Ochd

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Point of View
Jack

Mein Wecker klingelte und mühselig stand ich auf. Nachdem ich mich angezogen hatte trottete ich in die Küche und begann Frühstück für Claire zu machen. Normalerweise würden das meine Eltern übernehmen, doch wenn sie auf Geschäftsreise waren, tat ich es. Dummerweise hieß das für mich früher aufstehen, doch das nahm ich in Kauf solange es meiner kleinen Schwester gut ging. Als der letzte der Potato Scones in der Pfanne war beschloss ich Claire zu wecken.

Sanft packte ich sie an der Schulter und rüttelte sie wach. "Essen ist fertig.", sagte ich als sie ihre Augen aufschlug. Sie nickte und richtete sich auf, ehe ich aus ihrem Zimmer ging und wieder in die Küche lief. Ich holte den letzten Potato Scone aus der Pfanne und drapierte ihn auf dem Teller, ehe ich ihn auf den Tisch stellte. Kurz darauf kam Claire in die Küche getrottet und setzte sich an den Tisch. "Guten Appetit.", sagte ich und setzte mich zu ihr, ehe wir uns beide einen Scone schnappten und aßen. Ich hatte mir angewöhnt nur die Hälfte der Menge zu machen, da weder Claire noch ich morgens wirklich hunger hatten. Die Reste nahm dann entweder sie oder ich mit in die Schule.

Heute war wieder so ein Tag, an dem ich überhaupt keinen Hunger hatte. Asher und seine Gruppe spukten immer noch in meinen Gedanken. Ich konnte nicht verstehen warum sie unschuldige Leute verprügelten, vor allem Leute mit Nachteilen. Graham und ich hatten, nachdem Jamie mit einem blau werdenden Auge zu uns kam, eine enorme Wut auf sie. Am Ende der Pause sind wir zu ihnen und haben ihnen gedroht, dass sie das besser nicht nochmal abziehen sollten. Und wenn Graham und oder ich das sagten, zeigte es fast immer Wirkung. Graham als Boxer war schon überzeugend genug und wenn nicht, erinnerte ich die Leute daran dass ich Skater war. Als Skater kam man ab und zu mit Leuten in Kontakt, mit denen man sich nicht anlegen wollte. Solche Leute kannte ich und mit solchen Leuten war ich befreundet. Deshalb sollte Jamie nun auf der sicheren Seite sein.

"Willst du den Rest mitnehmen?", fragte ich Claire nachdem ich ihre Aufmerksamkeit hatte. Sie jedoch schüttelte den Kopf. "Nimm du es mit, Graham freut sich doch immer so über deine Potato Scones." Da hatte sie recht. Graham liebte meine Potato Scones, ich wusste auch nicht woran das lag. Ich lächelte sie leicht an und nickte, ehe ich aufstand und im Bad verschwand. Schnell putzte ich mir die Zähne und sah ob meine Haare nicht all zu beschissen aus sahen. Nach einem kurzen Abstecher in mein Zimmer um meine Tasche zu holen, ging ich wieder in die Küche.

Claire war gerade am Aufräumen, auf dem Tisch stand eine Box in der die Scones drinne waren. Diese packte ich in meine Tasche, ehe ich zu meiner Schwester ging. "Ich geh dann, wir sehen uns heute Nachmittag.", sagte ich als sie mich ansah und lächelte leicht, worauf sie nickte. "Viel Spaß, bis später." Ich drückte sie nochmal kurz an mich und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe, ehe ich in den Flur lief, mich anzog und kurz darauf das Haus verließ.

Entspannt lief ich meinen Weg entlang und wie jeden Morgen lief Graham auf einmal neben mir her. Wir waren Sandkastenfreunde, also kannten wir uns schon unser ganzes Leben lang und als wir dann auf dieselbe Schule gingen, hatte sich das mit dem Weg so eingependelt. Wenn er mal nicht da war wusste ich, er war krank oder würde sich verspäten. Das kam jedoch wirklich selten vor, weshalb ich ihm ab einem bestimmten Abschnitt immer an meiner Seite hatte. "Ich hab heute morgen Potato Scones gemacht.", verriet ich ihm, worauf er anfing zu grinsen. "Und... hast du mir den Rest mitgebracht?", fragte er und wackelte wissend mit den Augenbrauen. "Was glaubst du warum ich es dir erzähle?" Mit diesen Worten hielt ich ihm die Box mit den Scones hin, die er freudig nahm und in seine eigene Tasche steckte.

Nach kurzer Zeit kamen wir an der Schule an, wo Jenny am Eingang auf uns wartete. Jedoch alleine. "Hey Jungs.", sagte sie und hob kurz ihre Hand. "Hey Jenny. Wo ist Jamie, ist er krank?", fragte Graham und sah sich ein wenig verwirrt um. "Ja, ihm ging es heute Morgen echt beschissen. Er kuriert sich heute richtig aus und ist morgen wahrscheinlich wieder da. Ich wollte mich bei euch bedanken, dafür dass ihr euch gestern um Jamie und seine Schläger gekümmert habt." Wir beide lächelten sie leicht an. "Das war nicht der Rede wert. Wir haben unseren Freund beschützt, das ist selbstverständlich.", sagte Graham und winkte ab. "Trotzdem danke."
"Gerne.", sagte ich lächelnd, ehe ich auf die Uhr sah, die den Unterricht für in wenigen Minuten anzeigte. "Gehen wir rein, sonst kommen wir noch zu spät.", sagte ich, worauf die anderen nickten. Wir gingen zu unserem Unterricht und langweilten uns bei der alten Schreckschraube Mrs. Afflecks. Ich freute mich jetzt schon auf die Pause.

𝕋𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕀𝕟 𝕃𝕠𝕧𝕖Where stories live. Discover now