch zum reden an.
„Ich weiß, wie ich mit dir in unserer Beziehung umgegangen bin, war nicht okay. Irgendwie kann ich nachvollziehen, dass du keine Beziehung mehr mit mir willst. Aber wir sind doch trotzdem Freunde. Vielleicht willst du das alles auch gar nicht hören, aber ich will trotzdem, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin und dir helfen werde".
Ich nickte nur und sagte dann leise „Danke".
„Also, wenn's dich nicht stört, kannst du heute Nacht mit hier bleiben, weil du ja meintest du kannst nicht nach Hause", schlug er dann vor.
„Ich schwöre dir, ich hab keine Absichten", warf er dann noch hinterher.
„Ja, okay. Was anderes bleibt mir so oder so nicht übrig".
„Ein einfaches 'okay' wäre wahrscheinlich weniger verletzend gewesen", sagte Julian nur kichernd, weshalb ich dann schmunzeln musste.

„Was ist eigentlich der wirkliche Grund, weshalb du ohne deine Freundin an Weihnachten bist?", fragte ich Julian und warf mich aufs Bett.
„Ich hab dir doch gesagt, dass es für mich irgendwie nichts wirklich ernstes und richtiges ist. Ich wollte umgehen ihre Eltern kennenzulernen, weißt du? Weil danach ist alles immer so echt und fest und so", ich nickte nur und sah Julian dann an.
„Warum machst du ihr eigentlich was vor? Ich mein, ich durfte Sam nichts vormachen, warum darfst du es dann?".
„Um ehrlich zu sein, wollte ich dich anfangs nur eifersüchtig machen. Allerdings hat sie sich dann plötzlich wirklich richtig verliebt, ich hab mich zu schlecht gefühlt um Schluss zu machen. Aber irgendwie weiß ich gar nicht, warum ich es bisher noch nicht gemacht hab", er zögerte kurz und griff dann nach seinem Handy. Ich richtete mich auf und sah ihn dann an. „Warte, was hast du vor?".
„Ist zwar echt asozial, aber ich werd ihr jetzt schreiben, dass es zwischen uns nicht funktioniert und ich deshalb nochmal persönlich mit ihr reden möchte. Aber, dass die Beziehung für mich trotzdem gelaufen ist", er tippte etwas auf seinem Handy rum und als er es wieder weglegte, sah er mich nur an und sagte „gleiche Bedingungen für uns beide".
„Irgendwie tuts mir leid, Julian".
„Das muss es nicht".

crazy what you'll do for a friend | Julian Brandt FFWhere stories live. Discover now