Trithead's a dhà

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Point of View
Jack

Heiligabend. Endlich war sie wieder da, die schönste Zeit des Jahres. Ich genoss es jedes Jahr wieder, meine Liebsten vor Freude strahlen zu sehen und dann war dieses Jahr auch noch etwas besonderes. Es war nicht nur das erste Jahr mit den Fraser Kids, es war auch noch das erste Weihnachten, indem ich in einer Beziehung war. Und dann auch noch mit jemand so bezaubernden wie Jamie. Mit ihm an meiner Seite würde es wohl das beste Weihnachten werden. 

Obwohl ich zugeben musste, dass ich etwas Angst hatte. Jamie war in letzter Zeit sehr distanziert und das fing Mitte November schon an. Ich kannte den Grund nicht und ich konnte nur hoffen, dass er einen plausiblen Grund hatte. Mir war auch vollkommen egal welchen Grund er hatte, ich hoffte, bangte, betete nur, dass er mich nicht betrog. Mein Herz hielte diesen Schmerz nicht aus, so früh schon meine Liebe zu verlieren. Zwar war das mit Bonnie viel früher zu Ende gegangen, doch mit Jamie war es mir wirklich, wirklich wichtig. Ich wollte ihn so früh nicht verlieren.

Auch hoffte ich, dass Jamie überhaupt da war. Wir hatten uns zu einem großen Weihnachtsessen verabredet, die Frasers, die FitzGibbons und meine Familie in einem kleinen, schicken Restaurant. Es war schon von Beginn an eine Tradition, am Heiligen Abend mit Grahams Familie essen zu gehen. Jetzt wo Graham mit Jenny und ich mit Jamie zusammen waren, hatten wir beschlossen die Frasers ebenfalls einzuladen. Doch so distanziert wie Jamie war, hatte ich ein wenig Zweifel und Angst dass er vielleicht nicht kam.

Ich wollte mich nicht darauf freuen um danach enttäuscht zu werden, weshalb ich beschloss Jamie anzuschreiben. Kaum hatte ich mein Handy wieder weggelegt, gab es den Nachrichtenton von sich. 'Ja, ich bin heute da. Wie sehen uns heute Abend. Ich liebe dich <3' Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, beinahe schon automatisch, als ich diese drei Worte las. 'Ich liebe dich auch <3', schrieb ich zurück und legte zufrieden mein Handy weg. Wenigstens wusste ich jetzt, dass Jamie dort sein würde. Jetzt blieb nur die Frage offen, ob er sich wieder so distanziert verhielte. Ich hoffte es einfach nicht, ich wollte einfach nur ein schönes Weihnachten mit ihm verbringen. Es lag sogar schon ein kleines Geschenk für meinen Kupferkessel bereit.

Seufzend warf ich einen Blick auf die Uhr und beschloss mich schonmal um zu ziehen, bevor ich nach unten ging. In der Küche saß mein Vater, mit dem Handy in der Hand. Ich setzte mich zu ihm und holte ebenfalls mein Handy hervor. "Sag mal", begann ich und sah zu meinem Vater, der seinen Blick auf mich richtete, "zu wem gehen wir eigentlich nach dem Essen?" Mein Vater sah mich an und regte sich kein bisschen, es schien so als sei er eingefroren. "Das ist eine verdammt gute Frage.", sagte er dann und rief seine Frau. Meine Mutter kam kurz darauf herunter, bereits zur Hälfte fertig aufgebrezelt. "Schatz, zu wem geht es nach dem Essen?", fragte mein Vater, so wie ich es eben auch getan hatte. "Wir gehen hier zu uns, bei den anderen würde es mit elf Personen ziemlich eng werden.", sagte sie und lief wieder die Treppen hoch, um sich weiter fertig zu machen. 

Es war erstaunlich, wie lange Frauen das Bad besetzen konnten. Mom war bereits seit einer Stunde im Bad und würde die halbe Stunde bevor wir los mussten auch noch dort drinnen verbringen. Claire war nicht so, sie brauchte eine halbe Stunde für alles; Zähne putzen, Gesicht waschen, Make-Up, Haare machen und umziehen. Dad und ich brauchten noch weniger Zeit. Wir besetzen aller höchstens für fünfzehn Minuten das Bad, alles was darüber lag bedeutete den Tod. Bei diesen Sachen konnte man mit Mom keine Späße treiben.

Mein Vater und ich unterhielten uns noch so lange, bis Claire zu uns stieß und fünf Minuten später auch unsere Mutter. "Können wir los?", fragte mein Vater, worauf wir alle nickten und das Haus verließen. Mit dem Bus fuhren wir zur Haltestelle George Street, von der aus wir zur Fazenda Edinburgh liefen. Jedes Jahr an Weihnachten trafen wir uns hier mit Grahams Familie, da wir im Grunde schon eine Familie waren. Dieses Jahr war unsere Familie um vier Mitglieder gewachsen und ich war wirklich froh darüber. 

𝕋𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕀𝕟 𝕃𝕠𝕧𝕖Where stories live. Discover now