Aon-deug

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Point of View
Jamie

Langweilig beschrieb meine Situation gerade wirklich gut. Es war Sonntag. Schon seit zwei Wochen gingen Jenny und ich auf die normale Schule und schon seit zwei Wochen waren wir mit Jack, Graham und Claire befreundet. Alles lief gut, sowohl schulisch als auch privat. Doch mir war langweilig. Zum Gitarre spielen fehlte mir die Motivation und zum Zeichnen die Inspiration. Um eine Geschichte zu schreiben war ich gerade nicht kreativ genug und die Lust zum Planen der Story fehlte mir auch. Jenny war gerade mit ein paar Freundinnen unterwegs und meine Eltern waren Arbeiten. Selbst sonntags gingen sie arbeiten, auch wenn es nicht so lange ist wie unter der Woche. Ich könnte Jack oder Graham fragen, doch wir hatten die letzten zwei Wochen so viel miteinander unternommen, sie wollten sicherlich auch mal ihre Ruhe.

Ich bekam das kleine Problem mit der Langeweile nicht in den griff, weshalb ich mir kurzerhand Handy und Schlüssel schnappte und spazieren ging. Entspannt lief ich durch die Straßen von Edinburgh, auf dem Weg zum Park hier in der Nähe. Im Park war es immer noch ein wenig kahl, doch das Grün der Blätter nahm langsam überhand. Die Wiesen waren dagegen grüner denn je und der See strahlte in einem schönen Blau, umgeben von dem Grün der Wiesen. Ich setzte mich auf die Bank die vor dem See stand und entspannte mich. Der Wind wehte kalt durch den Park und ließ die Blätter schaukeln, wodurch sie das typische Rauschen erzeugten. Auch wenn ich es nicht hören konnte, erinnerte ich mich noch genau an dieses Geräusch. Welche beruhigende Wirkung es früher immer auf mich hatte. Heute konnte ich dem ganzen Schauspiel nur zusehen; wie die Blätter im Wind schaukelten und die Oberfläche des Sees sich kräuselte. Und wie der Wind sanft meine Gesichtszüge entlangfuhr. Durch meine Haare fuhr und sie noch unordentlicher machte als sie so schon waren. Wie sehr ich es doch liebte und wie sehr ich es doch vermisste das alles hören zu können.

Nach einer Weile stand ich auf und lief weiter, ohne jegliche Bewegung war es einfach zu kalt. In Gedanken versunken lief ich durch den Park und letztendlich wieder durch die Straßen Edinburghs. Ich achtete nicht wirklich auf meine Umgebung und wo ich gerade hin lief. Irgendwann kam ich in eine Gegend mit Einfamilienhäusern, die mir ziemlich bekannt vorkamen. Aus dem Augenwinkel sah ich wie mir jemand auf einem Skateboard entgegenkam. Er wurde langsamer und blieb letztendlich stehen, was mich dazu brachte auf zu sehen. Ich blickte direkt in Jacks Gesicht der mich leicht überrascht und dennoch lächelnd ansah. "Jamie, was machst du denn hier?"
"Ich war spazieren. Was machst du hier?", fragte auch ich und sah ihn neugierig an. "Ich wohne hier.", sagte er und zeigte auf das Haus, vor dem wir standen. Ich folgte seinem Finger und sah zu dem Haus. Es war tatsächlich das Haus der MacKenzies. Peinlich. "Das klingt logisch.", sagte ich und kratzte mich peinlich berührt am Hinterkopf. Als ich zu Jack sah, sah ich wie er versuchte ein Lachen zurück zu halten, worauf ich ihn nur gespielt anschmollte.

Jack schmollte mich ebenfalls gespielt an. "Nicht schmollen Jamie!", sagte er, während seine Lippen in der Übergangsphase von Schmollmund zum Lächeln steckte. Das gespielte Schmollen war immer schwerer aufrecht zu halten, weshalb ich es fallen ließ und leicht lachte, was Jack mir dann gleich tat. "Willst du nochmal mit rein kommen?", fragte mich mein Gegenüber. Kurz überlegte ich, sagte dann aber zu und betrat zusammen mit Jack sein Haus. "Möchtest du etwas essen? Etwas trinken?", fragte er, bevor er sich rum dreht und in die Küche lief. "Wasser wäre toll.", sagte ich und lächelte leicht, worauf er nickte und mit kurz darauf ein Glas Wasser in die Hand drückte. Ich lächelte dankend und nahm einen Schluck. Auch er trank etwas, bevor er mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer nickte.

Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Wohnlandschaft. Sie war so bequem, noch bequemer als unser altes Sofa. "Bock etwas zu zocken?", fragte Jack nach einer Weile. Ich nickte, worauf er alles vorbereitete und mir einen Controller in die Hand drückte. Kurz darauf erschien auf dem Fernsehbildschirm groß die Aufschrift Mario Kart 8. Das würde lustig werden. Ich war gut in Mario Kart, der beste in meinem Bekanntenkreis. Wobei der nicht wirklich groß war. Wir fingen an zu spielen und ich musste zugeben dass Jack wirklich gut war. Es war ein richtiges Battle zwischen uns entstanden. 

𝕋𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕀𝕟 𝕃𝕠𝕧𝕖Where stories live. Discover now