v i e r u n d z w a n z i g

1.5K 40 4
                                    

"Kai?", fragte ich nur verwirrt, als ich die Tür aufzog.
"Wo ist Julian?", fragte er nur in einem kühlen und gleichzeitig wütendem Ton und lief einfach in die Wohnung rein und Sophia ihm hinterher.
"Im Wohnzimmer".
"Es tut mir so leid", fuhr es noch im gleichen Moment aus Sophia, als ich plötzlich nur Kai "Du Bastard" schreien hört.

Sophia und ich liefen ins Wohnzimmer hinterher und ich fragte nur "was ist passiert?".
"Sam.." und dann wurde Sophia erneut von Kais Geschreie unterbrochen.
"Das ist meine kleine Schwester verdammt! Was denkst du wer du bist, dass du meine kleine Schwester schlägst?!".
"Warte, was?", rief ich nur verwirrt dazwischen und stellte mich vor Julian.
"Sam hat mir Nachrichten gezeigt, wo du ihm geschrieben hast, dass Julian dich unterdrücken würde und er dich auch öfter verletzt hätte. Sam hat mir erzählt er hatte dich geschlagen, gewürgt, geschubst und sonst was".
Ich drehte mich nur zu Julian um, der seinen Blick nicht von Kai abwendete.
Jetzt wäre der Moment gewesen, wo ich mich hätte an Julian rächen können. Dieser kleine Funke Hoffnung der mir in all der Zeit so gefehlt hatte.

Ich wollte es wirklich. Ich wollte wirklich, dass Julian merkt, dass es Leute gibt die ihm überlegen sind und mit denen er nicht machen kann was er will.
Ich wollte, dass er einen Moment lang genauso verletzt wird, wie er mich immer wieder verletzt hatte.

Dann sah ich wieder zu Kai. Ich atmete einen Augenblick lang tief ein und dann aus.
"Das stimmt alles nicht", sagte ich nur leise.
"Also war das auch nicht euer Trennungsgrund beim ersten Mal? Nein? Seine Eifersucht?".
Ich schüttelte ablehnend den Kopf.
"Die Trennung war meine Schuld", murmelte ich nur vor mir her. "Ich konnte mich nicht zwischen Sam und Julian entscheiden".
Kai sah mich wütend an und sagte dann nur "ich will mit dir alleine reden". Ich nickte nur und lief ihm dann ins Schlafzimmer hinter her.

"Shirin? Lügst du mich an?", fragte er nur, während er sich aufs Bett setzte. Ich schüttelte  nur ablehnend den Kopf.
"Der Chatverlauf zwischen dir und Sam hat was anderes gesagt, als du jetzt grade".
"Sam lügt. Er hat das alles gefaked. Er will mich und Julian auseinander bringen, damit ich wieder mit ihm zusammenkomme", versuchte ich Kai zu versichern.
"Du glaubst jetzt ja wohl nicht, dass ich dir glaube, oder?", fragte er dann nur ironisch.
"Doch, Kai. Wenn Julian so wäre, warum sollte ich mit ihm zusammenbleiben und besonders wieder mit ihm nach der Trennung zusammenkommen?", innerlich lachte ich über mich selber. Ich log meinen eigenen Bruder an, um den Mann zu schützen, der mich unterdrückte. Jetzt, wo ich ihm hätte alles heimzahlen können. Genau in diesem Moment plagte mich meine eigene Schwäche: Julian.

"Es ist wirklich alles okay, Kai. Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen. Ich liebe Julian.. und er liebt mich". Kai rief nach Sophia die dann aus dem Wohnzimmer kam. Julian kam einige Augenblicke später ebenfalls in den Flur.
"Sollte ich was anderes herausfinden, bringe ich ihn eigenhändig um", und danach wanderte sein Blick langsam zu Julian rüber.
"Bei Familie hört die Freundschaft auf, Jule", sagte er dann nur zu Julian.
"Verständlich".
Und dann zog Kai die Tür auf. "Wenn was ist, ruf mich an", flüsterte Kai mir nur ins Ohr, während er mich zum Abschied umarmte. Ich nickte nur.
Als er sich löste sagte er nur "ciao" und zog dann die Tür zu.

Ich drehte mich zu Julian um und sah ihn einen Moment lang nur an. Ich konnte genau sehen, was ihm durch den Kopf ging und wie unsicher er plötzlich war.

"Du hättest es ihm sagen können. Du hättest ihm alles sagen können. Warum hast du ihn angelogen und so getan als ob du schuld gewesen wärst?".
"Weil ich dich liebe, Julian".

crazy what you'll do for a friend | Julian Brandt FFWhere stories live. Discover now